Kapitel 383

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„Ardian, konntest du gut schlafen?“, fragte Firion, „Du siehst ein wenig müde aus.“  Meine Wangen wurden wärmer. „Ich hab' erst leider etwas schlecht geträumt. Aber nachdem Taddl mich beruhigt hat, ging es wieder.“ „Hmm, vielleicht wäre dann ein Traumfänger ganz hilfreich.“, schlug Zofia vor. „Ich nehme mal an, dass sie in dieser Welt funktionieren.“ Sie schmunzelte. „Wenn sie richtig hergestellt werden, ja.“ „Wenn du möchtest, könnten wir dir nach dem Frühstück einen besorgen.“, meinte nun Taddl und ich überlegte kurz. Schlecht war die Idee auf jeden Fall nicht. „Gerne.“ „Ok.“ „Na dann... Lasst es euch schmecken.“, lächelte Firion und wir bedankten uns. Dann nahm sich jeder etwas zu essen und ich war mal wieder verloren. Doch wenig später fiel mir etwas am Ende des Tisches ins Auge und es sah aus wie apfel-große Monde auf einem Tablett. Und die Monde hatten manchmal auch etwas Farbe, wie gelb oder pink, aber nur leicht. „Sind das Monde?“ Schmunzelnd zog Taddl sich mit zwei Ketten das Tablett in die Hand und hielt es vor mich. „Das sind Mondfrüchte. Von innen sehen sie aus wie knallrote Orangen, aber sie schmecken völlig anders.“ „Oh.“, gab ich überrascht von mir. „Möchtest du eine probieren?“ Leicht nickte ich und entschied mich für einen hellblauen Mond, bevor Taddl das Tablett wieder weg stellte. „Du kannst da wie in einen Apfel rein beißen.“ Neugierig tat   ich das und war von dem Geschmack völlig überwältigt. Ich konnte den Geschmack auch mit nichts vergleichen, aber es war die leckerste Frucht, die ich je gegessen hatte. Und sie sah auch noch wunderschön aus. „Ich bin im Himmel.“, lächelte ich und alle kicherten. Die Frucht aß ich weiter, wobei mir Taddl wenig später etwas Neues anbot. Das hatte sich auch jeder aus einer großen Schüssel genommen. Es sah aus wie eine weiße Aubergine mit gold-gelben Blättern. „Milchbirne?“ Ich nahm sie entgegen und sah sie neugierig an, nachdem ich das letzte Stück Mondfrucht abgelegt hatte. „Was genau ist das?“ „Das ist eine Möglichkeit in dieser Welt, Milch zu gewinnen. Sie wachsen an Bäumen.“ „Milch wächst an Bäumen?“, fragte ich ungläubig. „Ja.“ „Wie cool.“ Ich war begeistert und sah nun, dass Zofia mit einem Messer ein Loch in ihre Milchbirne bohrte und Milch in ein Glas goss. Marcia hingegen hatte zwei Birnen. In einer steckte ein Strohhalm und aus der Anderen goss sie Milch über ihre Cornflakes. „Ich kann sie für dich auch wärmen oder kühlen.“ „Mmh, kühlen bitte.“ Ich gab Taddl die Birne, der sie für mich kühlte und sie mir dann wieder gab. „Ich kann dir übrigens empfehlen, sie zu schütteln.“ Das tat ich und versuchte dann, einen der Holzstrohhalme hinein zu bohren. Allerdings rutschte ich immer wieder ab, stach mir manchmal auch fast in den Finger und machte Taddl damit wahrscheinlich ein bisschen nervös. „Ardy, darf ich das für dich machen? Ich hab' Angst, dass du dir wieder weg tust.“ Verlegen gab ich sie ihm, er steckte den Strohhalm rein und dann konnte ich die Milch endlich kosten. Sie schmeckte ähnlich wie Kuhmilch, aber viel besser und frischer. Einfach köstlich.

Blue Eyes in The Grey World 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt