Es dauerte wirklich lange bis wir alles erledigt hatten und am Ende fiel ich tot ins Bett. Hawk schlief bei mir auf dem Sofa und nachdem wir uns beide ausgeruht und wieder bei Kräften waren, bereitete ich ein großes Frühstück vor. Bacon, Brot, Baked Beans, Früchte, Aufschnitt und noch anderes. Hawk war ganz hin und weg als er vom Duft des Bacons wach wurde. „Was zauberst du denn da?", fragte er und lehnte sich gähnend gegen die Anrichte. „Frühstück. Zur Feier des Tages, dass wir den Sturm überstanden haben.", meinte ich und gab ihm zwei Teller in die Hand. „Stell die bitte eben auf den Tisch, Kaffeemaschine ist dort und Kaffee oder Kakao findest du direkt darüber im Schrank.", sagte ich und zeigte links neben mich auf die Arbeitsfläche. Er machte sich direkt ans Werk und ich machte das Essen fertig.
Nach dem Frühstück machte Hawk sich zeitig wieder auf den Weg, seine Familie wartete auf ihn. Ich hingegen setzte mich seufzend aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Zwischendurch sah ich mal auf mein Handy und wartete auf eine Nachricht von Miles oder den Jungs, doch es war ruhig. Als mir zu langweilig wurde, beschloss ich Miles zu schreiben. Es dauerte nicht lange, bis er antwortete und dann aus irgendeinem Grund auch anrief. „Miles? Ist alles okay?", fragte ich und machte mir ein wenig Sorgen. „Alles Bestens Al. Ich wollte nur deine Stimme hören.", meinte er und ich wurde ein wenig rot. Zum Glück konnte er es nicht sehen.
„Wie gehts dir denn Al? Alles okay bei dir?" „Soweit so gut, Hawk ist gerade wieder nach Hause gefahren, sodass ich jetzt noch ein wenig Zeit für mich habe bevor es wahrscheinlich zurück aufs Schiff geht." „Ich dachte ihr habt 6 Monate Zeit?", fragte er und klang ein wenig verwirrt. „Durchaus.", fing ich an, „Aber ich bin eine der wenigen Soldaten die keine Familie oder einen Mann hat der auf mich warten könnte oder Zeit mit mir verbringen wollen würde, sodass ich meistens früher als die anderen für andere Dienste wieder eingezogen werde.", erklärte ich. „Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass ich vielleicht mit dir Zeit verbringen möchte?", fragte Miles und ich dachte nach. Ich habe tatsächlich noch nicht ein einziges Mal darüber nachgedacht, dass Miles mit mir ja Zeit verbringen wollen würde. „Du hast noch keinen Gedanken daran verschwendet oder?" Er klang enttäuscht und in mir machten sich Schuldgefühle breit. „Ich habe in der Zeit die ich in dem Sturmeinsatz war einfach nicht daran gedacht. Es ist neu für mich, dass jemand mit mir Zeit verbringen möchte. Daran muss ich mich auch erst gewöhnen Miles.", versuchte ich zu beschwichtigen und sah aus dem Fenster. Auf den Straßen war reges treiben, die Autofahrer schienen gestresst nach der doch langen Zeit die die Straßen gesperrt waren. Nun wollten sie die verlorene Zeit wohl wieder aufholen und die wenigen Lebensmittel die sie vermutlich noch daheim hatten wieder aufstocken.
„Alessia?" Ich erwachte aus meinem kleinen Tagtraum und erwiderte nur ein einfaches „Ja?" „Ich hab dich gefragt ob du Lust hast vorbei zu kommen? Ich würde dich vom Flughafen abholen und wir könnten die Zeit die du noch hast bevor du wieder eingezogen wirst gemeinsam verbringen. Irgendwo hinfahren oder sowas." Ich überlegte kurz.
„Okay, klingt gar nicht schlecht. Ich buche den frühstmöglichen Flug okay?" „Ich bin zuhause, Lewis wollte die nächsten Tage auch noch mal vorbei schauen, dann kann man ja einen Spieleabend oder sowas veranstalten.", schlug er vor. „Hört sich gut an. Ich kümmere mich direkt um einen Flug und schreibe dir sobald ich die Details habe." „Perfekt. Ich freue mich schon." „Ich mich auch, danke für die Idee." „Ich habe dich gerne bei mir Alessia.", sagte er daraufhin nur und mir blieben einmal mehr die Worte im Halse stecken. War es wirklich eine so gute Idee zu Miles zu fliegen? Konnte sie es ihm antun, eventuell nicht mehr nach Hause zu kommen, sollte aus den beiden was Ernstes werden?
Es war nicht so, dass ich es nicht wollte. Aber ich hatte Angst. Angst davor, Miles zu verletzen. Mein Berufsrisiko war sehr hoch, ich hatte eine vielfach höhere Wahrscheinlichkeit zu sterben als eine Person, die im Büro arbeitete. Ich wollte Miles nicht wehtun wenn ich irgendwann nicht mehr nach Hause komme.Doch ich riss mich aus diesen Gedanken und suchte mir eine kleine Reisetasche. Die sollte reichen, ich hatte erstmal nicht geplant, länger als ein oder zwei Wochen bei Miles zu bleiben.
Ich suchte also einen Flug, der nächstmögliche ging morgen früh um 7 Uhr, buchte diesen und packte dann die Tasche. Danach schrieb ich Miles und nannte ihm die Details, er versprach morgen dann am Flughafen zu sein. Ich wäre gegen 9 Uhr am Flughafen und dann wollte er mit mir frühstücken gehen. So setzte ich mich noch ein wenig aufs Sofa und schrieb mit den Jungs. Als ich im Gruppenchat jedoch erzählte, dass ich morgen zu Miles fliegen würde, wurde von Ghost ein Gruppenanruf gestartet. „Girl! Girl du brauchst was schickes zum anziehen. Was habt ihr vor? Wie lange bleibst du?", fragte er und hinter ihm lachte seine Freundin. „Ich hab dich noch nie so interessiert gesehen.", sagte sie nur und wank mir im Hintergrund zu. „Hey Alessia! Wann kommst du uns mal wieder besuchen? Bradley vermisst dich.", sagte sie und man hörte nur ein lautes „Ja!", im Hintergrund. Bradley war der Sohn von Ghost und Amelie, er war zuckersüß und ich war sowas wie seine Patentante. Arrow kam auch dazu, er schaute etwas müde und verwirrt in die Kamera. „Was soll das denn hier werden?", grummelte er nur und rieb sich die Augen. „Das ist ein Notfall! Hast du Alessias Nachricht nicht gelesen? Sie fliegt morgen zu Miles." „Und? Wieso machst du da so ein Theater draus?" „Danke Arrow, ich hab mich das Selbe auch gerade gefragt.", lachte ich.Es wurde eine riesen Diskussion die auch Hawk, der zwar einsah weshalb Ghost so einen aufstand machte, nicht beenden konnte. Also hörten wir Ghost und Arrow beim Diskutieren zu und irgendwann fand ich mich im Land der Träume wieder.
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Hold My Hand - A Miles Teller Story
Hayran KurguAls Soldat war das Leben nicht immer einfach. Nein, die Herausforderungen des alltäglichen Lebens waren anders als die eines Bürgers, der täglich zu seiner Familie heimkehren durfte. Alessia „Alpha" Janson ging mit 18 Jahren zur US Navy, machte eine...