32. Kapitel

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27. Januar, Mittags * Harrys POV

Gerade war ich auf dem Weg zu Louis und versuchte verzweifelt, nicht eines der Dinge die ich gerade in den Händen oder unter den Arm geklemmt trug, fallen zu lassen. Das waren unter anderem ein großer Stapel Papier, meine Laptoptasche, verschiedene bunte Mappen mit noch mehr Papier, meine Aktentasche mit allerhand Kram und meine Autoschlüssel, die am Schlüsselring an meinem kleinen Finger baumelten und vermutlich gleich hinunter fallen würden. Anscheinend sah ich so überfordert und hilflos aus, dass sogar eine ältere Frau mir vor der Türe zu seinem Wohnhaus ihre Hilfe angeboten hatte... und die war mit Sicherheit schon weit über 70...

Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob ich mich über die Hilfsbereitschaft der Menschen freuen sollte, oder ob ich mir Gedanken über meinen Auftritt in der Öffentlichkeit machen sollte, wenn sogar schon so alte Menschen sich verpflichtet fühlen mir ihre Hilfe anzubieten...

Da ich der älteren Dame aber meine schweren Aktentaschen nicht zumuten wollte, lehnte ich dankend ab und raffte so gut es ging alles noch einmal zusammen, bevor ich umständlich mit dem Ellenbogen die Eingangstüre zum Foyer des Hauses öffnete. Drinnen angekommen wurde mir erneut Hilfe angeboten, diesmal jedoch von einem großen Wachmann. Aber da ich ihn ebenfalls nicht mit meinem Chaos behelligen wollte, lehnte ich wieder dankend ab und verschwand im Aufzug.

So kam es dann, dass ich, als der Aufzug im zehnten Stock endlich zum stehen kam und sich die Türen öffneten, als eine Papier und Harry Knuddeln in Louis Flur landete, der direkt an den Aufzug angrenzte. So ein Luxus, das hätte ich auch gerne in meiner Wohnung... aber jetzt verstand ich wenigstens wieso ich für den Aufzug so eine blöde Zahlenkombination gebraucht hatte.

"Äh ich weiß ja, das ich in meiner SMS geschrieben hab, du sollst auf dich aufmerksam machen wenn du da bis, aber ein einfaches 'Hallo ich bin da', hätte da auch vollkommen ausgereicht...", meinte Louis, nachdem er vorsichtig um die Ecke der Wand gelugt hatte, die Esszimmer und Flur voneinander trennte. Ich konnte ihm deutlich ansehen, das er sich schwer zusammenreißen musste, um nicht in lautes Gelächter aus zu brechen.

Aber das konnte ich ihm nicht übel nehmen, da ich beim Verlassen des Aufzuges einen Stapel mit Papieren fallen gelassen hatte und dann tatsächlich auf einem der Blätter ausgerutscht war, sodass alles andere mit samt mir zu Boden gegangen ist, musste ich ein ziemlich witziges Bild abgeben. Dabei hab ich dann natürlich auch gleich noch einen heiden Lärm veranstaltet, sodass ich mich nicht mal irgendwie elegant aus der Situation hätte retten können.

"Ja, naja, ich dachte wenn schon, dann mache ich es gefälligst richtig!", meinte ich todernst, konnte aber genauso wie er, das Lachen nicht mehr zurückhalten.

Jetzt saßen, beziehungsweise standen, wir in seinem Flur und klangen vermutlich wie erstickende Robben, während wir uns über meinen so was von überhaupt nicht eleganten Auftritt kaputt lachten.

Als er mir heute Morgen die SMS geschickt hatte, in der stand:


Hey Harry,

ich hätte heute so ab halb eins Zeit, wenn du möchtest können wir uns bei mir treffen um noch ein bisschen zu Arbeiten.

Falls du nicht kannst sag mir bescheid, ansonsten mach dich einfach bemerkbar wenn du da bist.

Hier noch der Zahlencode für den Aufzug: 0731051010

Bis später


Hatte ich mir eigentlich fest vorgenommen, ihm die kalte Schulter zu zeigen und gleich von Anfang an klar zu machen, dass das treffen auf rein Geschäftlicher Basis stattfinden würde, aber dafür war es vermutlich schon zu spät.

Sturkopf vs. Dickschädel •Larry Stylinson AU•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt