Capítulo 6

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~Luciá Gónzales~

Nachdem wir alles aufgeräumt hatten und uns gerade auf den Weg zur Tür machten, hielten wir inne, als plötzlich ein schreckliches Lachen ertönte.
Als wir uns umdrehten, sahen wir einem etwa 30-jährigen Mann direkt in die Augen. Er hielt eine Waffe an die Schläfe meines Bruders Miguel. Der Mann war gut aussehend - ware die Situation anders gewesen, hätte er sicherlich mein Interesse geweckt. Aber in diesem Moment, da er die Waffe auf meinen Bruder richtete, verspürte ich nur noch den Wunsch, ihn zu erledigen.
Instinktiv wollte ich auf ihn zustürmen, doch Alessandro hielt mich zurück.
Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, aber sein stummer Blick bedeutete mir, geduldig zu sein. Also blieb ich stehen.

„Na, was habt ihr vor?", fragte der Mann kalt, der die Waffe auf Miguel gerichtet hielt.
„Die eigentliche Frage ist, warum ihr unsere Ware gestohlen habt", entgegnete mein Vater streng.
„Ach, lass mich nachdenken... Vielleicht, weil ich der mächtigste Mafia-boss werden will - und nicht du, González", sagte er spöttisch und spuckte dabei fast unseren Familiennamen aus.
Während der Mann mit meinem Vater sprach, brannte mir eine Frage auf der Zunge: „Wer bist du überhaupt?" fragte ich etwas gelassener.
„Alex Ivanov", , antwortete er kurz. Ein
klassischer russischer Name.
Mein Vater drohte ihm weiterhin, während ich bemerkte, dass Miguel versuchte, etwas aus seiner Tasche zu holen. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu - ich hatte bereits einen Plan.
„Ihr habt meinen Bruder umgebracht", sagte Ivanov plotzlich. Wir sahen ihn verwirrt an. „Wen meinst du?"

„Den, der so laut geschrien hat", sagte
er. Es kostete mich Mühe, ein Grinsen zu unterdrücken, doch Ivanov funkelte mich voller Zorn an. „Genauer gesagt, du hast ihn umgebracht" , sagte er und
richtete seinen Blick direkt auf mich.
„Das wäre nicht passiert, hättet ihr nicht unsere Ware gestohlen, Minero", erwiderte ich ruhig. Ivanov verzog das Gesicht vor Wut, grinste aber dann plötzlich.
„Ihr habt meinen Bruder und meine Manner getotet, also werde ich jetzt deinen Bruder töten", sagte er kalt und drückte die Waffe fester an Miguels Schläfe. Ich sah die Angst in Miguels Augen aufblitzen.
Ich warf Diego einen kurzen Blick zu, und er nickte - er wusste, was ich vorhatte. Lautlos bewegte ich mich hinter die großen Kisten, die vermutlich mit Waffen oder Drogen gefüllt waren, und näherte mich von hinten. Während Alessandro Ivanov in ein Gespräch verwickelte, zückte ich mein Lieblingsmesser, das ich immer bei mir trug, und schlich mich an ihn heran. Doch bevor ich zuschlagen konnte, bemerkte er mich. In einer schnellen Bewegung schlug er Miguel mit der Waffe auf den Kopf, sodass er bewusstlos zu Boden fiel, und rannte auf mich zu.
Er wollte sein Messer ziehen, aber ich war schneller. Mit einem gezielten Tritt beförderte ich sein Messer aus der Hand und brachte ihn zu Boden.
In einem schnellen Kampf gelang es mir, ihn bewusstlos zu schlagen.
Zur Sicherheit stach ich zweimal in seinen Oberschenkel - genug, um ihn verbluten zu lassen.
Als ich mich umdrehte, sahen mich die Jungs grinsend an, besonders Alessandro. Ich zwinkerte ihm zu und ging zu Miguel, der langsam wieder zu Bewusstsein kam. „Alles in Ordnung, hermano?" fragte ich ihn. Er nickte und zog mich in eine feste Umarmung.
Bevor wir gingen, warf ich einen letzten Blick auf Ivanov, der blutend und bewusstlos am Boden lag.

Da ich wusste, dass er ohnehin verbluten würde, ließ ich ihn dort liegen.
Nachdem mein Vater und meine Brüder weggefahren waren, machten Alessandro und ich uns ebenfalls auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, beschloss ich, erst einmal zu duschen.
Oben im Bad wusch ich mir die Haare und ließ das warme Wasser meinen Körper entspannen.
Frisch geduscht und in eine schwarze Hose und ein weißes T-Shirt von Alessandro gekleidet - meine Sachen waren in der Wasche - stieg mir sofort sein Duft in die Nase. Eine Mischung aus Pfefferminz und Rauch. Ich machte mich auf den Weg in die Küche, da der Hunger mich überkam. Dort traf ich auf Alessandro, der ebenfalls frisch umgezogen an seinem Whisky nippte.
Spontan nahm ich ihm das Glas aus der Hand und kippte den Inhalt in einem Zug herunter.

„Hättest dir auch einen von der Bar nehmen können" meinte er lachend. Ich zuckte nur mit den Schultern und offnete den Kuhlschrank - leer. „Hast du Lust auf asiatisches Essen?".
", fragte ich ihn. „Klar, wir müssen sowieso mal wieder einkaufen", antwortete er.
Also rief ich unser Stammrestaurant an und bestellte.
Eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür. Alessandro öffnete und ich hörte die Stimme einer Frau, die offenbar mehr als nur das Essen liefern wollte. Ungeduldig ging ich zur Tür, nahm das Essen und verabschiedete sie etwas scharf. „Bist du eifersüchtig?", fragte Alessandro grinsend.
„Nein, ich habe einfach Hunger", erwiderte ich, während wir gemeinsam in der Küche aßen.
Nach dem Essen räumte ich die Spülmaschine ein, als ich plötzlich Alessandros heißen Atem an meinem Nacken spürte. Eine Gänsehaut überlief mich, und ich hörte ihn meinen Namen flüstern: „Lucía, Lust auf ein Spiel?" „Welches Spiel?",
", fragte ich mit einem
leicht unruhigen Atem.
„Katz und Maus"", antwortete er mit
einem gefährlichen Lächeln.

Ich wusste, dass er es liebte, mich zu jagen. Also spielte ich mit: „Gib mir einen Moment, ich will nur kurz etwas trinken." Stattdessen schüttete ich ihm das Wasser ins Gesicht und rannte los. Lachen und schnelle Schritte folgten mir.
Ich schaffte es, mich in einem Gästezimmer zu verstecken, doch als ich versuchte, wieder hinauszuschleichen, stand Alessandro plötzlich vor mir. Ein Raubtierblick lag in seinen Augen, und er rannte auf mich zu. Ich sprang das Treppengeländer hinunter und landete unten, bevor er mich schnappen konnte. Doch kaum war ich am Boden, spürte ich seine Hände um meine Taille.
„Hab dich", flüsterte er tief in mein Ohr.
Lachend hob er mich hoch und warf mich über seine Schulter.

„Lass mich runter!", rief ich, woraufhin er mir spielerisch auf den Hintern schlug.
„Hast du gerade wirklich auf meinen Hintern geklatscht?", fragte ich ungläu-big. Alessandro lachte nur, doch ich revanchierte mich mit einem Klaps auf seinen. Sofort blieb er stehen und sagte mit einem teuflischen Ton: „Das wirst du bereuen."
Bevor ich mich versah, rannte er mit mir in Richtung Pool. Ich flehte ihn lachend an, mich nicht hineinzuschmeißen.
„Was kriege ich dafür?", , fragte er
grinsend.
„Keinen Klaps mehr auf den Hintern?" versuchte ich verlegen.
„Falsch."
„Okay, okay! Was willst du?",", fragte ich schließlich.
„Einen Kuss", sagte er mit einem provozierenden Lächeln.
Ich stimmte widerwillig zu und küsste ihn leicht auf die Wange.

Doch als ich einen Schritt zurücktrat, stolperte Alessandro und landete selbst im Pool.
Ich lachte, während er auftauchte und das Wasser ausspuckte.
Plötzlich klingelte mein Handy. Es war Adriana. Sie war in einem Club und offensichtlich betrunken. „Ich hole dich ab", sagte ich, und Alessandro bestand darauf, mitzukommen.

Der Abend versprach, noch interessanter zu werden.

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Mr & Mrs LópezWo Geschichten leben. Entdecke jetzt