Kein großes Gerede, habt Spaß mit dem Kapitel
Nachdem ich wieder vollständig genesen war, konnte ich wieder fliegen und auf Einsätze gehen. Doch je länger und öfter ich von Zuhause und damit von Miles weg war, desto mehr wurde mir klar, dass ich mit der Situation nicht zufrieden war. Ich wollte nicht länger mein Leben aufs Spiel setzen und womöglich niemals wieder nach Hause kommen. Ich wollte sesshaft werden, eine Familie gründen.
Gerade war ich mit Hawk wieder auf einem Träger stationiert, wir waren momentan in Hawaii vor Anker. Seufzend sah ich auf die Insel und versank in meinen Gedanken. Ich vermisste Miles. Seit unserem ersten Kuss sind jetzt einige Wochen vergangen und ich wollte einfach zurück in seine Arme. Klar, er war auch gerade wieder unterwegs und drehte für Filme, aber das war für uns beide etwas anderes, als sein Leben aufs Spiel zu setzen. Es war nicht immer einfach gewesen, einmal haben Miles und ich einen Streit gehabt, da ich wieder eingezogen wurde.
„Ich dachte du hörst auf und suchst dir etwas weniger gefährliches Al."
„Miles, Schatz, ich kann jetzt nicht einfach so hinwerfen. Ich habe noch immer eine Pflicht zu erfüllen. Noch habe ich mit meinem Vorgesetzten nicht gesprochen."
„Aber wieso denn nicht? Mehrmals hattest du jetzt schon gesagt, du würdest dich kümmern. Langsam aber sicher habe ich das Gefühl, du willst gar nicht aufhören."
„Du weißt ganz genau wie wichtig mir dieser Job ist Miles. Du kannst mir nicht vorwerfen, dass es mir schwer fällt. Das hier ist meine einzige Verbindung die ich zu meinem Vater noch habe."Danach hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen, nur kurz als er mich verabschiedet hatte bevor mein Flieger ging.
Natürlich tat es im Herzen weh, aber manchmal musste man sich abreagieren und so konnten wir beide noch über einige Dinge nachdenken.„Alpha?" Hawk stand hinter mir mit einer Tasse Kaffee in der Hand. „Ich hab dir Kaffee mitgebracht, du siehst aus, als könntest du den brauchen." „Danke Hawk.", sagte ich und nahm ihm dankend die Tasse ab. „Was liegt dir auf der Seele Kleines?" „Miles und ich hatten eine kleine Auseinandersetzung bevor ich her kam. Seitdem haben wir kaum noch miteinander gesprochen." Ein paar Tränen brannten in meinen Augen als ich weiter darüber nachdachte, wie sauer und enttäuscht Miles war. „Ruf ihn heute Abend doch einfach an. Ich bin mir sicher, bis dahin werden sich eure beider Gemüter beruhigt haben."
Hawk legte seinen Arm um meine Schulter und ich lehnte mich an ihn. Es tat gut jemanden zu haben der immer zuhörte und Ratschläge gab. Er war mein bester Freund, meine Familie. „Und jetzt komm, es gibt nicht ewig Essen." Gemeinsam gingen wir runter in die Kantine um uns etwas zu Essen zu holen und setzten uns danach zu Arrow und Ghost, die auch wieder mit uns stationiert waren.
„Hey ihr Zwei.", grüßte uns Arrow und umarmte mich fest. „Schön, dass du endlich wieder dabei bist. Wir haben es schon vermisst mit dir stationiert zu sein.", fügte Ghost hinzu und prostete mir mit seinem Kaffee zu. Ich nickte daraufhin allerdings nur, noch immer zu sehr in meinen Gedanken versunken. Ghost unterhielt sich daraufhin mit Hawk, während ich in meinem Essen herumstocherte und Arrow an seinem Handy tippte.
Nach dem Essen bekam ich einen Anruf und als ich sah wer mich da anrief, war meine Stimmung gespalten. „Entschuldigt mich für einen Moment. Miles ruft an." Dann stand ich auf und suchte mir eine ruhige Ecke auf Deck.
„Miles?" „Hey Babe. Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, das war nicht richtig von mir. Ich war einfach nur so sauer und vor allem besorgt nach dem letzten Mal wo du weg musstest. Ich möchte doch einfach nur nicht, dass dir etwas passiert. Natürlich kann ich dich verstehen, dass du den Job nicht so einfach aufgeben kannst und möchtest wegen deines Vaters. Es war nicht richtig von mir mich so zu verhalten." „Es ist okay. Ich hätte dir auch einfach was anderes sagen können als 'Ich kümmere mich', das war ja am Ende auch nur ein leeres Versprechen. Wir haben beide Fehler gemacht." „Ich freue mich schon dich wieder bei mir zu haben Al. Es ist so leer ohne dich und Fenrir weiß auch nicht so genau, was er tun soll." „Ich vermisse euch auch so schrecklich. Nur noch zwei Monate, dann sind wir wieder zusammen ja?" Er seufzte am anderen Ende der Leitung. „Und sobald ich zurück bin, werde ich mit meinem Vorgesetzten reden. Wenn du möchtest, kannst du dann ja dabei sein." „Okay. Wir schauen dann. Ich liebe dich Alpha." Ich lachte leicht, als er meinen Codenamen nutzte. „Ich liebe dich auch Miles. Ich melde mich später bei dir."
Daraufhin legte ich auf und ging zurück zu meinen drei Jungs. Essenszeit war vorbei und ein Briefing stand an, sodass wir unsere Tablets wegräumten und in den Raum gingen für das Briefing.
„Willkommen zurück alle miteinander. Wir werden über und um Hawaii einige Flugmanöver trainieren und auch Bodenkämpfe simulieren. Ihre zuständigen Admirals werden Sie dazu weiter in Kenntnis setzen. Bis dahin ist erstmal ein freier Tag angesetzt. Kommen Sie gut auf Hawaii an, lernen Sie ein paar Kollegen kennen und genießen Sie den letzten freien Tag vor zwei Monaten harter Arbeit. Antreten morgen um 0600. Sie sind entlassen."Wir vier machten uns also auf den Weg in eine der vielen Städte auf Hawaii um den Tag einfach ein wenig zu genießen. Es war entspannend und etwas neues, vor dem eigentlichen Einsatz noch einige Stunden zu haben zu entspannen und das eigene Dasein zu genießen. Wir endeten in einem Club in welchem wir einfach tanzten und Spaß hatten. Schon lange war ich nicht mehr so frei von Sorgen wie heute. Nachdem Miles und ich kurz gesprochen hatten, war es wieder so, als wäre mein Leben perfekt - außer der kleinen Stimme in meinem Kopf die mir immer wieder sagt, dass ich den Beruf endlich beenden sollte bevor es irgendwann zu spät ist. Und wer weiß, vielleicht werde ich für mein Land sterben, doch in zwei Monaten werde ich erstmal mit meinem Admiral darüber sprechen und dann schauen wir weiter. Für alles gibt es eine Möglichkeit. Eine, bei der ich mein Leben nicht geben muss oder schwer verwundet aus dem Einsatz zurück kehre.
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Hold My Hand - A Miles Teller Story
FanfictionAls Soldat war das Leben nicht immer einfach. Nein, die Herausforderungen des alltäglichen Lebens waren anders als die eines Bürgers, der täglich zu seiner Familie heimkehren durfte. Alessia „Alpha" Janson ging mit 18 Jahren zur US Navy, machte eine...