Frische Luft

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Inzwischen hatte ich Kiara schon kennengelernt. Sie war eine Frau mit schwarzen kurzen Haaren und blauen Augen. 

Einige unterschiedliche Kleider lagen auf Johnnys Sofa. Kiara und Johnny sahen sich jedes Kleid an mir an und langsam nervte es mich.

Diese ganzen Kleider waren entweder zu locker, zu eng, zu klein, zu groß, zu bunt, zu eintönig. Nichts passte.

Während dem Anprobieren der Kleider wanderte mein Blick unauffällig immer wieder zu Johnnys Bar. Und jedes Mal verkniff ich mir dorthin zu gehen. 

,,Johnny, Kiara, das hat keinen Sinn. Kann ich nicht einfach eine normale Jeanshose und eine weiße Bluse, oder was weiß ich, anziehen?"

,,Ley versteh doch, das wird wichtig! Bitte, wir brauchen ein schönes Kleid für dich!"

,,Johnny ehrlich, wenn du unbedingt ein Kleid haben willst, dann such dir eins raus und geh du damit zu irgendeinem Interview, ich habe keine Lust in ein enges Ding zu steigen. Außerdem hast du nicht gesehen, wie groß die Ausschnitte sind? Ich mag das nicht!" 

Johnny stöhnte genervt auf. ,,Nimm doch einfach eins dieser verdammten Dinger und Schluss!" Er wurde ein wenig lauter, sah mich dann aber kurz entschuldigend an. ,,Ich meine nur, die meisten Frauen tragen Kleider bei Interviews."

Ich wusste nicht wieso aber, irgendwas regte mich in diesem Moment so sehr auf. Ob es die Kleider oder der anziehende Alkohol auf der Bar waren wusste ich nicht. Obwohl so ein schönes Glas Whiskey oder Rum sicher angenehm wäre. 

,,Verdammt Johnny, ich bin aber nicht die meisten Frauen", fuhr ich ihn an. Was regte mich denn gerade so auf? Warum war ich so wütend. War es der Alkoholentzug? Hoffentlich nicht.

,,Das weiß ich doch, Darling. Aber bitte such' dir etwas aus", er blickte mich liebevoll an, was mich irgendwie nochmal mehr in den Wahnsinn trieb.

,,Vergesst es. Ihr versteht es eh nicht!" Ich drehte mich um, warf einen Sehnsüchtigen blick den anziehenden Flaschen zu, lief dann aber ins Schlafzimmer, welches nun auch mir gehörte und schmiss mich genervt auf unser Bett.

Was war los mit mir? Warum reagierte ich so?

Toll, jetzt ging es mir schlecht, weil ich irgendwie auf Johnny wütend war und weil es mir leidtat, dass ich ihn angeschrien hatte.

Die Schlafzimmertür ging auf und Johnny trat ein, schloss die Türe wieder. 

,,Kiara ist gegangen und hat die Kleider mitgenommen", meinte Johnny und setzt sich auf die Bettkante meiner Bettseite. 

Ich erwiderte nichts. Ich war wütend. Auf mich. Auf ihn. Auf die Kleider. Irgendwie auch auf Kiara.

,,Was ist los, Liebes? Geht es dir nicht gut?" 

,,Warum sollte es mir nicht gut gehen? Du warst doch derjenige, der gestern Abend fast wieder getrunken hätte."

Johnny hatte ich mitten in der Nacht an der Bar erwischt, als er gerade, laut seiner Aussage, sein zweites Glas Vodka trinken wollte. Darauf hatte ich ihn wieder ins Bett geschickt. 

,,Ich konnte nicht widerstehen, okay. Aber ich habe ja dich an meiner Seite, um das zu überstehen!" Flüsterte er und kniete sich nun vor mein Bett, während er mir tief in die Augen sah. ,,Und du hast mich. Aber du musst zu mir kommen, wenn etwas ist. Dann kann ich dir helfen." Er strich mir kurz durch meine Haare. 

,,Wie soll ich zu dir kommen, wenn ich jede Sekunde Angst haben, muss wenn du nach Hause kommst, das du betrunken bist? Nimmst du jetzt eigentlich noch Drogen?" 

,,Ich werde mich beherrschen Ley! Das ist eine andere Sache! Gut, ich lass dich nun in Ruhe. Mach was du willst, aber es hat keinen Sinn so miteinander zu reden!" Er erhob sich und verließ den Raum. Er hatte mir noch immer nicht auf meine Frage mit den Drogen geantwortet!

Eine Flasche zu viel (Johnny Depp FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt