Rettung in letzter Sekunde

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Skye wusste nicht, wie viel Uhr es war. Man verlor schnell das Zeitgefühl, wenn man eingesperrt war. Manu hatte seine Drohung mit der Fessel wahr gemacht. Sie konnte sich in der Hütte frei bewegen aber nicht bis zum Fenster oder zur Tür. Sie saß gerade auf dem Sofa und fragte sie, wie es so weit kommen konnte als sie eine Witterung wahrnahm.

Ihr Kopf schnellte nach oben und sie sah zu dem offenen Fenster. Der Geruch von Wolf lag in der Luft. Sie kannte den Geruch zu gut. Drew.

Manu schien es auch zu riechen. „Was zum Teufel?", er sprang auf und baute sich vor ihr auf. „Was macht ein Wolf in meinem Gebiet?"

Skye zuckte zusammen. „Ich weiß es nicht", sagte sie schnell. Es entsprach der Wahrheit, schließlich wohnte Manu nicht mehr in Nandos Gebiet.

Er umfasste ihr Gesicht. „Wenn es jemand aus dem Rudel ist das dich entführt hat, werde ich ihn umbringen", sagte er hart. „Hast du das verstanden?"

Niemand hatte sie entführt. Nur Manu. Aber das hatte er nie verstanden. Wie konnte sie nur in diese Situation kommen?

Skye nickte. Manu knurrte wieder und sah zur Tür. „Sollen sie ruhig hereinkommen", er griff nach einem Gewehr. Sofort hielt Skye die Luft an. Gar nicht gut. Wenn Manu in Luchsgestalt kämpfen würde, wäre der Kampf ausgeglichen. Aber ein Schuss wäre tödlich. Andrew war jetzt vor der Hütte. Er würde sofort eine Kugel abbekommen, wenn er hinein kam. Das musste sie verhindern. Auch wenn sie damit Manus Zorn auf sich zog.

„NEIN, Drew, er hat eine Waffe!", rief Skye schnell. Manu knurrte und schlug ihr mit der Waffe ins Gesicht. Skye fiel zu Boden und merkte, wie sie wieder anfing zu Bluten.

Sein Knurren klang wütend aber dann erschien ein Lächeln auf sein Gesicht. „Du kennst den Eindringling?", fragte er belustigt. „Dann werde ich ihm das Fell abziehen und dir einen Mantel daraus machen"

Skye wurde übel bei dem Gedanken, was Manu alles tun könnte, wenn er wütend war. „Ich... bitte Manu", sagte sie schnell als die Tür aufgetreten wurde. Andrew stand wie ein Racheengel in der Tür.

„Nimm deine Hände von ihr", sagte Andrew ruhig, doch man konnte den Wolf in seinen Augen sehen. Er war dem Tier ziemlich nah. Zu nah.

Manu warf sich sofort auf den Wolf. Sie knallten auf den Boden und fingen an zu kämpfen. Skye rappelte sich auf und wollte dazwischen gehen, aber sie hatte mit den Ketten keine Chance. „Hört auf!", schrie sie verzweifelt, weil sie auch keine anderen Wölfe wahrnehmen konnte. Andrew hatte keine Chance, Manu fühlte sich zu bedroht. Der Kampf ging weiter bis Andrew am Boden lag.

Manu hatte einen Krallen an seiner Kehle, bereit ihm diese rauszureißen. „Nein, bitte nicht!", schrie Skye verzweifelt.

Manu schlug Andrews Kopf auf den Boden. Bewusstlos blieb der Wolf auf dem Boden liegen. Sie wusste, was Manu vor hatte, er würde Andrew töten. Und er würde auch noch Spaß daran haben. So war Manu nun mal. Unwillkürlich musste sie an seinen kleinen Bruder denken. Manu hatte ihn den Kopf eingeschlagen.

„Bitte, mach es nicht", flehte sie. Er mochte es, wenn sie bettelte. „Ich tu alles was du willst", sagte sie. Vielleicht könnte sie ihn so beruhigen.

Andrew durfte nicht sterben. Sie dachte an Brenna, an Riley und an Indigo. Sie waren Gefährten, er konnte nicht sterben. Das durfte nicht passieren. „Wandle dich!", befahl Manu ohne sie aus den Augen zulassen.

Sofort gehorchte sie. Ihr Luchs stand ruhig da, darauf bedacht ihn nicht zu verärgern. Das war immer das Beste. Er ließ Andrew fallen und kam zu ihr. Sie spürte seine Dominanz, dennoch sah sie ihn an, weil er es so wollte. „Geh auf den Paarungstanz ein. Jetzt", knurrte er. „Wenn du willst, dass er überlebt, geh darauf ein."

Luchsenergie versuchte in ihren Kopf einzudringen und sie wollte nicht nachgeben. Konnte sie Drew sterben lassen? Nein. Sie wollte gerade nachgeben als Manu auf den Boden geworfen wurde. Eine wütende Indigo schlug auf ihn ein. Manu war das egal, er wollte sich mit ihr Verbinden. „NEIN!", Hawke klang entschlossen, doch ihr Luchs hatte nachgegeben.

Sie spürte eine Energiewelle durch ihren Körper und spürte das Paarungsband einrasten. Die Luchsin fiel ohnmächtig zu Boden.

Die Wölfe waren für einen Moment gelähmt aber die Leoparden könnten das kompensieren. Dorian und Nathan schlugen Manu zu Boden als Hawke sich einmischte. Er griff den Luchs an, schlug mit voller Wucht in sein Gesicht. Das Bedürfnis ihm die Kehle heraus zureißen war unnormal groß. Dennoch musste er sich zusammenreißen.

Der Luchs lag bewusstlos auf den Boden und blutete überall. Dennoch lebte er.

„Ich werde sein Kopf an Nando schicken", knurrte Nathan. „Damit niemand von seinen Rudel jemals auf die Idee kommt, sich ihr zu nähern."

Hawke knurrte, er war damit einverstanden auch wenn er ihn am liebsten noch ein wenig verprügelt hätte.

„Hawke!", Mercy's Stimme sorgte dafür, dass er sich umdrehte.

Skye lag auf den Boden. Man sah ihrem Luchs die Strapazen der letzten Tage an. Aus ihrer Schnauze lief Blut. Aber sie atmete. Er wollte gar nicht den menschlichen Körper sehen. Dieser musste über und über mit blauen flecken sein.

Mercy und Indigo waren bei ihr und versuchten die Ketten zu lösen, doch sie hatten keine Chance. Hawke knurrte und riss die Kette aus der Verankerung. Die konnten sie immer noch in der Höhle lösen.

„Warum ist sie Bewusstlos?", fragte Dorian besorgt.

„Das Paarungsband hat sie ausgeknockt", erklärte Indigo. „Das war zu viel für sie."

Riley legte Mercy die Hand auf die Schulter. „Kommt, wir bringen sie heim. Nathan, Matthias und Dorian kümmern sich um den Bastard."

„Ist Sascha in der Höhle?", fragte Hawke Nathan.

Dieser nickte. „Ja. Aber ich glaube sie braucht mehr als eine Heilerin und Sascha."

Hawke nickte den Leoparden zu und hob Skye hoch. Es war Zeit das sie wieder nach Hause kam. Und zwar schnell. Er sah zu Indigo, die bereits das Telefon in der Hand hatte. Ihre Mission war erfolgreich, nun brauchten sie nur noch ein Fahrer, der sie abholte.


Zwischen Dominanz und WahnsinnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt