Nicht schon wieder

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Johnny war nicht zu Hause. Er befand sich mal wieder auf dem Weg zu einer Talkshow. 

So saß ich wieder alleine zu Hause und zu viele Erinnerungen geisterten durch meinen Kopf. 

Schon gefühlt Stunden saß ich vor meinem Laptop und versuchte mich auf mein Buch zu konzentrieren. Vergeblich. 

Gestern war ich bei einem Casting für ein sehr interessante Rolle gewesen. Dieses Mal war es zum Glück keine Hauptrolle, jedoch wohl eine ziemlich wichtige Nebenfigur. 

Mit dieser Erinnerung versuchte ich die anderen zu verdrängen, half jedoch nicht viel.

Frustriert und auch irgendwie wütend auf mich selbst klappte ich den Laptop zu, stand auf, nahm mir ein Glas und schenkte mir etwas Wasser ein. 

Seufzend lehnte ich mich gegen den Küchentresen, während ich zu Snow blickte, welche seelenruhig in ihrem Körbchen schlief.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass Johnny in mindestens fünf Stunden wieder hier sein würde, gegen dreiundzwanzig Uhr.

Ich nahm mein Handy heraus, versuchte mich mit irgendwelchen Nachrichten abzulenken. Scrollte, mal wieder, durch Sozialmedia. 

Nichts Neues, was mich ablenken oder womit ich mich beschäftigen konnte. Meine Hände zitterten dermaßen das ich, wenn ich gewollt hätte, keinen Stift hätte halten konnte. Sonst hätte ich wohl etwas gezeichnet. 

Ich blickte schweratmend zur Bar. Warum war ich jetzt so außerpuste, ich hatte mich doch nicht mal bewegt?

In meinem Kopf ging ich automatisch die Flaschen durch, welche sich darin befanden. Bis jetzt hatte ich immer nur mit Johnny aus dieser Bar getrunken. 

Ich machte einen Schritt darauf zu, musterte eine Vodka Flasche, öffnete diese und füllte den Inhalt in mein Glas. 

Kurz schwenkte ich es ein paarmal hin und her. Nur ein Glas, gegen die Gefühle!

Mir kam plötzlich auch noch das Kokain im Badezimmerschrank in den Sinn. Schnell Trank ich das Zeug. Es war ekelhaft. 

Hektisch stand ich auf, lief ins Bad, holte die kleine Plastiktüte heraus. Nun zitterten meine Hände noch mehr. Ich nahm mir etwas heraus, legte die Tüte zurück und lief wieder in die Küche. 

So nahm ich etwas von dem Zeug. Es wirkte wie eine Betäubung. Nur das es deine Gefühle und nicht deinen Körper betäubte. 

Wieder nahm ich mir mein Glas, schenkte mir etwas ein und Trank. Und noch ein Glas. 

Ich fühlte nichts mehr und ganz sicher sollten die Gefühle auch nicht mehr so schnell zurückkommen! Ich würde alles tun damit es so blieb, bloß keine Gefühle mehr! 

Das bisschen Kokain hatte nicht ansatzweiße gereicht high zu werden, aber es hatte für mich gereicht, meine Gefühle zu betäuben. 

Wieder ein Schluck aus dem Glas. 

Keine Ahnung wie lange ich hier saß, in Selbstmitleid und alten Erinnerungen versank. Irgendwann hörte ich die Wohnungstüre. Erschrocken fuhr ich zusammen. 

Hektisch wollte ich aufstehen, doch ich landete wieder auf dem Boden, zog ein paar Gläser mit. Ich hörte wie jemand ins Wohnzimmer, beziehungsweise in die Küche gerannt kam. 

Genauso erschrocken wie ich, kniete Johnny sich hin, packte mich sanft an den Schultern und sah mich besorgt an. 

,,Was hast du gemacht?" Er klang verzweifelt. ,,Wenn ich aufhören muss, dann musst du es auch tun." 

Ich antwortete nicht, sah ihm einfach nur zu, während er mich hochhob und ins Schlafzimmer trug. 

,,Liebes, sonst kann ich dich nicht mehr alleine lassen!" Er legte mich auf dem Bett ab und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. 

Plötzlich wirkte er wieder erschrocken. Mehrmals strich er über meine Wange. ,,Hast du Kokain genommen?" Sein Blick wich in Entsetzten. 

Woher wusste er das? 

,,Leya? Hast du Kokain genommen?" Er wurde wütend. Und wie. Wieso wurde er wütend? 

Getan hatte ich nichts! Ich hatte doch nur probiert?

,,Leya!" Er kam mir mit seinem Gesicht bedrohlich nahe. ,,Hast du, oder hast du nicht? Ja oder nein?" Er rüttelte an meinen Schultern. 

Stumme Tränen rannen über mein Gesicht. 

,,Ja." Es war fast nicht mehr als ein Krächzen, doch er hatte es genau verstanden. 

Johnny ballte eine seiner Hände zu einer Faust, mit der anderen krallte er sich in meine Schulter. Er blickte über mich hinweg, schien zu versuchen sich zu sammeln.

Plötzlich sah er mich an. Er hatte nun ebenfalls Tränen in den Augen. ,,Ley, Liebes, ich bitte dich, mach das nicht noch einmal! Ja? Wie soll ich damit aufhören, wenn du weitermachst? Nicht weil ich dann auch etwas trinken möchte, sondern weil ich denke dir geht es schlecht. Wegen mir. Bitte mach das nicht wieder." 

Die stillen Tränen, welche über mein Gesicht rannen, wurden zu einem ganzen Bach und ich hatte Mühe, Johnny anzusehen.

,,Ich mach es nicht wieder", schluchze ich. 

,,Danke", er fing an mich zu küssen. Schob mir die Haare aus dem Gesicht. 

Seine Schuhe flogen auf die andere Seite des Zimmers, ebenfalls wie sein Hemd. 

Vorsichtig zog er mir mein T-Shirt über den Kopf und zog mir den BH aus. Er strich über meinen Oberkörper und hörte nicht mehr auf mich zu küssen. 

Gierig strich ich mit der einen Hand über seine weiche Haut, mit der anderen, krallte ich mich in seinem Arm fest. 

Langsam strich er meinen Bauch hinab, schob meine Hose immer weiter nach unten. Ebenfalls zog er seine Hose aus. 

Er strich mit einer Hand über meine Mitte, mit der anderen hielt er plötzlich meine Arme über meinem Kopf zusammen. 

Ohne länger zu warten, drang er in mich ein, was ihm ein überraschtes Keuchen meinerseits einbrachte. 

Stöhnend lag ich unter ihm. Und ich kam. Meine Arme waren taub und trotzdem war es ein schönes Gefühl. 

Johnny hörte nicht auf, ich dachte gleich vor Freude und Erregung wegzunicken. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er sich neben mich fallen, zog mich fest an sich. 

,,Ich lass dich nie wieder los", raunte er. ,,Ich liebe dich, Liebes." Er drückte mich noch fester an sich.

,,Ich dich auch, Johnny." Meine Stimme war undeutlich, aber er hatte es verstanden. Denn er hauchte mir einen liebevollen Kuss auf die Wange und machte das Licht aus.

,,Mach das nie wieder, sonst muss ich dich das nächste Mal mit in die Talkshow nehmen", drohte er mir und ich spürte, wie er frech grinste. 

,,Mach doch, wenn du unbedingt willst", seufzte ich gespielt genervt. Sein Grinsen wurde ein wenig breiter. 

,,Schlaf jetzt! Viel Spaß mit dem Kater morgen!" 

,,Vielen Dank, werde ich haben."

Eine Flasche zu viel (Johnny Depp FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt