Kapitel 389

267 18 2
                                    

Langsam lösten wir uns und ich wurde sofort rot, auch wenn wir ihn nicht sahen. Er stand wohl um die Ecke. „Ja?“, fragte Taddl, nach wie vor kaum von meinem Gesicht entfernt. „Ich will gar nicht lange stören, ich wollte dich nur bitten, noch einmal zu Viktor zu gehen, bevor ihr das Schloss verlasst. Er braucht eine Unterschrift von dir.“ „Mach' ich.“ „Dann viel Spaß noch.“ „Danke.“ Verlegen vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Hat er uns gesehen?“ „Wahrscheinlich nur gehört.“ Ich wurde noch röter. „Wie gut hören Engel denn?“ „Je nachdem wie sehr man sich auf den Hörsinn konzentriert, hätte er deinen Herzschlag schon von der Tür beim Eingangssaal aus hören können.“ „Oh...“ „Die Wände sind für uns aber ziemlich schalldicht, falls dir das irgendwie hilft. Es sei denn, wir verstärken unser Gehör.“ Ich hob überrascht meinen Kopf, ging aber dann nah an Taddls Ohr ran und sprach etwas leiser, falls Firion noch in der Nähe war. „Heißt das, wenn wir in deinem Zimmer sind und vielleicht etwas lauter werden, hört uns keiner?“ Sein Lächeln wurde breiter und auch er ging etwas näher an mein Ohr ran. „Wenn man nicht gerade vor der Tür oder in der Nähe steht, können wir so laut sein, wie wir wollen. Die Frage wäre nur, wie lange die Tür dann steht.“ Ich erschauderte bei der Vorstellung, wie wild Taddl werden könnte und wie gut es sich anfühlen würde. Dementsprechend war ich auch sehr aufgeregt, aber vor allem verlegen. „Du machst mich ganz nervös.“, murmelte ich gegen seine Schulter, was Taddl kichern ließ. „Das merke ich.“ Sanft zog er mich an sich. „Wollen wir uns anziehen gehen?“ „Ja.“ Im Brautstil hob er mich hoch und trug mich in sein Zimmer, wo er mich vorsichtig vor dem großen Kleiderschrank absetzte. Ein Küsschen bekam ich auch noch und war jetzt zwiegespalten. Mein Bauch kribbelte total und da war diese Aufregung in mir, die ich so noch nicht kannte. Als ich dann jedoch zum Bett und dann zu Taddl sah, der gerade wieder nackt vor mir stand, wusste ich, was ich gerade wollte. Deshalb drehte ich ihn etwas plötzlich zu mir und fiel ihm um den Hals, worauf er sofort einging. „Schlaf' mit mir.“, keuchte ich verzweifelt zwischen den Küssen, „Bitte...“

Blue Eyes in The Grey World 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt