|| Kapitel 31 || ✔

7.1K 391 10
                                    

|| Kapitel 31 ||

¤¤¤¤Anna P.O.V¤¤¤¤

Ich nahm das Messer von der Holzplatte und betrachtete es. Meine Gedanken wuselten in meinem Kopf herum und ab und zu tropfte eine meiner Tränen auf die silberne Klinge.
Eine ganze Zeit lang starrte ich aus leeren Augen aufs Messer.
Immer noch stellte ich mir die ganzen Fragen.
Irgendwann ging ich zum Herd und stellte die Kochende Milch aus. Dann verschwand ich ins Bad. Das Messer krampfhaft in der Hand. Jemand schrie und hämmerte gegen die Wohnungstür. Ich ließ das Messer fallen. Es landete klirrend auf den Steinfliesen. "Anna! Mach die verdammte Tür auf!", schrie Tim. Ich ignorierte ihn und den immer höher auf keimenden Schmerz in meiner Brust und hob das Messer auf. Du kannst mich nicht aufhalten das zu tun Tim...

~~~

¤¤¤¤Tim P.O.V¤¤¤¤

Fuck! Wieso musste Anastasia mich denn auch genau in dem Moment küssen? Aber heiß war sie ja schon - fuck nein ich darf so etwas jetzt nicht denken.
Ich stand immer noch vor der Tür von diesem fremden Haus. Wieso ist Anna hier her gelaufen? Sie wohnte doch wo anders? Ist das das Haus von einen ihrer Kumpels? Eine Wucht von Eifersucht überkam mich.
Ich kickte einen kleinen Kieselstein mit dem Fuß weg und raufte mir die Haare.
Ich musste zu Anna. Ich musste ihr das erklären. Sofort.
"Anna!", schrie ich und hämmerte gegen die Tür.
"Mach die verdammte Tür auf!"
Nichts regte sich. Hinter der Tür hörte ich etwas klimpern als wäre etwas auf den Boden gefallen.
Ich klopfte wieder gegen die Tür, diesmal nicht so grob.
"Anna. Bitte mach die Tür auf. Ich möchte doch nur mit dir reden."
Ich hörte nichts. Keine Schritte, kein Schloss was sich öfftente. Kein Atmen. Nur mein wildes Herz was in meinen Ohren dröhnte.
Langsam bekam ich Panik. Was wenn Anna sich ein Leid an tat? Oder wenn jemand in diesem Haus ist und ihr ein Leid an tut?
Ich fuhr mir wieder durch die Haare. Verdammt!
Ich holte ein kleines Taschenmesser aus meiner Hosentasche und machte mich an dem Schloss der Tür zu schaffen. Mit dem gleichen Messer hatte ich für Anna die Tür in der Schule geknackt.
Die Erinnerung an dem Moment schoss mir durch den Kopf. Ich versuchte mich wieder auf das Schloss zu konzentrieren.
Endlich!
Ich schwang die Tür auf und rannte wie ein Irrer durch die Wohnung.
In der Küche war ein Topf mit dampfender Milch. In einem anderen Raum war ein Schlafzimmer und ein Ankleideraum. Eine andere Tür war verschlossen. "Anna?", fragte ich und klopfte an der Tür.
Ich hörte ein Schluchzen.
"Anna. Mach bitte die Tür auf. Ich kann dir das erklären."
"Was ist dir bitte an mir wichtig?", fragte Anna gedämpft.
"Vieles..."
"Wieso ich?"
"Du bist anders als die anderen."
"Genau ich bin anders. Ich bin nicht hübsch. Ich bin nicht klug. Ich weiß auch nicht. Als du mir das alles geschrieben hast hab ich mir nichts bei gedacht und dann hab ich noch mal richtig drüber nach gedacht.. ich red mir die ganze Zeit ein, dass alle Mädchen insbesondere Anastasia... besser sind als ich. Hübscher, klüger oder sowas... Ich bin kompliziert, nicht romantisch oder gar so hübsch wie die anderen Mädchen die du kennst. Du kennst mehr Mädchen als ich in meinen Jahren jemals kennen gelernt habe. Ich denk mir die ganze Zeit ich bin auch nur eine von denen.. ok ich will und kann nicht mehr von dir, wir könnten niemals zusammen sein oder sowas. Was erwarte ich?"
"Wieso denkst du das? Du hast recht. Du bist nicht so wie die. Du bist besser... alles was die haben hast du schon getoppt... und ein Mädchen wie dich findet man nur einmal im Leben...du bist einfach perfekt... du bist nicht eine von vielen... du bist die eine die man unter vielen niemals finden würde..."
Seit wann war ich so phoetisch?
Anna schluchzte und ich hörte wieder dieses Klimpern. Etwas schleifte über den Boden. Dann ging die Tür auf und ich musste geschockt aufkeuchen. Was hatte sie sich da angetan?
Sie lächelte gequält bevor sie die Augen verdrehte und in meine Arme sackte...

Girl, I'm a Badboy {Teil 1}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt