Kapitel 306

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Dann sah er mich noch einmal an. „Hoffen wir mal, dass die anderen nachher nicht so viele Fragen stellen.“ Ich kicherte und nun schlug Taddl seine Hand in das Auto. Dann schien er eine Stelle zu suchen, an der er den Sitz festhalten konnte und schob das Metall, welches Stück für Stück auf den Boden rieselte, mit seinem Unterarm einfach zur Seite. „Tut das nicht weh?“ „Es kratzt ein bisschen, aber es tut nicht weh.“ Nun fand Taddl eine Stelle und riss den Sitz schließlich einfach raus. Allein das sah schon unglaublich gut aus und ich biss leicht auf meine Unterlippe. „Willst du nicht vielleicht... dein T-Shirt ausziehen und die anderen Sitze auch noch raus reißen?“ Kichernd legte Taddl den Sitz an die Wand und drehte das Auto auf's Dach. Anschließend zog  er sein T-Shirt aus, legte es auf den Tisch und stellte sich auf das Auto. Dann fing er an, die Sitze aus dem Auto zu reißen und ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Ich liebe es einfach zu sehen, wie sich immer wieder seine Muskeln anspannen. Und die etwas längeren Haare, die vor seinen Augen hingen, ließen ihn unglaublich attraktiv wirken... Ich merkte nicht, dass ich immer fester auf meine Lippe biss und auch nicht, dass sie nach kurzer Zeit leicht blutete. Dafür war Taddl viel zu interessant, doch als er fertig war, kam er lächelnd zu mir, strich mit seinem Daumen über meine Lippen und heilte dabei die Wunde, und küsste mich anschließend kurz. „Beiß' doch deine Lippen nicht kaputt.“ „Ich hab' das gar nicht gemerkt.“ Taddl kicherte. „Willst du denn jetzt auch mal was kaputt machen? Das macht wirklich Spaß.“ „Gerne.“ Taddl drehte das Auto wieder um und ich nahm mir einen Vorschlaghammer, bevor wir anfingen, das Auto komplett zu zerlegen. Es machte wirklich Spaß und am Ende war das Auto so kaputt, dass wir die Stücke zusammen kehren konnten. Man erkannte nicht mal mehr, dass es überhaupt mal ein Auto war und das fand ich ziemlich lustig... Nun war auch die Zeit um, Taddl zog sein T-Shirt wieder an, ich setzte die Brille ab und wir verließen den Raum. Alle Gruppen standen vor den Türen der Räume und in Kürze würden die Wände hochgefahren werden, um zu sehen, wer gewonnen hat. „Also... Wollen wir doch mal herausfinden, welche Gruppe gewonnen hat.“, meinte einer der Mitarbeiter und drückte einen großen roten Knopf auf einer Fernbedienung, bevor die Wände hoch fuhren. Zum Vorschein kamen etliche zerstörte Autos, aber unser Auto war einfach nur ein Scherbenhaufen. Also haben wir gewonnen und allen klappte der Mund auf. „Wie habt ihr denn euer Auto so kaputt bekommen?“, fragte der Mitarbeiter geschockt und ich sah Taddl etwas besorgt an. Er konnte ja nicht sagen, dass er seine bloßen Hände benutzt hat, um das Auto zu zerstören. Doch er kicherte nur. „Mit etwas Kraft ist viel möglich.“ Nun musste ich lächeln. Wenn sie wüssten... „Ich denke, wir sind uns alle einig, dass ihr beiden gewonnen habt. Also bekommt ihr als Preis euer Geld, in Höhe von 10 Euro, plus einen Bonus von 10 Euro pro Person, zurück.“ „Vielen Dank.“, meinte Taddl und wenig später bekamen wir das Geld ausgezahlt. Danach konnten wir uns noch die Autos der jeweils anderen Gruppen ansehen und dann machten wir uns endlich auf den Weg zum Bungee springen... Während der Fahrt war ich unglaublich aufgeregt, was Taddl immer wieder kichern und dauerhaft lächeln ließ. Und nach etwa einer halben Stunde kamen wir auf einer abgesperrten Brücke, zwischen grünen Bergen, an. Da die Sonne bereits unterging, war der Himmel rosa und es wehte ein leichter, warmer Wind. Der Ausblick von der Brücke war einfach atemberaubend und ich konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. „Der Himmel ist so wunderschön.“, schwärmte ich und Taddl kicherte. „Das stimmt... Am liebsten würde ich mit dir jetzt ein bisschen fliegen. Denn bei so einem Himmel ist Fliegen noch schöner.“ „Das glaub' ich dir. Und ich kann es kaum erwarten, mit dir zu fliegen.“ Taddls Lächeln wurde breiter und zusammen mit dem Himmel, war sein Anblick schon wieder atemberaubend. „Ich liebe dich.“, meinte ich so leise, dass nur Taddl es hören konnte. „Ich liebe dich auch.“ Mein Lächeln wurde noch breiter.

Blue Eyes in The Grey World 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt