Kapitel 16

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Halloo!! :)

Tut mir Leid, dass hier so lange nichts mehr kommt, und wenn dann nur so kurz. Aber ich habe ehrlich gesagt ne kleine Schreibblockade bei der Story hier und ich bin mit nichts zufrieden, was ich an ihr mache... :/

Naja, hier Kapitel 16, Viel Spass!

_______________________________________________________________________________Kapitel 16

Stumm starre ich an die weisse Decke. Mom ist zur Arbeit gefahren, wie nicht anders zu erwarten. Doch Dad lässt sich nicht abschütteln. Er diskutiert wild mit den Ärzten, er will, dass ich in das Krankenhaus in ihrer Nähe verlegt werde. Aber ich schwöre, ich werde hier nicht weggehen. Nicht jetzt. Obwohl Jasons Zustand sich enorm verbessert hat, habe ich immernoch Angst um ihn.  

„Mrs Stew, sie werden nach langem Überlegen verlegt werden. Morgen früh“, meint einer der Ärzte nach einer Weile. Nein! Nein, nein, nein, das können sie so was von vergessen. Ich presse meine Lippen zu einem Strich zusammen, bemüht, nicht was Falsches zu sagen. „Nein, ich möchte hier bleiben“, quetsche hervor. Der Arzt schaut mich erstaunt an: „Tut mir Leid, aber ihre Eltern haben das zu entscheiden, sie sind noch nicht volljährig.“ „Sie sind nicht meine Eltern, besser gesagt sie haben das nicht zu entscheiden.“ Mein Vater schaut mich an, als ob er einen Geist gesehen hätte. „Anila-“, „Nein Dad, ihr habt nicht zu entscheiden. Das haben immer noch Mr und Mrs Janks.“

Der Arzt scheint gar nichts mehr zu verstehen. „Meine Eltern haben mich adoptieren lassen.“ Erkläre ich ihm mit einem Anflug von Ironie. Der grossgewachsene Mann scheint erst verwirrt, erklärt meinem Vater dann aber: „Wenn das so ist, muss ich die Erziehungsberechtigten fragen.“ Ich lächle ihn dankbar an. Das Ganze scheint meinem Vater einen Strich durch die Rechnung zu machen und er meint gereizt: „Dann werde ich sie um Erlaubnis bitten.“ „Sie werden aber auf mich hören.“ Auffordernd schaue ich ihn an. Ich werde alles tun um hier zu bleiben.

Bevor Dad etwas erwidern kann, klopft es an der Türe und Dylan tritt ein. Wie dankbar ich ihm bin, dass er jetzt kommt! Breit Grinsend ignoriert er meinen Dad und den Arzt und kommt auf mich zu. „Wie geht’s?“ „Ganz gut.“ Lächle ich zurück. Er hat ebenso wie wir alle einen guten Fortschritt gemacht. 

„Ah, Dylan, kannst du mir sagen wo deine Eltern sind?“ mischt sich mein Dad ein. Dylan hat meinen Dad noch nie gemocht, was ich ehrlich gesagt ziemlich amüsant finde. „Nein.“ Er wendet seinen Blick nicht von mir ab. Verschmizt grinse ich ihn an. „Er will dass ich verlegt werde.“ Erkläre ich ihm, als ob wir alleine im Raum wären. Dylans Augen weiten sich augenblicklich und sein Blick verrät alles: Niemals. „Keine Angst, meine Eltern lassen dich nicht einfach so weg.“ Beruhigt er mich immer noch leicht lächelnd.

„Ich werde dich schon noch zurückholen, Anila-Schatz. Wir sind immer noch deine leiblichen Eltern.“ Damit verschwindet Dad aus dem Zimmer. Ein kleiner Schmerz fährt  durch meinen Körper.

Das alles schmerzt mehr als ich jemals gedacht hätte. Meine Eltern bedeuten mir immer noch zu viel, um sie einfach hängen zu lassen. Doch sie können nicht machen und tun mit mir, was sie wollen. Ich bin nicht ihre Marionette.

Ganz unerwartet stürzt Dad wieder ins Zimmer. Sein Gesicht ist kreidebleich. „Jason.“ Nur dieses eine Wort löst tausend Gefühle gleichzeitig in mir aus.

Ich springe sofort auf, so gut das mit einem Gips am Bein geht, schnappe mir wortlos meine Krücken, mit denen ich jetzt laufen kann und laufe los. Niemand wagt es, etwas zu sagen. Mein Herz rast und meine Gedanken kreisen wirr in meinem Kopf. Was ist passiert? Geht es ihm nicht gut? Mein Atem geht schnell und flach. Dad und Dylan folgen mir auf den Fersen, beide scheinen so aus der Fassung wie ich.

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis wir endlich bei der weissen Türe mit der Nummer 38 ankommen. Ich atme einmal tief ein, ich mache mich auf alles gefasst, und öffne die kalte Türklinke.

Nein, ich bin nicht auf alles gefasst, denn der Anblick der sich mir da bietet, übertrifft alle meine Erwartungen.

Da steht er, mit Krücken in den Händen, gestützt von zwei Leuten in weissen Kittlen, ein Arzt krizelt wild auf sein Klemmbrett.

Ja, er steht. Jason steht.

Eine Träne läuft mir stumm die Wange hinunter. Er kann laufen. Er ist nicht gelähmt. Die Erkenntnis brennt sich nur langsam in meinen Kopf. Es scheint mir wie ein Wunder. Das ist doch gar nicht möglich!

Ich möchte ihm um den Hals springen, doch eine Krankenschwester hält mich am Arm fest. Jasons Blick fällt auf mich und ein strahlendes Lächeln ziert sein Gesicht. Seine Augen glänzen, er scheint sein Glück ebenfalls kaum zu fassen. Tiffany, EJ und Katy sitzen in den Stühlen neben seinem Bett, sie scheinen den Tränen ebenfalls nahe. Seine Mutter und grosse Schwester dahinter weinen beide hemmungslos.  

„Wie es scheint hat da jemand das Glück in Kübeln auf sie geschüttet,“ meint der Arzt und deutet mit seinem Finger mit einem Andeuten eines Lächelns nach oben. Sogar er scheint überfordert mit der Situation.

Ich beisse mir angestrengt auf meine Lippen, ich möchte jetzt nicht weinen, auch wenn es Freudentränen sind. Ich möchte im Moment einfach nichts tun, ausser Jason zu betrachten, wie er da stolz steht und seine ersten Schritte versucht.

Ich könnte im Moment nicht glücklicher sein. Sogar der Streit mit meinen Eltern ist für einen Moment vergessen. Dylans Hand greift nach der meinen und drückt sie sanft. Ich blicke ihn kurz an, sein Lächeln ist so breit und aufrichtig wie nie, und das heisst etwas.

Jason ist geheilt.

„Wir können aber nicht garantieren, dass sich alles zum Guten wendet. Es ist möglich, dass es sie immer noch einschrenken wird. Wie sehr können wir ihnen noch nicht sagen.“ Nicht einmal diese Information vom Arzt kann Jasons Lächeln einschrenken. Was sie mit „einschrenken“ meinen, kann ich mir nicht vorstellen. Mein Kopf ist gerade viel zu voll.

Es könnte nicht mehr schöner werden. Wir sitzen alle in der Mensa und ich geniesse einen Schokoladenkuchen. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass wir das so bald machen werden. Jason ist zwar mit dem Rollstuhl hier, da er noch zu schwach ist, doch das scheint ihn nicht zu stören. Sogar mein Dad sitzt hier, geniesst seinen Kaffee und hat nicht zu reklamieren. Steve ist auch dazugekommen, wir können das was wir hier machen feiern nennen. Denke ich. Mein Kopf ist immer noch viel zu voll, um irgendetwas, das gerade passiert ist in meinem Kopf zu ordnen. Aber das muss ich auch nicht, ich geniesse ganz einfach die Zeit mit meinem Dad und meinen Freunden.

Jasons Mutter erzählt uns den neusten Klatsch aus der Stadt, Dad plaudert ausgelassen mit Jasons Schwester Sara und Dylan diskutiert über seine Partypläne.

„Dylan, du glaubst doch nicht, dass du bereits in einer Woche feiern kannst?“, hole ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. „Ich weiss... Dafür in zwei Monaten?“ Es ist eine rein rhetorische Frage und ich grinse in mich hinein. Typisch Dylan. „Das wird die beste Party seit langem! Sommernacht mit Lagerfeuer, genial!“, kommentiert Steve und mein Magen zieht sich zusammen. Ich träume jede Nacht von dem verschlingenden Feuer. Und in meinen Träumen geht es nie um gemütliche Lagerfeuer. Ich schlucke schwer. Ich neme mir schon jetzt vor, mich von dem Feuer fernzuhalten. Katy begegnet meinem Blick und lächelt mir aufmunternd zu. Sie hat Recht, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich Sorgen zu machen.

Wir müssen die gute Zeit geniessen, denn wer weiss, wie lange sie anhält. 

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Kurz ich weiss... :/ Tut mir Leid... Würde mich trotzdem über Votes und Kommentare freuen ;)

xx ly'

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