damen
Während Freya mit Hunter, Jupiter, Kayleen und Dante Monopoly spielte, saß ich im Esszimmer und lernte. Ich hatte ihnen versprochen, nur eine Stunde zu lernen.
Noch dazu war Alec früh Zuhause. Anscheinend lief das Gespräch mit Jade nicht so toll. Es wunderte mich nicht, sie konnte ihn nicht leiden, nachdem er ihr das Herz gebrochen hatte.
Verständlich.
Freya verhielt sich nicht anders mir gegenüber. Sie war genauso voller Elan, wie gerade im Wohnzimmer. Ich konnte ihr Gejubel bis hier herhören.
Ich wollte beinahe nicht mehr auf dem Tisch hocken und zu ihr gehen. Irgendwie war Lernen keine Ablenkung mehr, die ich wirklich tun wollte. Ich hatte zuvor keine Freunde und viel Freizeit in einem Haus voller Brüder, die nicht so oft Zuhause waren.
Ich war sehr oft alleine. Darum machte es mir nie etwas aus, ich kannte es nicht anders. Aber in diesem Moment wollte ich nicht alleine sein. Ich wollte nicht einsam in der Ecke sitzen und mich ablenken.
Dieser Gedanke überraschte selbst mich. Meine Gedanken waren anders als sonst. Vielleicht hatte ich mich tatsächlich gebessert.
Ich legte die Karteikarten beiseite und warf einen Blick ins Wohnzimmer. Überrascht stellte ich aber fest, dass eines von Hunters Hühnern im Flur herumlief.
Wie als hätte es meinen Blick gespürt, rannte es durch den Gang. Ich schaute zu Hunter, aber er war gerade zu fokussiert, ich sollte ihn nicht ablenken.
Leise huschte ich an der Gruppe vorbei und suchte das Huhn. Es stand vor einer offenen Tür. Ich stoppte. So vorsichtig und langsam wie möglich streckte ich die Arme aus, aber sie rannte in voller Geschwindigkeit durch die Tür. In den Keller.
Haufenweise Erinnerungen schossen durch meinen Kopf, die mich zerfraßen. Am liebsten wollte ich weglaufen. Weglaufen war alles, was ich tun konnte. Alles, worin ich gut war.
Ich konnte nicht wie Hunter so laut diskutieren oder so ruhig wie Dante meine Meinung äußern. Nicht einmal wie Alec, der durch klare Gesichtsausdrücke seine Antworten gab.
Nein. Ich wollte da nicht rein. Das konnte ich nicht. "Bitte, komm zurück.", flüsterte ich gestresst und tippte mit den Fingern auf den Boden, aber es kam nichts vom Huhn zurück.
Panik durchströmte meine Körper, sorgte dafür, dass sich meine Muskeln anspannten. Ich wollte niemals wieder in diesem Raum gehen, an dem ich das Wort Angst kennengelernt hatte.
Ich bestand nur noch aus Angst. "Shit." Meine Augen wanderten zum anderen Ende des Flurs, der wieder zum Wohnzimmer führte. Würden meine Brüder mir helfen und heruntergehen? Sollte ich sie dazu bringen, schlechte Erinnerungen hervorzurufen?
Nein. Das konnte ich nicht. Lieber ich als meine Brüder. Tief atmete ich durch und sah auf die Treppen hinunter. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper.
Ich beschloss, ganz schnell runter und wieder rauf zu gehen, sobald ich das Huhn gefunden hatte. Die Narbe an meinem Rücken fing an zu brennen.
Bevor ich meine Entscheidung überdenken konnte, sprintete ich hinunter und schaltete das Licht an. Es sah genauso aus, wie ich es kannte. Nichts hatte sich verändert.
Der Schock saß so tief in mir, dass ich mich nicht einmal bewegen konnte. Auf dem Boden lagen leere Kisten, in denen früher Mangos drinnen waren. Eimer, die mein Vater mit Wasser gefüllt hatte, um meinen Kopf reinzudrücken. Bis ich fast daran starb.
Stoßstangen, dicke Äste, eine alte zerfetzte Matte, die absolut keinen Zweck hatte, da es genau so kalt war. Keine Fenster.
Ich realisierte, dass ich die Luft angehalten hatte. Dass ich mich nicht traute, zu atmen. Meine Hände zitterten. Es war erbärmlich, wie mein Körper auf diesen Raum reagierte. Ich war erbärmlich.
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Before I Loved You
Romance"he never liked roses, but he loved her like she was the flower that gave him life." ° ° ° "Ich wollte dich küssen.", gestand er und diesmal schaute er nicht weg. Seine Aussage überraschte mich. Damen wollte mich küssen? Mich? Ein breites Lächeln sc...