| 9 | Was auch immer du sagst

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freya

"So.", murmelte ich zufrieden, als ich Damen die Gesichtsmaske auftrug. Seine Haare waren durch ein Haarband mit Kuh-Ohren vor der Maske geschützt und konnten nicht in sein Gesicht fallen.

Mittlerweile waren Kayleen und Jupiter auch da und trugen ihren Freunden die Masken auf. Damen war der Einzige, der nichts sagte.

Er beobachtete mich bloß. Alec schlief bereits, da er in drei Stunden aufwachen musste, um in die Firma zu gehen.

Höchstwahrscheinlich war es nur eine Ausrede, damit er Hunter und Dante aus dem Weg gehen konnte.

"Sieht super aus.", grinste ich und schaute zu Kayleen, die Dante auslachte, als dieser aus Versehen die Hand aufs Gesicht legte. "Du Volltrottel.", lachte sie.

Damen tippte mich an, weshalb ich mich wieder zu ihm drehte. Mit dem Finger zeigte er auf mein Gesicht. "Du willst mir die Maske auftragen?"

Mit gesenktem Blick nickte er. Erfreut setzte ich mich aufs Sofa und band mir meine Haare in einen hohen Zopf. Damen schaute Jupiter zu, wie sie es machte und setzte sich seitlich neben mich.

Vorsichtig trug er die grünliche Maske auf und schaute mich konzentriert an. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

"Gibt es etwas, was du besonders magst?", fragte ich interessiert. Er hob leicht die Braue. "Hm?" "Ein Lieblingsfilm?" Er schüttelte den Kopf.

"Lieblingsfarbe?" Erneut folgte ein Kopfschütteln. "Deine Spinne?" Er sagte nichts. "Fleur.", murmelte er. "Was?", hakte ich verwirrt nach.

"Sie heißt Fleur." Damens Finger berührten mein Gesicht so zart, als hätte er Angst, dass er mir wehtun würde. Er war so lieb.

"Oh." Als er fertig war, ging er ins Badezimmer und ließ mich mit den anderen alleine. "Pst!" Kayleen lehnte sich zu mir und schaute nach links und rechts, um sicherzugehen, dass niemand bei uns stand.

"Damens größtes Geheimnis ist, dass er sehr schlechte Augen hat und eigentlich immer eine Brille tragen muss, aber er trägt sie nur, wenn er alleine in seinem Zimmer ist.", erzählte sie mir leise und flitzte wieder davon, als Damen zurückkam.

Dieser schaute ihr verdattert hinterher. Ich lachte unschuldig und klopfte neben mich. Damen setzte sich neben mich und schaute bewusst nicht zu seinen Brüdern, die dümmlich grinsten.

Urplötzlich stand er wieder auf und ging zu den Treppen. Als er sich umdrehte und mich ansah, erhob ich mich und folgte ihm nach oben. Ich wurde immer besser darin, seine Mimik zu lesen.

Wir gingen den Flur entlang und traten in ein dunkles Zimmer. Damen schaltete das Licht an und führte mich in einen riesigen Raum voller Bücherregale.

Zielstrebig ging er die Regale entlang und ich folgte ihm staunend. Wow. Das war wirklich cool.

Ich lief gegen Damens Rücken und riss erschrocken die Augen auf, aber seine Miene änderte sich nicht.

Damit kam er zurecht?

"Schau." Mit dem Finger zeigte er aus dem Fenster und enthüllte eine Aussicht auf ein Feld voller Blumen.

Ich japste nach Luft. "Wow!" Begeistert flog mein Blick über das Feld. Das war absolut wunderschön. Am liebsten wollte ich dort hinlaufen und mir alles genau ansehen.

"Damen, das ist der Wahnsinn! Wow! So viele Blumen! Diese Aussicht ist fantastisch! Ich könnte mir das Stundenlang ansehen! Oh Gott, bei einem Sonnenaufgang sieht das ja noch-"

Sofort schloss ich den Mund wieder. Ich hatte es wieder vergessen. Ich wollte Damen nicht vergraulen. Niemand mochte es, wenn ich so schnell und viel sprach.

Before I Loved YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt