| 18 | Der große, große Fehler

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freya

Am nächsten Morgen wachte ich alleine in Damens Bett auf. Müde streckte ich mich und realisierte, dass ein Krokodilplüschtier in meinen Armen lag.

Wie niedlich.

Gestern hatte Damen Alec Kopfschmerzen bereitet, da er aufgewacht und entschlossen war, eine Torte zu backen.

Alec konnte ihn nicht wegziehen oder umstimmen und so endete es, dass ich Damen unter der Dusche die Haare voller Mehl wusch und Alec die Küche putzte.

So viel Mehl hatte ich noch nie gesehen. Die Küche war praktisch weiß. Darum war ich umso besser gelaunt, als Alec in den Raum trat. "Morgen.", summte ich.

"Damen wälzt sich gerade in seiner miserablen Lage, geh zu ihm. Mit mir redet er nicht." Ohje. "Wo?" Ich rappelte mich auf und folgte Alec, der durch den Flur lief.

Wir blieben vor der Bücherei stehen. "Ich wecke Dante und Hunter.", informierte er mich grimmig und ließ mich allein. Irgendwie tat er mir schon leid. Aber es war auch ziemlich amüsant, ihn so beleidigt zu sehen.

Weil sein geliebter Bruder nicht mit ihm sprach.

Damen saß auf einem Sitzkissen, mit einem Buch auf seinem Gesicht. Jap, er konnte sich definitiv an alles erinnern. "Damen?"

Vorsichtig nahm ich das Buch, was ihn dazu brachte, das Gesicht zu verziehen. "Wie geht es dir?" Als Antwort presste er die Hände aufs Gesicht und seufzte leise.

"Okay, halb so schlimm. Lass uns darüber reden." Nicht sehr optimistisch ließ er die Hände sinken und ich plumpste auf das Sitzkissen neben ihm.

"Ist es dir peinlich, was du gestern-" "Ja.", unterbrach er mich prompt und seine dunklen Augen starrten die Decke an. "Ich finde, du hast dich ziemlich gut benommen. Es hat doch Spaß gemacht, richtig?"

Er sagte nichts. "Ich habe dich lachen gehört. Das solltest du öfters tun." Augenblicklich sah er zu mir. Er legte den Kopf schief und kniff leicht die Augen zu, wie als würde er mich entschlüsseln wollen.

"Freya.", setzte er an und spielte nervös mit den Händen. Sein Bein wippte unruhig. "Willst du eine Umarmung?", fragte ich ihn sanft.

In seinen Augen schimmerte es. Er freute sich. Damen liebte Umarmungen anscheinend. Er rutsche weiter weg, damit ich mich neben ihn quetschen konnte.

"Ich kann mich auch auf deinen Schoß setzen.", witzelte ich und mein Grinsen fiel, als er den Kopf zu mir drehte und nickte. "Das war nur ein Spaß!", sagte ich schnell, doch er legte nur den Kopf schief.

Ich war immer noch unsicher über meinen Körper. Ryker hätte mich nie im Leben auf seinen Schoß sitzen lassen. Also warum sah Damen mich so erwartungsvoll an?

"Ist schon okay, es war wirklich nur ein Witz." "Freya, du musst dich nicht unwohl in meiner Nähe fühlen. Ich bin nicht Ryker." Seine Worte ermutigten mich.

Ich vergaß oft, dass Ryker und Damen sehr verschieden und nicht zu vergleichen waren. Es fiel mir schwer, mich zu akzeptieren wie ich war, aber wenn der Riese neben mir bei mir war, fühlte ich mich unbesiegbar.

Nach kurzem Zögern stand ich auf und Damen lehnte sich weiter zurück, beobachtete mich. Als ich mich auf seinen Schoß setzte, hatte ich eine gewisse Angst, mich mit dem ganzen Gewicht auf ihn zu setzen.

Er legte die Hände auf meine Hüfte und drückte mich sanft hinunter, sodass ich nun auf ihm saß. Ich erstarrte für einen Moment, aber nichts an Damens Miene änderte sich.

"Du bist wirklich toll.", nuschelte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust. Tief atmete er durch und schien nicht mehr nervös zu sein. "Danke, Freya. Für gestern. Und, dass du mir vertraust."

Ich würde gleich wegschmelzen.

"Vertraust du mir denn?" Ich hob den Kopf und Damen starrte mich mit großen Augen an. "Ich vertraue dir.", antwortete er, legte seine Hand in meine.

Ich lächelte und setzte mich dann auf. "Lass uns frühstücken." Ich stand auf und ging summend zur Tür, als Damen meinen Namen sagte. "Hm?" Fragend drehte ich mich zu ihm.

Er kam auf mich zu und schaute auf den Boden. "Hast du heute noch etwas vor?", fragte er kleinlaut und wich meinen Augen aus. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht.

"Nein, nicht wirklich." Damen nickte langsam. Seine Augen legten sich wieder auf mich. "Willst du mit mir für ein Geschenk Schmuck kaufen gehen?"

Nach seiner Frage huschte er an mir vorbei und ging mit schnellen Schritten durch den Flur. "Ja, will ich!", rief ich laut, damit er es hörte, bevor er abbog.

Damen musste noch viel lernen. Zum Beispiel, dass er nicht einfach das Weite suchen sollte, wenn er eine Frage stellte.

Ich lief zurück ins Wohnzimmer, in dem Hunter auf dem Sofa lag und noch im Halbschlaf die Wand anstarrte.

Dante saß neben ihm, trank munter seinen Kakao und redete mit ihm. "Hunter, steh auf. Jupiter und ihr Bruder sind in weniger als zehn Minuten hier und du hast nicht einmal etwas gegessen."

Hunter brummte unzufrieden. "Hör auf so munter zu sein. Ekelhaft." Ich ließ die zwei Brüder alleine und ging in die Küche, um Damen ausfindig zu machen.

Er war nicht da.

Vielleicht war er in seinem Zimmer. Also drehte ich mich um und verschwand nach oben, um die Tür mit Damens Namen zu finden. Seine Zimmertür war offen.

"Damen?" Als ich ins Zimmer trat, war niemand da. War er im Bad? Seufzend öffnete ich die Badezimmertür. "Damen, hast du keinen Hunge-"

Absolute Stille.

Damen starrte mich an.

Ich starrte Damen an.

Er hatte nur ein Handtuch in seinen Händen, was seinen Intimbereich verdeckte. "Oh mein Gott, es tut mir so leid!" Ich presste die Hände auf mein Gesicht und drehte mich um.

Gerade als ich durch die Tür gehen wollte, stieß ich beinahe mit der Stirn gegen die Wand, wenn eine Hand nicht dafür gesorgt hätte, dass ich nach hinten gezogen wurde.

Ich war aber so hysterisch, dass ich fast umfiel und Damen dazu brachte, am Wäschekorb zu stolpern und mit mir auf den Boden zu plumpsen.

Es konnte nicht schlimmer werden.

Beim Aufprall legte ich meine Hände auf den Boden und berührte mit einer Hand irgendetwas Hartes.

Ich öffnete die Augen und wünschte mir augenblicklich, dass ich sie nie geöffnet hätte. Denn meine Hand lag auf Damens Penis, der nur teilweise vom Handtuch bedeckt war.

Ich nahm alles zurück.

Es konnte schlimmer werden.

Der Riese vor mir war genauso schockiert wie ich und starrte mich bloß mit aufgerissenen Augen und errötetem Gesicht an. Ich zog meine Hand schnell zurück.

Fehler.

Großer Fehler.

Großer, großer Fehler.

Das Handtuch verrutschte. Sehr.

Ich schrie auf, da das alles war, wozu ich im Moment fähig war. "Es tut mir schrecklich leid! Das war nicht meine Absicht!" So schnell ich konnte, floh ich aus dem Badezimmer und schloss die Tür hinter mir, bevor ich in den Flur rannte.

Holy shit.

Holy. Shit.

 Shit

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Before I Loved YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt