| 19 | die Narbe der Vergangenheit

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freya

Das Frühstück war sehr unangenehm nach dem Vorfall mit Damen. Dieser saß zwischen Kayleen, die vor einigen Minuten aufgetaucht ist, und Jupiter.

Er sah kein einziges Mal von seinem Teller hoch, was vor allem Alec skeptisch machte. "Damen?", sagte er und sein Bruder schenkte ihm einen flüchtigen Blick.

Dann sah er zu mir. "Freya, ist alles okay zwischen euch?", flüsterte er leise, damit die anderen es nicht hörten. Ich schaute hoch und presste die Lippen aufeinander.

Wie konnte ich ihm bloß erklären, dass ich den Penis seines Bruders nicht nur gesehen, sondern auch berührt hatte und nun eine unangenehme Stille herrschte?

"Ja, alles gut." Nach meiner Antwort blickte ich zu Damen, der von Kayleen mit Fragen bombardiert wurde.

Als er aufstand, um seinen Teller abzuräumen, sprang ich ebenfalls auf und lief ihm hinterher. Ich legte meinen Teller in die Spüle und konnte noch nach ihm greifen, bevor er aus der Küche floh.

Mit großen Augen starrte er mich an. "Damen, es tut mir wirklich leid, was vorhin passiert ist. Können wir das einfach vergessen? Ich will nicht, dass du vor mir wegläufst.", murmelte ich und brachte ihn dazu, sich mit dem ganzen Körper zu mir zu drehen.

"Das war bestimmt sehr unangenehm und ich kann es verstehen, wenn du-" Ich stoppte, als Damen nach meiner Hand griff und den Augenkontakt nicht unterbrach.

"Tut mir leid.", gab er nur leise von sich und fuhr sich mit der freien Hand über die Wange. "Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll, weil ich dachte, dass es dir peinlich ist."

Oh. Das war mir nicht bewusst. Er hielt Abstand, damit er mich in keine peinliche Situation brachte?

Ich umarmte Damen innig und atmete erleichtert aus. Ich spürte, wie seine Muskeln sich langsam entspannten. Fast schon automatisch glitt sein Blick zu meinen Lippen.

Er war manchmal so leicht zu durchschauen. Ich begann zu grinsen, woraufhin er den Kopf wegdrehte. "Gehen wir jetzt schon einkaufen?", hakte ich belustigt nach und Damen sah wieder zu mir.

Nachdenklich legte er den Kopf schief. Dann nickte er. "Ja.", sagte er dann, als würde er versuchen, mehr zu sprechen. Um ihn zu ärgern, fuhr ich mit meinen kalten Händen unter sein Shirt, woraufhin er erschrocken zusammenzuckte.

"Ups." Sein Gesicht war rot und als ich die Hände hochschob, wich er zurück, seine Ohren gerötet. "Ich reagiere nicht gut auf Kälte." Mit nicht gut meinte er wohl sensibel.

"Oh, wirklich?" Ich streckte die Arme aus, um ihn wieder zu berühren, woraufhin er nach oben floh. Lachend ging ich zurück in die Küche und wurde gestoppt.

"Die Kondome sind in meinem Zimmer!", rief Hunter und nicht einmal eine Sekunde später piekste Jupiter ihm in die Seite. "In Dantes auch!", schloss sich Kayleen an und fing dann an zu prusten, als Dante sich verschluckte.

Alec war mit seinem Handy beschäftigt und lehnte an der Küchentheke. "Seid alle still.", murmelte er konzentriert und runzelte leicht die Stirn.

"Freya, erzähl uns ein bisschen mehr über Damen und dich." Kayleen stand auf und zog mich zurück an den Esstisch. Überfordert starrte ich in die erwartungsvollen Gesichter.

Before I Loved YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt