Before I Loved You

| 10 | Apfelgeschmack in der Nacht

freya

"Damen!", schrie Alec laut und hetzte durch die schwach beleuchteten Straßen. Die Zwillinge hatten sich aufgeteilt und suchten im Wald nach Damen.

Er war nämlich mitten in der Nacht abgehauen. Niemand wusste warum. Aber das war das erste Mal, an dem ich Alec panisch sah.

Mit schnellen Schritten folgte ich ihm und sah mich um. Wo war er bloß? Damen verhielt sich nicht komisch, bevor er weg war. Er hatte nur gesagt, dass er schlafen ging, um morgen früh noch zu lernen.

"Damen!", rief ich atemlos und Alec drehte sich zu mir. "Wo bist du, verdammt? Damen, warum-" Alec sprach hysterisch mit sich selber, was mich besorgte.

Warum machte es ihm so viel Angst, dass Damen nicht da war? Er war doch erwachsen. "Damen!"

Wir suchten weiterhin nach ihm, aber es gab keine Spur von ihm, was Alec immer mehr stresste. "Fuck, fuck, fuck." Er fuhr sich übers Gesicht und verzichtete sogar auf seine Arbeit, um seinen Bruder zu finden.

Bevor ich etwas sagen konnte, kehrten Dante und Kayleen zurück. Ohne Damen. Hunter und Jupiter kamen ebenfalls mit leeren Händen wieder zu uns.

Wo war er bloß und warum versetzte es die Brüder in Panik?

"Freya, hat Damen in den letzten Stunden die Unterarme ununterbrochen gekratzt?", wollte Alec ungeduldig wissen und legte die Hände auf meine Schulter.

Er konnte nicht ruhig stehen bleiben. "Nein.", erwiderte ich nach kurzem Grübeln. Damen war die ganze Zeit mit mir durch das Haus gewandert und hörte mir beim Reden zu.

"Huh?"

Damen trat aus einem Laden und sah uns alle überfordert an. In seiner Hand hielt er eine Tüte, die er hinter den Rücken schob.

Alec starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und ging auf ihn zu. "Wieso hast du mir nicht Bescheid gegeben, dass du rausgehst?", wisperte er leise und umarmte ihn fest.

Damen schien wohl etwas zu verstehen, was ich nicht tat. Sein Blick wurde sanfter. "Tut mir leid. Ich wollte nur etwas einkaufen.", murmelte er und erwiderte die Umarmung.

"Oh man. Sag uns beim nächsten Mal im Vorhinein, wenn du abhaust!", murrte Hunter und klopfte ihm auf den Rücken.

Alec löste sich von ihm und atmete tief durch. "Tschuldigung, dass ihr euch Sorgen gemacht habt." Damen senkte den Blick.

"Schon gut, Damen. Alles ist wieder gut. Dir geht es gut, das ist das Wichtigste.", gab Alec ruhig von sich und hatte sich nun beruhigt.

Aber Damen schaute immer noch betrübt.

Ich war verwirrt, aber hielt mich raus. Das ging mich nichts an. "Was ist in der Tüte?", fragte Jupiter neugierig, weshalb Damen prompt einen Schritt zurückging.

"Kondome?", säuselte Hunter und lachte auf, weshalb Jupiter ihm auf den Hinterkopf haute. "Au, du Sadistin!" "Schnauze."

Damen wich aus, als Alec nach der Tüte greifen wollte. "Süßigkeiten.", antwortete er, aber niemand schien ihm zu glauben.

"Warum solltest du mitten in der Nacht Süßigkeiten kaufen gehen?" Alec runzelte verständnislos die Stirn, weshalb Damen das Gesicht wegdrehte.

"Dante." "Verstanden." Hunter und Dante tauschten einen Blick, bevor sie auf Damen zugingen, der einen Fluchtweg suchte.

Allerdings schob mich Kayleen vor, sodass ich fast über meine Füße stolperte, aber Damens schnelle Reflexe retteten mich mal wieder.

Mit großen Augen schaute ich zu ihm. "Danke." Seine Hilfsbereitschaft wurde von Hunter ausgenutzt, der sich die Tüte schnappte und hinter Alec rannte, bevor Damen ihn erwischen konnte.