|| Kapitel 37 ||
¤¤¤¤Anna P.O.V¤¤¤¤
Die Tage vergingen wie im Flug. Tim kam mich jeden Tag besuchen, bis ich nach wenigen Tagen dann endlich nach Hause durfte.
Apropos Zuhause.
"Tim hast du dein Handy dabei???", fragte ich hoffnungsvoll als wir im Auto saßen.
"Klar." Er holte es mit einer leichten Bewegung aus seiner Hosentasche.
"Danke."
Ich wählte Morganas Nummer und fing hibbelig mit den Beinen an zu wippen.
"Ja?", hörte ich sie sofort fragen.
"Hallo? Ich bins Anna-"
"SAG MAL VERDAMMT NOCH MAL WO BIST DU EIGENTLICH?!", schrie sie mir so stark entgegen, dass ich das Handy fast einen Meter von meinem Ohr fern halten musste.
"Ich kann das erklären!"
"Nadann schieß mal los."
"Nicht jetzt wenn du Zuhause bist erklär ich dir alles."
"Ok morgen also."
"Morgen schon?"
"Hallo? Ich bin schon seit n paar wochen auf Klassenfahrt?"
"Achso ja."
"Geht es dir denn gut, Süße?"
"Jaja.. so einigermaßen."
"Du machst es nur noch spannender für mich", klagte Morgana vor sich her.
"Ok muss jetzt aber los. Und ausserdem, ich hoffe dich stört es nicht dass dein Bad voller Blut ist." Ich grinste und verabschiedete mich schnell mit einen hab dich lieb bevor sie noch irgendwas sagen konnte.
"Mit wem hast du telefoniert?", fragte Tim kühler als sonst. War er etwa eifersüchtig?
"Ach mit niemanden kennst du eh nicht-"
"Mit wem hast du telefoniert?", wiederholte Tim diesmal lauter.
"Hey, jetzt chill mal es war nur meine beste Freundin."
Ich musterte ihn komisch.
"Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein." Ich legte meine Hand nah an seinen Schritt.
"Ich gehör nur dir...", schnurrte ich in sein Ohr und fuhr mit meiner Hand ein bisschen hoch und runter.
"Verdammt Anna", keuchte Tim und verkrampfte seine Hände um das Lenkrad.
"Können wir das auf Zuhause verschieben? Ansonsten mach ich hier nen Unfall. Und das wollen wir beide doch nicht, oder Kleine?"
"Pff dann halt nicht", spielte ich beleidigt und verschränkte meine Arme.
Tim lachte.
"Du warst schon immer eine miese Schauspielerin."
"Du machst es nur noch schlimmer."
Plötzlich krabbelte seine Hand zwischen meine Beine.
"Rache ist süß", schmunzelte Tim. Unwillkürlich musste ich lächeln und legte meine Hand über seine.~~~
"Du hast schon wieder das Türschloss geknackt?", fragte ich geschockt, als er mir erklärte wie er mich aus der Wohnung geholt hatte.
"Nunja und das vom Badezimmer beinahe auch."
"Och Tim", quengelte ich und klatschte mir mit der Hand gegen die Stirn.
"Hey! Hätte ich das nicht gemacht würdest du jetzt schon längst tot sein!" Er schaute mich wütend an.
"Du hast recht", murmelte ich verlegen.
"Jetzt komm. Ich hab langsam Hunger."
Tim nahm meine Hand und zog mich in die Küche. Ich betrachtete lächelnd unsere Hände. Würde das jetzt so weiter gehen?
Zweifel überkamen mich.
Was wenn er doch nicht in mich verliebt war? Alles gelogen war?
"Was ist das zwischen uns beiden?", flüsterte ich und setzte mich auf den kalten Herd. Der Topf mit der Milch stand immer noch da. Bah. Schon längst vergammelt. Den Geruch würde ich niemals hier weg bekommen.
"Was willst du zwischen uns?", erwiderte Tim und nahm sich einen Apfel. Anderes war ja auch nicht im Haus.
"Ich weiß nicht..."
"Mal anders gefragt. Willst du denn etwas zwischen uns?"
"Tim... ich weiß es wirklich nicht... ich mag dich wirklich sehr. Viel zu sehr... doch ich... ich habe Angst..." Die letzten drei Wörter flüsterte ich.
"Wieso hast du Angst?"
Ich hatte ihm das gar nicht erzählt. Das mit Andre und mir... das war ja nur ein Traum.
"Was ist los Kleine?", fragte Tim noch einmal. Ich hatte ein starkes Deja Vu. Das hier war schon mal passiert. Etwas anders aber so in etwa hatte er mich das Gleiche gefragt.
"Ich möchte nicht darüber reden", sagte ich leise.
"Vielleicht wird es dann aber besser."
"Ich glaub kaum dass dadurch irgendetwas besser wird."
"Du machst mich nur noch neugieriger", grinste Tim und wackelte mit den Augenbrauen. Ich verdrehte die Augen. Mein Deja Vu wurde mit jeder Sekunde mehr Wirklichkeit.
"Du verstehst das alles doch eh nicht."
"Hör auf das zu sagen!"
Ich zuckte zusammen als Tim meine knetenden Hände in Seine nahm.
"Jetzt hör mir mal genau zu, Anna Caren. Egal was los ist ich will dass du es mir erzählst."
Sollte ich? Irgendwann müsste ich es ja eh erzählen.
"Okay..." Ich erzählte ihm genau das gleiche wie in meinem Traum.
"Und dann jetzt auch noch das mit dir und ich hab mich geritzt... ich wollte das nicht." Meine Rede endete in einen Heulkrampf. Sofort nahm Tim mich in den Arm. Auch wenn es immer noch weh tat in meinem Herz, fühlte es sich gut an in seinen Armen zu liegen.
"Ich möchte nicht, dass du dir weh tust. Ich möchte auch nicht, dass du weinst. Du siehst viel schöner aus wenn du lächelst", murmelte er in mein Haar und streichelte meinen Rücken.
Ich befreite mich aus seinen Armen und schaute ihm in die Augen.
"Danke."
Ich lächelte. Diesmal aber wirklich.
"Wofür?"
"Dass du da bist... für mich."
Ich beugte mich langsam nach vorne, den Blick immer noch an seine braunen Augen gerichtet.
"Gern geschehn", flüsterte er lächelnd und ließ die restlichen Zentimeter zwischen unseren Lippen verschwinden.
In diesem Moment waren die ganzen Probleme doch nicht mehr so schlimm für mich.
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Girl, I'm a Badboy {Teil 1}
Novela JuvenilAnna Caren lebt in Bochum und geht in ihrem vorletzten Jahr zur Schule. Sie ist eine Einzelgängerin und denkt nur daran, endlich Ihre Schule fertig zu machen, damit sie mit ihrer unerträglichen Stiefmutter nicht länger zusammenleben muss. Tim geht a...