Zwischen Dominanz und Wahnsinn

Im Verstand von Varis

Es geht endlich mal wieder weiter :)

Skye sah fragend zu Sienna. „Was ist los?", fragte sie mit einem kritischem Blick. So schnell hatte sie doch niemals die Antwort aus ihm herausbekommen. Oder? Ihr Luchs sah neugierig hervor, doch sofort wurde sie wütend.
Sienna sah immer noch auf seinen Körper. „Er hat Panik. Mediale haben keine Panik. Sein Schild ist labil", sagte sie nachdenklich.
Ein Knurren kam aus ihrer Kehle als sie ihre Freundin ansah. „Heißt das er ist nutzlos?", ihre Krallen fuhren hervor als der Luchs merkte, dass es nicht die Antwort war, die der Mensch hören wollte. Die Luchsin wollte ihm die Kehle zerfetzen. Innerlich angespannt merkte Skye mal wiede wie müde sie sich fühlte. Sie wusste, dass es daran lag, dass ihr Luchs Sienna das nötige Biofedback gab, weil ihre Familie zu weit weg war und sie ihren Kontakt zu dem Familiennetzwerk abgeschirmt hatte. Es war Riskant aber so konnte sie verhindern, dass Judd oder Walker sie aufspürte und es Hawke sagte. Dann wäre ihre Mission vorbei.
Schmerz durchfuhr sie, als sie an ihren Gefährten dachte, doch sie verdrängte es wieder einmal und war Dankbar, dass diese unlösbare Verbindung betäubt war.
Siennas Augen waren schwarz als sie zu ihr sah. „So würde ich es nicht ausdrücken", sagte sie und kratze sich am Kopf. Eine sehr untypische Bewegung für eine Mediale. „Ich glaube, er fühlt. Ich glaube, er hat Angst, Angst vor Ming, Angst vor den Konsequenzen. Angst vor mir und meinem Feuer."
Skye sah sie immer noch verwirrt an, sie hatte nicht vestanden woraus Sienna hinauswollte.
„Skye, wir haben hier den mächtigsten Medialen bei uns und seine Schilde sind labil. Ich muss mit ihm reden", sagte sie dann und sah Skye an. „Ich brauche dafür sehr viel Energie."
Skye drückte die Schultern durch. „Kein Problem", sofort schoss der Luchs Kraft durch Band.
Sienna riss die Augen auf. „Nein, nicht, du darfst dich nicht verausgaben", sagte Sienna schnell und griff nach ihrer Hand. „Ich nehme dich mit in sein Gehirn, du musst dafür genug Kraft haben, damit er nicht durch deine Schilder kommt", sagte sie dann.
Verwirrt hob sie eine Augenbraun genoss aber die Berührung. „Wie meinst du das?", fragte sie dann. Skye hatte wenig Berührungen gehabt in den letzten Wochen und Monaten. Es war ungewöhnlich das Sienna dies zu ließ.
„Vertraust du mir?", fragte Sienna dann ernst. Was für eine Frage.
„Ja", die Antwort kam ohne zu Zögern, und im selben Moment spürte Skye ein komisches klopfen an ihrem Kopf. Siennas Geist versuchte in ihren Kopf einzudringen. Ihr Luchs zögerte einen Moment doch dann ließ sie es zu und sie merkte wie ihr Geist von ihr mitgenommen wurde. Es war ein merkwürdiges Gefühl, so schwerelos hinter ihrem Geist zu treiben. So merkwürdig und doch so schön und dann sah sie diesen eisigen Stern. Ihr Luchs zuckte zurück doch Sienna hielt sie fest und ihre Stimmte ertönte. „Shhh, er darf dich nicht sehen", sagte sie leise.
Skye verstand es sofort. Sie sollte in ihren Schatten bleiben. Mühsam sperrte sie den Luchs ein und überließ dem Mensch die Führung.
Sienna sah den Stern an und auf einmal fing dieser an zu brennen. Skye schnappte nach Luft. „Was zum Teufel?", flüsterte sie leise.
„Später", murmelte Sienna und sah weiterhin auf den brennenden Stern.
„Hör auf damit!", ertöhnte eine laute Stimme.
Ihr Luchs fing an zu knurren. Es war Varis, der Mann, der ihr Baby genommen hat.
„Erst wenn wir unsere Antworten haben", sagte Sienna und hörte nicht auf den Stern abzufackeln.
Der Luchs roch die Panik, als er zurück wich. „Gut gut!", sagte er dann. Sienna lächelte und hörte auf den Stern zu verbrennen.
„Was bist du?", fragte er und sah mit großen Augen zu ihrem Feuer.
„Das geht dich nichts an. Im Hafenlabor hat eine Gestaltwandlerin ein Kind bekommen, du hast es mit genommen. Wo ist es?", fragte Sienna direkt.
Varis stutzte. „Was interessiert dich das?", fragte er dann.
„Falsche Antwort", Siennas Stimme klang kalt als sie wieder sein Schild verbrannte.
Varis schreckte zurück. „Gut!", sagte er schnell und klang dabei beschwichtigend, auch eine merkwürdige Tonlage für einen Medialen. „Objekt 587 wurde von Ratsherr Ming-", er brach ab weil er Skyes Knurren gehört hatte. „Ein Gestaltwandler?", eine Eisige Kälte umzog sie.
Schnell versuchte sie sich zu wehren und Siennas Feuer umschloss sie beide. „Lass die Finger von ihr", sagte Sienna schnell.
„Projekt 489? Du lebst?", fragte er verwirrt, „Wie ist das Möglich?"
Sienna wollte ihn weiter abfackeln doch Skye hielt sie auf. „Wieso wundert dich das?",fragte Skye nach.
„Sie haben das Protokoll zur Zerstörung ausgeführt. Du hättest Sterben müssen", sagte er pragmatisch. „Aber du lebst, lass mich dich ansehen", sagte seine Stimme und er kam näher.
Skye fühlte sich unwohl, doch sie hielt Sienna zurück.
„Dein Paarungsband ist immer noch abgeschirmt", stellte er dann fest. „Soll ich das Schild lösen?"
„Auf keine Fall", sagte Skye während Sienna „Nein!", schrie doch es war zu spät- Sowas wie ein Lächeln war zu erkennen als er den Schild zu dem Paarungsband entfernte.
Skyes Geist wurde mit einer unbekannten Wucht zurück gerissen und die Luchsin sprang hervor. Sie war wieder im Bootshaus und Sienna hielt sie fest, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Auf einmal war Hawke präsenter als je zu vor. Sie spürte seine Überraschung und dann seine Wut. „Ich finde dich", sagte er ganz klar durch das Band.
Panik stieg in ihr hoch, als sie zu Varis taumelte. Er saß ebenfalls mit geöffneten Augen im Bootshaus. „Erneuere das Schild", flehte sie und sah zu Sienna, diese versuchte offenbar die beiden weiterhin abzuschirmen, als ihre Augen schwarz wurden, wusste Skye, dass sie es nicht konnte.
„Warum?", fragte er kalt.
„Weil das Rudel uns sonst findet und uns den Hintern aufreißt, und dir vermutlich sämtliche Körperteile abschneidet", knurrte sie.
Varis schien zu zögern und dann spürte sie ihn in ihrem Kopf. Sie zwang die Luchsin in einen Käfig, die sofort protestierte. Sie genoss die Verbindung zu dem Wolf, auch wenn der Wolf so wütend war, dass er sie umbringen konnte. Varis Augen waren schwarz. „Ich kann nicht. Seine Wut ist zu stark", gab er dann widerwillig zu.
Skye sah zu dem Band und musste ihm Recht geben. „Wir haben ein Problem."
Sienna nickte. „Was machen wir?", fragte sie dann mit hektischem Blick.
„Ihr beide geht. Du kannst sie mit abschirmen?", fragte Skye dann und mied Siennas Blick.
Varis sah kurz zu Sienna bevor er nickte. „Ja, das kann ich machen"
Skye zog Sienna ein Stück zur Seite als diese widersprechen wollte. „Sin, das ist unsere einzige Möglichkeit. Kannst du ihn im Schach halten?", fragte sie dann.
Sienna nickte. „Ja aber Hawke, er wird-", fing sie an.
„Mach dir um mich keine Sorgen. Finde meinen Sohn", sagte Skye dann ernst. „Und wenn er dich nervt Fackel ihn ab"
Varis hörte das letzte und zog die Augenbraun hoch. „Ihr wollt euch aufteilen?", fragte er.
Sienna nahm Skye in den Arm bevor sich an Varis wandte. „Wir müssen uns beeilen. Er kommt", sagte sie dann und griff nach seiner Hand bevor er sie wegziehen konnte. „Wir bleiben in Kontakt", versprach sie bevor sie verschwanden und Skye alleine zurück ließ.
Skye holte tief Luft und setzte sich an den Tisch und wartete. Aber sie wusste, dass sie nicht lange warten musste. Das Rudel war sehr nah. Sie spürte Hawke weiterhin durch die Verbindung. „Wage es nicht weg zu laufen", knurrte seine Stimme durch das Band und wieder einmal fragte sich Skye wie sie in die Lage geraten war.
Und warum war er überhaupt sauer? Er hatte kein Recht dazu, er hatte sich eine neue Freundin gesucht. Das war unverzeihlich. Ihre Krallen fuhren heraus, als sie eine Stunde später den Geruch von Andrew wahrnahm.