| 11 | Du wirst krank

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freya

Pünktlich um achtzehn Uhr stand Damen vor meiner Haustür. "Hi!", begrüßte ich ihn aufgeregt und umarmte ihn.

Damen erwiderte die Umarmung schweigend. "Die Katzen warten schon auf dich.", grinste ich und schloss die Tür, während er sich die Schuhe auszog.

Mit großen Augen sah er auf die weiße Karze herab, die sich an sein Bein schmiegte. "Das ist Sissy."

Mein Blick glitt über Damen. Er trug ein enges, schwarzes Shirt und eine lockere, graue Jogginghose. Wie konnte er immer so gut aussehen?

Er hob die Katze hoch und kraulte sie. "Setz dich hin, ich hole dir etwas zum Trinken.
Kaffee?" Anstatt sich hinzusetzen folgte Damen mir in die Küche und erblickte die zwei anderen Katzen, die eher schüchtern waren.

Mit großen Augen starrte er sie an und brachte mich zum Lachen. "Du magst Katzen so sehr, hm?" Er sah zu mir und stellte Sissy auf den Boden.

"Bleib dort! Ich-" Damen hörte nicht auf mich und blieb vor mir stehen. "Ich will helfen.", murmelte er leise, aber seine Stimme war heiser.

"Bist du verkühlt?", fragte ich besorgt. Er presste die Lippen aufeinander und schüttelte prompt den Kopf.

"Damen!" Mit strengem Blick schob ich ihn ins Wohnzimmer und setzte ihn aufs Sofa. Er sah weg. "Es ist nichts-"

"Ich mache dir einen heißen Tee. Hast du Halsschmerzen?" Damen wollte sich wieder aufrappeln, aber ich drückte ihn an den Schultern wieder hinunter.

"Du bleibst sitzen!" "Aber-" Ich presste meine Hand auf seinen Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Verdattert hielt er den Mund.

"Perfekt." Ich lächelte zufrieden und stellte mich aufrecht hin. Eilig lief ich in die Küche und holte die Früchteteepackung aus dem unteren Schrank.

"Frey-" Erschrocken schrie ich auf und fuhr herum. Damen stand vor mir, unsicher. "Ich habe dir doch gesagt-"

"Kann ich hier bleiben?", nuschelte er und senkte den Blick. "Ich will dir zuhören.", fügte er kleinlaut hinzu.

Ich seufzte ergeben. Damen merkte gar nicht, wie sehr er Leute dazu bringen konnte, ihn tun zu lassen, was er wollte. "Nur, wenn ich einen Kuss bekomme."

Ich grinste, da Damens Reaktion lustig sein würde. Und das war sie auch. Sein Gesicht lief rot an und er riss die Augen auf.

Ach Damen.

"Das war nur ein Witz.", sagte ich amüsiert. Damen öffnete den Mund, doch dann schloss er ihn wieder. Neugierig lehnte ich mich vor.

Bevor ich ihn ausfragen konnte, drehte er sich zu den Katzen und ging mir aus dem Weg. "Damen." Er drehte sich nicht um, setzte sich auf den Boden und streichelte Sissys Schwestern Millie und Poppy.

Schweigend bereitete ich den Tee vor und holte eine Lutschtablette aus der Schublade. Damen beobachtete mich heimlich. Heimlich konnte man das nicht wirklich nennen, da er sehr offensichtlich starrte.

Ich drehte mich um und setzte mich zu Damen, der in seinen Notizbuch schrieb. Mit geschürzten Lippen schob er mir das Buch zu. Trug er es immer bei sich mit?

Before I Loved YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt