| 15 | In drei Stunden

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freya

"Du bist wieder da!", sagte ich zu Danny, der gerade von seiner Mittagspause kam. Grimmig schaute er zu mir rüber. "Leider."

Müde schliff er sich in den Lagerraum und ich folgte ihm, da ich unbeholfen herumstand. Seit letzter Woche sprach ich jeden Tag mit Damen am Telefon, da wir uns tagsüber nicht so oft sahen.

Es war schön, mit ihm zu reden und seine Stimme zu hören. Zwar redete er nicht mehr als sonst, aber das machte mir nichts aus. Ich mochte Damen so wie er war.

"Hast du nichts zu tun?", wollte der Blondschopf wissen und holte aus der oberen Box haufenweise Dokumente hinaus.

"Oh, ich habe alles erledigt und weil niemand gerade hier ist, dachte ich-" "Ein Nein hätte mir gereicht.", unterbrach er mich und durchbohrte mich mit seinen blauen Augen.

"Verstanden." Danny war nicht so gemein, wie er aussah. Das dachte ich zumindest. "Fütterst du die Hunde?", hakte ich neugierig nach.

"Nein, ein Hund wurde gekauft.", erwiderte er und schob die Tür auf. "Bring die Katzen zurück in deren Räume."

Ich nickte sofort und wollte losgehen, als er mich aufhielt. "Dort ist aber ein Mann, der bei den Katzen sitzt. Lass die Tür offen, falls er-" Danny stoppte mitten im Satz, als er mein Grinsen sah.

"Was?" "Du machst dir Sorgen." Er runzelte die Stirn und drehte den Kopf weg. "Halt den Mund.", brummte er und ging aus der Tür.

Er war total schlecht im Lügen, darum tat er es nie. Er beleidigte Leute stattdessen gerne. Mit Vorfreude sprintete ich in den Katzenraum, in dem die kleinen Kätzchen herumspielten.

Wie erwartet saß dort Damen im Schneidersitz und hielt zwei kleine Kätzchen in den Armen. "Damen!" Mit einem Lächeln setzte ich mich neben ihn und seine dunklen Augen schauten zu mir.

"Freya.", sagte er und ließ die Kätzchen runter. Überrumpelt sah ich ihn an, als er sich urplötzlich vorlehnte und mir unfassbar nah war.

"Hallo.", murmelte er dann und ich grinste ihn an. "Hey, sexy Mann." Wegen meinem Spitznamen hob er die Braue und öffnete dann den Mund, nur um ihn wieder zu schließen.

"Spuck's aus.", gab ich neugierig von mir und Damen drehte den Kopf weg. "Du meintest einmal, dass wir irgendwann essen gehen können.", begann er und redete dabei so schnell, dass ich fast nicht mitkam.

"Ja?" Auf meinen Lippen bildete sich ein großes Lächeln. Damen wollte mit mir essen gehen? Seine Augen wanderten überall hin und trauten sich nicht einmal in meine zu sehen.

"Ich dachte, dass-" Er stoppte seinen Satz und presste die Lippen aufeinander, da er ganz genau wusste, dass ich ihn aufzog, indem ich ihn weiterreden ließ.

"Was dachtest du, Damen?", schmunzelte ich und verkniff mir ein Lachen, weil er für einen Moment bockig dreinschaute.

Er holte tief Luft, schaute in meine Augen und richtete sich etwas auf. "Ich will, dass du mit mir auf ein Date gehst.", kam es entschlossen von ihm.

"Lass mich überlegen." Gespielt nachdenklich legte ich den Kopf schief und brach in Gelächter aus, als er so aussah, als würde er gleich vor mir wegrennen.

Doch nun wirkte er fasziniert und kaum verärgert. "Hm?" Fragend verstummte ich. Er war ruhig. Zu ruhig. Selbst für Damen.

"Deine Lache hat mich besser fühlen lassen." Mit diesen Worten hob er erneut eine Katze hoch und presste sein Gesicht an ihr Fell.

Währenddessen saß ich mit offenem Mund da und verarbeitete seine Worte innerlich. Wie konnte er bloß immer das sagen, was mich glücklich machte?

Er war so gut zu mir, dass ich beinahe befürchtete, dass das alles bloß ein Traum war und Damen gar nicht existierte.

Before I Loved YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt