Eins mit dem Tier

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Kapitel 12

Sie spürte seinen Atmen auf ihrem Nacken und hob ihre Hüfte. Eigentlich wollte sie das nicht machen. Aber ihr Körper hatte Eigenloben entwickelt. Sofort schnappte er hinter ihr nach Luft. „Du solltest das nicht tun, wenn du nur ein T-Shirt trägst", sagte der Wolf in ihr Ohr.

Das Tier in ihr spürte wie nah er seinem Wolf war. Das war nicht gut. Gar nicht gut.

„Runter von mir", brachte sie atemlos hervor.

Nun presste er seinen Körper gegen ihren. „Nein", sagte sein Wolf entspannt. Dann spürte sie seine Zunge an ihrem Nacken.

Ihr Luchs drehte vollkommen durch. Ihr wurde fast schwarz vor Augen als der Luchs wieder die Oberhand wollte. Bevor sich ihre menschliche Seite sich auch nur wehren konnte wandelte sie sich. Hawke schnappte überrascht nach Luft und ließ sie los. Die Luchsin legte sich auf den Rücken und präsentierte ihre Kehle. Der Wolf knurrte. Es gefiel ihn ganz und gar nicht, dass sie sich ihm so unterwarf. Sofort zuckte der Luchs zusammen. Das Knurren beängstigte sie.

„Großartig. Skye, hör auf mit dem Quatsch", sagte er wütend.

Der Luchs nahm es zur Kenntnis gab aber nicht den Weg für die menschliche Seite frei. Das Tier war der Meinung, das der Mensch den Leitwolf zu sehr provozierte und wollte erst nachgeben wenn der Wolf besänftigt war. Der Wolf knurrte wütend. Sofort zuckte der Luchs zusammen und legte den Kopf weiter zurück. Warum besänftige es nicht den Wolf?

Der Luchs wimmerte als Hawke ihren Kopf umfasste. „Verdammt noch mal, Skye!", knurrte er wütend.

Ein Funken von Menschlichkeit war in dem Blick zu sehen, als der Luchs aufsprang und losrannte. Hawke wollte hinterher als sein Wolf hinderte ihn daran. Sie war unterwürfig. Wenn er sie gefolgt hätte, würde sie sich nur wieder unterwerfen.

Also musste er warten. Mies gelaunt lief er zur Höhle und machte sich auf um sie in ihrer Wohnung aufzusuchen doch sie war nicht da.

Skye ließ den Luchs gewähren als das Tier durch den Wald rannte. Es war beruhigend für das Tier Distanz zwischen sich und den bösen Wolf zu bringen. Hawke war ziemlich wütend. Zu wütend um sich mit ihm auseinander zusetzen.

Als das Tier das Revier der Wölfe verließ versuchte sie wieder Kontrolle Erlangen. Doch hatte keine Chance. Das Tier wollte weiter rennen also ließ sie es zu.

Erst 30 Minuten später war das Tier erschöpft. Sie hatte wieder die Kontrolle. Es war ein komisches Gefühl sich wieder mit ihrem Luchs auseinander zusetzen. Wie das vermisst hatte. Sie hob den Kopf und atmete tief ein. Diese ganzen Gerüche. Es war eine gutes Gefühl. Warum hatte sie den Luchs zwei Jahre lang unterdrückt? Damals erschien es ihr richtig aber nun da Hawke sie gezwungen hatte, sich mit ihrem Luchs auseinander zusetzen bereute sie es. Klar, man würde nach jeder Verwandlung ihre Narben sehen. Aber das war ihr egal. Sie gehörten zu ihr und sie musste endlich los lassen. Das Wolfsrudel war nun ihre Familie und diese Familie würde sie bestimmt nicht wegen ein paar Narben ausgrenzen oder doch?

Unsicherheit machte sich in ihr breit. Erst da fiel ihr auf, dass sie in das neutrale Gebiet gerannt war. Sie hob den Kopf um sich zu orientieren. Bis zum Wolfsgebiet waren es einige Meilen und sie ja keine Kleidung dabei. Also musste sie zurück. In Luchsgestalt würde es schneller gehen.

Sie drehte sich um als sie auf einmal ein Geruch wahrnahm. Erschrocken hob sie den Kopf und spannte sich an. Ted, ein Offizier von Manu, trat auf die Lichtung. Er lächelte. „Sieh mal einer an. Wenn das nicht Skye Blossom ist", seine Stimme klang belustigt.

Sofort ging Skye in Lauerstellung so lange ihr Luchs noch überlegte was zu tun war. Sie knurrte. Es war gar nicht gut, dass ein Luchs Offizier hier war.

„Nando wird sich freuen dich zu sehen", sagte Ted unbeeindruckt. „Ach, da ist er ja schon."

Sofort nahm Skye Nandos Geruch wahr. Genauso wie den von Manu. Sie drehte den Kopf und sah beide in menschlicher Gestalt auf die Lichtung kommen. Scheiße. Bevor der Luchsalpha reagieren konnte rannte Skye los. Sie durfte nicht mal in Manus Nähe kommen.

Auch die Luchsin schien zu denken, dass wegrennen eine gute Idee war. Sie musste nur ins Wolfsgebiet kommen. Und zwar schnell. Sie rannte so schnell sie konnte, aber sie hatte keine Chance.

Ein schwerer Luchs warf sich auf sie und drückte sie zu Boden. Sie wusste, dass es Manu war. Sie konnte es riechen. Schnell versuchte sie ihn zu kratzen aber er war stärker und schwerer. Seine Zähme umschlossen ihre Kehlen und die Luchsin wimmerte. Einen Moment lang dachte sie, dass der Offizier sie umbringen würde.


Zwischen Dominanz und WahnsinnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt