| 22 | Sprich mit mir

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freya

Damen und ich sprachen seit einer Woche nicht mehr miteinander. Er ging mir sehr bewusst aus dem Weg und anfangs versuchte ich ihn auszufragen, aber ich wurde nicht schlauer.

Und dann ignorierte ich ihn ebenso, da es mich verärgerte, einfach so behandelt zu werden. Ich wusste, dass Damen nichts grundlos tat, aber wenn er mir nichts sagte, konnte ich nicht anders als ihn böse im Saal und in den Gängen anzustarren.

Ich wollte wissen, was los war. Warum ich ignoriert wurde. Und warum er immer so blass und müde aussah. Ich machte mir immer noch Sorgen um ihn.

Ryker kam immer wieder zu mir und wollte mit mir reden, aber ich gab nicht nach. Er war nur nett, weil er jemanden brauchte, der ihn aufmunterte. Ich war bloß sein Kummerkasten.

Und jedes Mal, wenn Ryker bei mir war und Damen auch da war, starrte er mich an. Seine Blicke waren undefinierbar, aber auch da sagte er nichts.

Außerdem hatte er recht gehabt. Kayleen schleppte mich tatsächlich an ihrem Geburtstag mit an den Strand. Dabei sahen Damen und ich einander nicht einmal an.

Ich wollte mich nicht so benehmen und ihn schon gar nicht ignorieren, aber solange er nicht reden wollte, konnte ich nichts tun. Dante und Hunter tuschelten die ganze Zeit bei der Fahrt im Wohnwagen und Damen schlief hinten, mit dem Kopf an das Fenster gelehnt.

Ich musterte ihn stirnrunzelnd. Wie lange sollte das noch so weitergehen? Kayleen ließ sich neben ihm nieder und schreckte ihn aus dem Schlaf.

Er blinzelte öfters und ließ den Kopf auf den Tisch plumpsen. "Erzähl." Überrascht schaute ich zu Hunter, der sich neben mich quetschte. Sein Blick war besorgt.

"Es gibt nichts zu erzählen.", murmelte ich trotzig. Er hob die Braue. "Sicher?" "Ja. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe, dass ich ignoriert werde. Er hat mich einfach alleine gelassen, nicht ich ihn."

Hunter legte den Kopf schief. "Ich bin mir sehr sicher, dass er nicht wütend auf dich ist. ", gab Hunter ernst von sich und erhielt einen verwirrten Blick von mir. "Was?"

"Damen distanziert sich nur, wenn er ein Problem mit sich selbst hat. Daran bist du nicht schuld." Huh? Automatisch wanderten meine Augen zu Damen, der mich ebenfalls ansah und den Blick senkte.

"Alec hat ihn auch auf sein Verhalten angesprochen, aber Damen sagt niemandem irgendetwas. Er will alle Probleme immer alleine lösen, so ist er eben." Hunter klopfte mir leicht auf die Schulter.

"Geh zu ihm rüber. Er kann dir hier nicht aus dem Weg gehen, ich sorge dafür, dass niemand euch stört." Ich nickte ermutigt und im selben Augenblick erhob sich Kayleen und schnappte sich Jupiter, um sich nach vorne zu Dante zu gesellen, genau wie Hunter.

Entschlossen wollte ich mich zu ihm setzen, aber dann hielt der Wohnwagen an und Alec rief laut, dass wir eine kurze Pause machten. Damen war der Erste, der hinauslief.

Frustriert atmete ich aus und stieg aus dem Wagen. Ohne ein gewisses Ziel spazierte ich herum und lief in den kleinen Wald hinein, um mich zu entspannen.

Als ich über herumliegende Äste stieg, sah ich auf den Bäumen über mir zwei Eichhörnchen. Fasziniert ging ich weiter und konnte den Blick nicht abwenden.

Plötzlich quiekte etwas unter mir und ich wich erschrocken zurück und verlor mein Gleichgewicht. Ich wollte mit meiner Hand den Fall sanfter machen, aber dadurch war es in einer ganz blöden Position und machte ein Knacks, als ich fiel.

Der Maulwurf, auf den ich anscheinend gestiegen war, kroch zurück in sein Loch und ich hob meine rechte Hand, hielt sie an meine Brust. Das tat höllisch weh.

Before I Loved YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt