||Kapitel 53 ||
》Nächster Tag《
¤¤¤¤Anna P.O.V¤¤¤¤
Es war warm um mich herum und irgendetwas kitzelte meine Augenlider. Ich kuschelte mich fester in die weiche nach Axe duftende Decke. Wickelte sie um meinen Kopf, bis zur Nase und seufzte genüsslich. Mir war sowas von egal wie viel Uhr es war, wo ich war oder wieso ich hier war - dieses Bett war einfach zu verführerisch!
Ich stöhnte vor Entspannung und kullerte mich so ein, dass ich mit meinen aufgeplusterten Wangen wie ein Hamster aussah.
"Du siehst aus
wie Meerschweinchen", sprach jemand meine Gedanken aus.
Ich riss die Augen auf und schaute in blaue Augen.
"Sam verpiss dich ich will schlafen", nörgelte ich. Er lachte nur.
"Du weißt schon dass ich die ganze Nacht neben dem Bett, auf dem Boden gepennt und dir beim Schnarchen zugehört habe? Da kann ich doch wohl erwarten, dass du endlich mal dein Ärschlein aus meinem Bett schwingst und ich mal eine Minute schlafen kann." Er warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
Ich zog einen Schmollmund. Sam verdrehte die Augen und beugte sich über mich. Kurz klopfte mein Herz.
Er nahm etwas, was unter meinem Rücken lag und ließ es vor meinem Gesicht baumeln. Sein Ipod. Was hatte ich auch erwartet?
"Ich glaube den muss ich jetzt erstmal Wochen lang laden, bis der wieder funktioniert. Hast du wirklich die ganze Nacht lang Musik gehört?"
Ich zuckte mit den Schulter.
"Wie viel Uhr ist es?"
"Sieben Uhr gleich."
"Was? So früh?"
"Ja und jetzt rück rüber ich will weiter penn."
"Ehm. Ich trag aber nur eine Unterhose und Shirt."
"Und?"
Diesmal verdrehte ich die Augen.
Ohne die Decke von meinem Körper zu lassen rutschte ich zur Seite und versuchte Sam nicht anzustarren. Er trug nur eine Boxershorts. Wie es Tim immer gemacht hatte. Wo Tim jetzt wohl lag?
Autsch.
"Anna?"
"Hm?"
"Bekomm ich vielleicht auch etwas von der Decke?"
"Nö." Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.
"Och komm schon."
"Hol sie dir doch!", kicherte ich und packte die Decke fester.
"Das willst du nicht wirklich, Prinzesschen." Er musterte mich lachend.
"Du bist hier der jenige der schlafen will also-"
Mit einem lauten Lauchen warf sich Sam auf meine Brust drauf. Ich keuchte alle Luft aus mir raus und zusammen fielen wir volle Karacho aus dem Bett, auf den nich sonderlich weichen Holzboden.
"Aua was sollte das denn jetzt du Trottel?", schnauzte ich, konnte aber nicht anders als zu lachen. Ich lag auf ihm drauf und vergrub mein Gesicht lachen an seiner Brust. Sam fing schallend an zu lachen, als er bemerkte was er da gemacht hatte.
"Gott... du bist so dumm, dass es schon weh tut." Wortwörtlich.
"Aber für ein Mädchen bist du auf Dauer echt schwer, Prinzesschen."
"Waaaas?", rief ich empört und schlug gegen seinen Brustkorb. Beleidigt stand ich auf und setzte mich schmollend aufs Bett. "Phe."
Sam stand auch auf. Dabei zuckten seine Bauchmuskeln.
"War doch nur Spaß." Er ließ sich aufs Bett plumpsen und legte sich der Länge nach quer über die Decke.
"Ey! Ich will hier auch noch liegen." Ich rollte mich neben ihn. Sam umarmte mich von der Seite und drückte sein Gesicht in meine wirren Haare. Eine Gänsehaut verteilte sich an der Stelle.
Ich seufzte wieder und schloss die Augen.
Mir ging es wieder gut.
Dank Sam.~.~.~
¤¤¤¤Tim P.O.V¤¤¤¤
Ehrlich. Nie wieder so eine Party. Nie wieder so viel Wodka. Gott meine Birne brachte mich um.
Gestern Abend, nach dem ich Alex und Joshua gesucht hatte, ging ich erst einmal mit den Zwei zur Bar und nahm mir einen Wodka mit Cola, um meine Stimmung ein wenig in Schwung zu bringen. Danach wollte ich eigentlich wieder zu Anna und den Jungs nach drausen, da ich sie nicht mit denen, vor allem Sam, allein lassen wollte. Doch Alex und ein paar Weiber, die ich nicht kannte wollten irgend so ein Trinkspiel machen. Einer begann und sagt:"Ich hab noch nie..." So ging das weiter mit - einen Knutschfleck bekommen. Jeder, der schon mal einen Knutschfleck bekommen hatte, musste dann einen Kurzen trinken. Danach war der Nächste dran. Natürlich musste ich mich bei dem Spiel total volllaufen lassen.
Als die Mädchen irgendwann nur noch rumgegackerten und ein paar Jungs mit denen ins Wohnzimmer oder Toilette verschwunden waren, war ich in den Flur geschlendert um Anna zu suchen. War ja klar, dass Anastasia mich anquatschte. Und anfing mich zu betatschen. So wie sie halt war. Armselig.
Als sie mich dann aber küsste, konnte ich mich nicht wehren; bis ich sie schuldig wegstieß und in den Garten lief. Pascal und Tom hatten mit anderen auf der Wiese eine Shisha angemachtt und der Girlsclub von Anastasia schwirrte wie ein nerviger Bienenschwarm durch den Garten. Nur Sam und Anna hatte ich nicht gesehen. Den restlichen Abend hatte ich nichts von Anna mit bekommen, und an ihr Handy ging sie auch nicht.
Irgendwann traf ich Sam und fragte ihn erstmal ob er Anna gesehen hatte. Er meinte sie wäre nach Hause gegangen, weil es ihr nicht gut ginge.
Misstrauisch ging ich zu meinem Motorrad. Oder zumindest das was mal mein Motorrad war. Irgendso ein verdammtes Arschloch hatte mein Baby zusammen getreten. Wenn ich dieses Stück Scheiße fand... Ich hätte getötet. Enthäutet. Erhangen und dann wieder getötet. Langsam und qualvoll. Und ein Video von gemacht.
Anna fand ich nicht bei mir Zuhause. Und bei ihrer Mutter hatte ich sie auch nicht gesehen. Bestimmt hatte Morgana Anna irgend so einen Scheiß erzählt. Diese Schlampe hatte mich ja erst zu dem gemacht was ich heute war.
Was wenn Anna das mit der Wette herausgefunden hatte? Was dachte sie jetzt von mir? Bestimmt, dass ich so ein Arschloch war. Der keine richtige Beziehung führen kann. Einen Mädchen das Leben gerettet hat, nur um ein bisschen Geld von einer Wette ab zu zocken. Das war ich ja auch. Aber das durfte sie nicht denken. Ich meinte es doch ernst mit ihr. Oder?~.~.~
Ich stand vor der Tür von Sams Haus. Ich musste ihn fragen, ob er wusste wo Anna sein könnte. Morgana war nicht zuhause und mir fiel nun niemand anderes mehr ein.
Mein Herz machte einen Aussetzer als ich ich etwas hinter der Tür knallen hörte. Ich wusste nicht wie ich es beschreiben sollte. Es klang so als wäre ein Sack auf den Boden gefallen. Bestimmt war Sam wieder aus dem Bett gerollt. Ich runzelte die Stirn und klopfte gegen die Tür.
Niemand reagierte. Ich drückte auf einen kleinen Knopf in der Wand. Nichts passierte. Wahrscheinlich war die Klingel kaputt.
Ich hämmerte gegen das Holz.
"Sam! Mach auf. Ich weiß, dass du da bist, Bro!"
Immer noch nichts.
Komisch.
Ich tastete den Türrahmen ab um zu gucken ob dort vielleicht ein Schlüssel war. Nein. Nichts.
Unter der Fußmatte auch nicht.
Dann muss halt mein Taschenmesser ran.~.~.~
¤¤¤¤Anna P.O.V¤¤¤¤
"Ich kann nicht schlafen", nörgelte ich. "Prinzesschen ist das dein Ernst?" Er legte einen Arm über sein Gesicht.
"Kann ich etwas essen...?"
"Anna... unten in der Küch-" Sam verstummte.
Etwas klackte laut.
"Was war das?", fragte ich desinteressiert.
"Bestimmt nur irgendein Fenster oder ne Tür."
"Wirklich? Klang aber nicht so."
"Ja du Schissbuchse und jetzt lass mich weiter schlafen."
Ich lächelte und drehte mich um, so, dass Sam mich von hinten gegen sich drücken konnte. Ungewollt. Seine warmen Hände legten sich auf meinen Bauch und alles kribbelte. Ich fühlte mich so geborgen bei ihm. Und das obwohl ich ihn erst seit einen Tag kannte
"Ich mag dich", flüsterte ich zitternd.
"Und ich dich", schnurrte Sam in meine Haare. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lächeln.
Bis plötzlich etwas im Flur polterte.
Wir schreckten hoch und automatisch zog ich mir die Decke über meine Brust. Obwohl ich noch mein T-Shirt trug. Sam schaute mich in diesem Momdnt verwirrt an.
"Ja sorry, Reflex", flüsterte ich
Er lachte und setzte sich auf, als auf einmal die Tür des Zimmers aufsprang und eine Person im Türrahmen stand.
Ich schrie auf, als ich erkannte, dass es Tim war, der Sam und mich wütend, traurig und verwirrt musterte. Und die Situation an sich, Sam nur in Boxershorts, und ich nur im Shirt und Unterhose, und generell wir beide im selben Bett, neben einander gekuschelt, unter einer Decke, machte das alles auch nicht grade besser. Ach du Scheiße, was achte Tim jetzt von mir?
"Du dreckige kleine Bitch!", brüllte Tim hasserfüllt und kam auf mich zu. Das dachte er also...
"Du Bitch! Machst dich sofort an Sam ran was?"
"Was?! Nein!"
"Ach, dann ist es ja auch total normal wenn ihr beide halb nackt in einem Bett liegt und rum macht! Du-"
Das reichte mir. Ich stand auf, während er seine Predigt von Schimpfwörtern auf mich los ließ, stammfte auf ihn zu und verpasste ihn eine Schelle, die er so schnell nicht vergessen würde.
Sein Kopf flog heftig zur Seite und seine Wange, wo meine kleine Hand ihn getroffen hatte, färbte sich langsam. Für ein paar Sekunden standen wir einfach nur da. Tim, eine Hand an die feuerrote Wange gedrückt, und ich mit meinen vor Wut geballten Fäusten. Ich musterte emotionslos sein geschocktes Gesicht.
"Entschuldige. Meine Hand ist ausgerutsch", sagte ich und straffte die Schultern, auf alles gefasst.
Hinter mir unterdrückte Sam sich ein Lachen.
Tim schaute mir mit seinen braunen Augen in meine. Ich hatte wieder dieses komische Gefühl in meiner Brust. Ich wusste was es war. Ja. Mein Herz. Es war gebrochen. Mein eh schon so kaputtes, zerbrechliches Herz, war in Tausend kleine Splitter gesprungen. Zerrissen mich von innen, ließen mich innerlich verbluten. So fühlte es sich an. Als würde das Blut in mir, die Kehle hoch kommen. Mir den Atem rauben. Ich konnte nicht sprechen. Leise flossen mir Tränen die Wangen herunter.
Tims Gesicht verschwamm vor mir und ich nahm seine Worte fast gar nicht wahr. Irgendetwas mit Ich und Liebe.
Ich schluckte, schloss die Augen. Verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Fiel auf den Boden. Krümmte mich zusammen und schluchzte.
"Du hast mich angelogen", flüsterte ich.
"Bitte... bitte hass mich nicht...", hörte ich Tim.
"DU HAST MICH ANGELOGEN! ALL DIE ZEIT! Verschwinde."
Ich erkannte meine eigene Stimme nicht wieder. Sie war kalt. Gebrochen und schrill.
"Verschwinde. Lass mich in Ruhe. Sprich mich nie wieder an. Ruf mich nie wieder an. Schreib mich nie wieder an. Wage es nicht mal an mich zu denken!" Die Tränen waren noch da, aber meine Wut kehrte wieder zurück. Ich hob den Kopf und schaute zu ihm auf.
"Ich hasse dich Tim."
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Girl, I'm a Badboy {Teil 1}
Ficção AdolescenteAnna Caren lebt in Bochum und geht in ihrem vorletzten Jahr zur Schule. Sie ist eine Einzelgängerin und denkt nur daran, endlich Ihre Schule fertig zu machen, damit sie mit ihrer unerträglichen Stiefmutter nicht länger zusammenleben muss. Tim geht a...