Riskanter Plan

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Skye parkte das Fahrzeug in eine Parklücke. Sie musste ihre Gedanken zusammen halten. Hawke durfte nichts merken. Noch nicht. Ihre Hände zitterten als sie ausstieg und sich umsah Ihr Luchs war angespannt, jedoch mehr als wachsam. Ihr Tier scannte die Umgebung nach anderen Gestaltwandlern und nahm keine wahr. Sie war wirklich alleine hier.

Ihr Blick fiel auf den Hafen und sie zögerte. Ihr Plan war mehr als riskant. Niemand wusste, ob es wirklich gut ging. Und sie hatte niemanden von ihrem Plan erzählt. Hawke. Ihr Gefährte suchte durch das Band nach ihr, sie spürte es. Sofort schickte sie ihrem Wolf beruhigende Wellen zurück. Er durfte nicht misstrauisch werden. Nicht bevor sie ihr Ziel erreicht hatte. Entschlossen drückte sie die Schultern durch und überquerte die Straße. Ihre Kontaktperson hatte diesen Ort vorgeschlagen und sie wusste auch wieso. Er war abgelegen. Mitten im Neutralen Gebiet. Die Wahrscheinlichkeit hier einen Wolf oder Leopard anzutreffen war sehr gering.

In diesem Moment nahm ihr Luchs ein Gestaltwandler wahr. Eine Ratte- Sie erstarrte und wand den Kopf. Mitten auf dem Gehweg saß eine viel zu große Ratte. Sie legte den Kopf schief und sah Skye fragend an. Offensichtlich war die Ratte inkognito unterwegs. Genauso wie Skye.

Panik kroch ihre Wirbelsäule hoch, als ihr klar wurde, dass wenn die Ratte Hawkes Geruch erkannte sie erledigt war. Sie war nicht Dominant aber eine kleine Ratte war eher ein Fußabtreter als eine Gefahr. Sie fletschte ihre Zähne und fauchte die Ratte an. Diese sprang sofort zurück und verschwand in dem nächstbesten Gullideckel. Skye fiel eine weitere Last von den Schultern. Jetzt musste sie nur noch mit ihrer Kontaktperson reden.

Hawke spürte den Blick von Riley auf sich, als er wieder an die letzte Nacht erinnerte. Sie hatte sich ihm hingegeben, vollkommen und ohne bedenken. Es war mehr als er sich gewünscht hatte. Mehr als er erwartet hatte. Sehr viel mehr. Sein Wolf vermisste sie jetzt schon und war sich sicher, dass es ihr ähnlich ging.

„Hawke", sagte Riley leise. „Du weißt, dass wir ein Treffen haben?"

Riley schien zu wissen, woran er dachte, doch er verkniff sich einen Kommentar. Sein Glück. Drew hingegen war nicht so entspannt. Er lachte als Lucas mit Vaghun und Dorian ankam. An seiner Seite die strahlende Sascha. Sie spürte seine Gefühle sofort.

Hawkes Wolf knurrte als Sascha ihn angrinste. „Ich will nichts hören", sagte er als Sascha vor ihm stand.

„Ich sage auch gar nichts", sagte sie und grinste weiter wie ein Honigkuchenpferd. „Ich denke mir meinen Teil. Und freue mich natürlich für euch zwei"

Auch Lucas grinste mehr als er sollte und legte den Kopf schief. „Ja Kätzchen, ich bin mir sicher, dass sie ihn gekratzt hat", grinste er. „Du musst wissen, sein Wolf riecht nach Skye als würde sie direkt neben dir stehen"

Nun knurrte Hawke wieder, weil alle grinsten. „Schluss jetzt. So schlimm ist es nicht!", sagte er ernst und sah Lucas warnend an. „Außerdem riecht Sascha auch nach dir. So stark, dass man sie aus 3 KM Entfernung riecht."

Sascha schmiegte sich an Lucas' Brust. „Aber das ist nicht schlimm", sagte sie und sah zu Dorian der hustete. „Oder ist es schlimm?"

Dorian lachte. „Nein, alles gut. Mach dir keine Gedanken", grinste er und zwinkerte ihr zu. „Das sagt nur eine Menge über Lucas aus."

Der Leopard wich Lucas' Fausthieb geschickt aus als die Tür geöffnet wurde. Saschas Mutter sah die Gruppe mit ihrem Kühlen Blick an. „Kommen Sie herein!"

In diesem Moment spürte Hawke, dass etwas nicht stimmte.

Skye öffnete die Tür zu dem dubiösen Lokal und trat hinein. Sofort nahm sie den Kalten Geruch von Medialen wahr. Die Kellnerin an der Theke sah sie mit einem ängstlichen Blick an, sie war Menschlich. „Skye Grey?", fragte sie mit einer ängstlichen Stimme.

Ihr Luchs wurde unruhig. Das Tier in ihr hatte kein Gutes Gefühl. Sofort beruhigte Skye den Luchs, damit Hawke nichts bemerkte. Doch es war zu spät. Sie spürte Hawkes fragende Präsens in ihrem Geist. Panik ergriff sie, ihr Plan drohte zu scheitern. Er würde sie anrufen und wenn sie nicht ans Handy ging würde er misstrauisch werden. Sie musste ihr Vorhaben abbrechen. Sofort. Bevor Hawke es erfuhr.

In diesem Moment standen die Medialen auf, die an dem Ecktisch saßen. „Skye Grey?", fragte der größte von ihnen.

Skye wich zurück. „Ich...ja... ich muss. Mein Gefährte", sagte sie unsicher doch der große Mann winkte ab. In diesem Moment spürte sie Hawke nicht mehr. Ihr Luchs brach in Panik aus. Wo war das Band? Mit großen Augen sah sie ihn an. „Was haben Sie getan?"

„Varis hat ein Schild um Sie gelegt, damit wir in Ruhe reden können", sagte er und setzte ein kaltes Lächeln auf. Er deutete auf den Stuhl am Tisch.

Skye sah zu dem anderen Mann. Er war ganz in Schwarz gekleidet und erinnerte sie an Judd. Pfeilgradist. Tödlich. Der große Mann musste Dr. Brosch sein.

Sie hatte keine Wahl. Sie musste sich setzen und bemerkte wie unfassbar leichtsinnig sie war. Sie konnte Medialen nicht vertrauen. Niemals. Doch nun kam sie nicht mehr weg. Dieser Varis war in ihrem Gehirn und verhinderte eine Verwandlung. Sie war ihnen ausgeliefert. „Ich habe Sie aufgesucht, weil ich gehört habe... Sie hätten ein Mittel gegen Krebs?", sagte sie als sie auf dem Stuhl saß.

Dr. Brosch schien nachzudenken, doch sie wusste, dass er mit seinen Vorgesetzten Kommunizierte. „Woher wissen Sie das?", fragte er dann.

„Gerüchte", sagte Skye und fühlte sich zunehmend unwohl ohne die Verbindung zu Hawke. „Man sagt LeBon wäre daran erkrankt und Sie hätten ihn geheilt. Ich benötige das Mittel. Dringend!"

Wieder schwieg Dr. Brosch. „Wie viel wären Sie bereit dafür zu geben?", fragte er dann und sah zu Varis. „Ich habe es noch nie an einem Gestaltwandler ausprobiert aber mein Labor wird die Mischung sofort anpassen. Für den Richtigen Preis"

Skye schluckte. Was konnte sie dem Wissenschaftler bieten? Es gab nicht viel, was die Medialen wollten. Nur Macht und Ruhm. „Was ist Ihr Preis?", fragte sie leise.

„Informationen. Ich möchte alles über die Rudel wissen", sagte der Wissenschaftler. „An wen soll die Dosis gehen?"

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Zwischen Dominanz und WahnsinnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt