Miles und ich verbrachten eine ganze Woche zusammen, bevor ich ihn zum Flughafen brachte und wir uns verabschiedeten. „Ruf mich an wenn du was brauchst ja? Das ist mir wirklich wichtig Al." Al - er hatte im Laufe der Woche einfach angefangen meinen Namen zu kürzen, jetzt war es mein Spitzname und es störte mich kein bisschen. „Natürlich. Danke Miles. Meld dich wenn du gelandet bist ja?" Er nickte und umarmte mich, bevor sein Flug aufgerufen wurde und er hinter dem nächsten Terminal verschwand.
Ich wartete bis er endgültig außer Sicht war, bevor ich den Heimweg antrat. Meine Nachbarin war so nett und hatte mir ihr Auto geliehen, sodass ich einigermaßen bequem von A nach B kam. Ich parke vor meiner Wohnung, stieg jedoch nicht aus. Normalerweise war meine erste Anlaufstelle wenn ich zurück zuhause war, das Grab meiner Mutter besuchen. Doch irgendwie bin ich die Woche mit Miles vollkommen darüber hinweg gekommen. Also startete ich den Motor ein weiteres Mal und fuhr die relativ lange Strecke zum Friedhof. Er lag in einer anderen Stadt und davon etwas außerhalb, sodass es mich gute zwei Stunden kostete bis ich dort ankam.Auf dem Weg dorthin hatte ich noch Blumen und einen kleinen Besen besorgt, um das Grab zu reinigen und neu auszustatten. Es war ein einfacher Friedhof, viele Gräber und Grabsteine, bunte Blumen und brennende Kerzen. Meine Mum war etwas weiter hinten in der Nähe eines Flusses begraben, nur ein kleines Grab, sie wollte eingeäschert werden. Also war es ein Grabstein und nur ein kleines Viereck von Grab, wo ihre Urne eingelassen war. „Loving Mother and Wife. We will always miss you.", stand auf ihrem Grabstein.
„Hey Mum.", sagte ich und stellte die Blumen in ein dafür vorgesehenes Behältnis. Während ich redete, fegte ich tote Blätter vom Grabstein, reinigte den Stein und warf alte Blumen weg. „Es scheint seit meinem letzten Besuch keiner hier gewesen zu sein. Tut mir sehr leid, ich schätze Tante Anne hat auch noch schwer damit zu kämpfen, dass du nicht mehr da bist. Mit mir hat sie seit dem auch keinen Kontakt mehr, meidet mich bei jeder Gelegenheit. Es ist schwer damit klar zu kommen alleine zu sein." Ich setzte mich auf den Boden vor das Grab und redete weiter: „Ich werde Dad bald besuchen, vielleicht bist du dann ja bei ihm im Himmel und ihr schaut beide auf mich runter, fragt euch, wieso ich noch immer trauere. Naja. Ich bin jetzt 29 Jahre alt und es ist noch gar nicht so lange her, dass ich euch verloren habe. Normalerweise solltet ihr noch hier sein, bei meiner Hochzeit zusammen feiern und ich muss euch dann nach Hause bringen, weil ihr zu tief ins Glas geschaut habt. Doch weder das eine, noch das andere wird stattfinden."
„Ich habe jemanden kennengelernt. Ein wirklich netter junger Mann. Ihr würdet ihn bestimmt mögen. Sein Name ist Miles Teller. Er ist Schauspieler. Nichts besonderes, er ist halt wie jeder andere Mensch auf dieser Welt auch, nur mit etwas mehr Geld und Talent."Ich schmunzelte und sah in den Himmel. Dunkle Wolken zogen auf und in der Ferne hörte man das Grummeln eines Donners.
„Naja, ich schätze ich sollte mich auf den Weg nach Hause machen bevor das Wetter noch schlechter wird. Es sieht stark nach einem Unwetter aus." Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von der Hose. Die ersten Tropfen fielen vom Himmel als ich am Auto ankam. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte bekam ich eine Nachricht von Miles. „Bin heile am Flughafen angekommen. <3" „Sehr gut. Ich war gerade am Grab und schreibe dir wenn ich zurück zuhause bin.", antwortete ich und fuhr danach los.Der Regen machte es zunehmend schwerer etwas zu erkennen und auf dem Highway wurden die Autos immer langsamer. Es dauerte mehr als 3 Stunden bis ich zuhause angekommen war und ich hatte bereits zwei verpasste Anrufe von Miles und eine Nachricht von Hawk. Ich sprintete die Treppen zu meiner Wohnung hoch und warf meiner Nachbarin im vorbeigehen den Autoschlüssel in den Briefkasten. Nachdem ich mich den nassen Klamotten entledigt und eine warme Dusche genommen hatte, schrieb ich Hawk zurück und rief Miles an. „Da bist du ja, ich hab die Wetterwarnung gesehen und du hattest mir noch nicht geschrieben." „Wetterwarnung?" „Hörst du keine Nachrichten im Auto? Es ist eine Tornadowarnung für deine Stadt ausgegeben worden." „Davon weiß ich nichts.", meinte ich und schaltete danach den Fernseher ein. Es lief irgendeine Soap die ich im Hintergrund laufen ließ, während ich weiter mit Miles redete. „Wenn es so schlimm werden sollte, bekomme ich gleich bestimmt vom Commander eine Nachricht den örtlichen Rettungskräften zu helfen.", sagte ich. „Sowas müsst ihr machen?" „Wenn die Lage katastrophal ist und einige Feuerwehrleute oder Rettungssanitäter verletzt, werden wir beordert um zu unterstützen. Ansonsten helfen wir bei Aufräumarbeiten.", erklärte ich und von ihm kam nur ein verstehendes „Oh". „Du musst mir dann aber versprechen vorsichtig zu sein."
Mir wurde ganz warm ums Herz als er das sagte. „Miles ich kann auf mich aufpassen, keine Sorge." „Das weiß ich, ich mache mir dennoch Sorgen. Habe eher wenig Interesse dich im Krankenhaus zu besuchen und darum zu bangen, dass du nicht mehr aufwachst."Wir redeten noch eine ganze Weile, ich erzählte ihm wie es am Grab war, und das ich bald zum Grab meines Vaters nach Deutschland wollte. „Deutschland? Wenn ich darf komme ich gerne mit.", erwiderte er daraufhin. „Müsste nur schauen ob das mit meinen Terminen klappt." Ich meinte, er solle sich keinen Stress machen und mir einfach Bescheid geben oder nach kommen wenn er nach Deutschland wollte. Nachdem ich aufgelegt hatte, schaute ich das erste Mal seit meiner Ankunft wieder aus dem Fenster. Der Wind zerrte an Bäumen und Laternen in den Straßen, einige Ampeln hatten sich gelöst und wurden über den Boden gedrückt. Es sah aus wie in einem schlechten Film. Mein Handy klingelte erneut. Die Nummer war mir unbekannt. „Janson hallo?" „Lieutenant. Sie wurden beordert sofort zur örtlichen Feuerwehr zu gehen. Ihre Hilfe wird benötigt." „Jawohl Sir. Ich bin auf dem Weg." Und so ging es raus in den Sturm.
Da bin ich wieder! Die Zahl der Reads ist ziemlich angestiegen, danke dafür <3 Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, jetzt ist ja erstmal Wochenende, wie war eure Woche denn so?
Genießt es, love u
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Hold My Hand - A Miles Teller Story
FanfictionAls Soldat war das Leben nicht immer einfach. Nein, die Herausforderungen des alltäglichen Lebens waren anders als die eines Bürgers, der täglich zu seiner Familie heimkehren durfte. Alessia „Alpha" Janson ging mit 18 Jahren zur US Navy, machte eine...