8. Kapitel

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11. Januar, sehr spät am Abend

Harrys POV


Wie bereits gedacht, lief mein Vortrag prima. Ich hatte schließlich nicht umsonst die letzten Wochen Tag und Nacht wie ein Wahnsinniger gearbeitet.

Zum Schluss nahm ich mir die kleine Freiheit heraus, meine und Tomlinsons Ideen miteinander zu vergleichen, um auf ein paar kleine Fehler in seiner Arbeit aufmerksam zu machen.

Ein kurzer Blick in seine Richtung verriet mir, dass ihm das so garnicht gefiel. Zwischen seinen Augenbrauen hatte sich eine tiefe Falte gebildet, seine Hände krampften sich so fest um sein Wasserglas das ich mir Sorgen machte es könnte zerspringen, außerdem warf er mir einen Blick zu, mit dem er glatt ein Walross durchbohren könnte. Wenn man denn etwas mit seinem Blick durchbohren könnte.

Akihana hingegen schien sehr interessiert zu sein, was die Lücken meines Gegners anging, denn er blätterte gerade in den Unterlagen, welche dieser ihm gegeben hatte und markierte sich ein paar Stellen darin.

Ich beendete meinen Vortag ebenso wie Tomlinson mit einer leichten Verbeugung und freute mich beim Verlassen der Bühne über den lauten Applaus.

Einzig Tomlinson klatschte nicht mit, aber das lag vermutlich daran, das seine Hände mittlerweile mit seinem Glas, welches er immer noch ziemlich fest umklammerte, verschmolzen sein mussten.

Zufrieden mit meiner Leistung setzte ich mich wieder an meinen Platz am vorderen Ende des Tisches und sah gespannt in Richtung des Firmenchefs.

Dieser stand nun auf und ging auf die Bühne. Dort angekommen nahm er sich das Mikrofon und begann zu sprechen.

"Zunächsteinmal möchte ich mich herzlich bei unseren Referenten Herr Styles und Herr Tomlinson bedanken, die extra den weiten Weg hierher auf sich genommen haben" -hier applaudierten die anderen Anwesenden kurz- "ich werde mich nun mit dem Vorstand beraten und wir würden Sie dann morgen Abend zum Essen einladen um Ihnen unsere Entscheidung mitzuteilen!"

Nachdem er geendet hatte begannen alle ihre Sachen einzupacken, sich zu verabschieden und den Raum zu verlassen.

Als ich durch die große Tür schritt und meinen Mantel an der Garderobe entgegen nahm, sah ich gerade noch wie Tomlinson das Gebäude verlies.

Einem plötzlichen Impuls folgend, ging ich ihm eilig hinterher.

"Hey! Tomlinson?"

Er hatte mich anscheinend nicht gehört, also rief ich ihn nocheinmal.

"Tomlinson!" er reagierte immer noch nicht, keine Ahnung wieso, aber ich versuchte es noch ein letztes Mal.

"Louis? Jetzt warte doch mal!"

Auf einmal drehte er sich um und schnauzte ein genervtes "Was?" in meine Richtung.

Vermutlich war er ziemlich angepisst wegen vorhin, da ich aber nicht damit gerechnet hatte das er diesmal stehen blieb, hatte ich nicht abgebremst und rannte jetzt geradewegs gegen ihn.

Damit hatten wir nun beide nicht gerechnet und so kamen wir ganz schön ins Straucheln, um zu verhindern das wir auf dem Boden landen, schlang ich kurzerhand meine Arme um ihn und zog ihn an mich.

Kurz verweilten wir so, bis Louis sich rasch befreite.

"Was willst du?!" fragte er schroff nachdem er sich über den Mantel gestrichen hatte.

"Ich wollte ..." ja shit, was wollte ich denn eigentlich? Irgendwie bin ich ihm einfach ohne zu überlegen nachgelaufen. Was sollte ich denn jetzt zu ihm sagen? Ein Blick auf die Straße war meine Rettung.

"Ich wollte fragen ob wir uns ein Taxi teilen? Wir müssen ja eh zum gleichen Hotel."

"Hmm, ja können wir schon machen" murmelte er wenig begeistert.

Froh darüber, nicht kalt von ihm abgewiesen worden zu sein, ging ich auf eines der Taxis zu, die am Straßenrand vor der Konferenzhalle standen und hielt die Tür auf, damit Louis einsteigen konnte. Dieser warf mir nur einen seltsamen Blick zu und stieg ein.

Ich lief einmal um das Fahrzeug herum und setzte mich auf der Fahrerseite auf den Rücksitz.

Nachdem ich dem Fahrer die Adresse des Hotels genannt hatte lehnte ich mich zurück und warf einen kurzen Blick auf meinen Mitfahrer.

Dieser versuchte krampfhaft nicht einzuschlafen, aber seine Augen fielen ihm immer wieder zu.

Nach zehn Minuten fahrt war er dann vollends eingeschlafen. Dabei war er immer mehr in meine Richtung gesunken, sodass er nun an meiner Schulter lehnte.

Wie ich ihn so betrachtete fiel mir auf das er ein ziemlich schönes Gesicht hatte. Seine Wangen waren schmal aber nicht auf eine ungesunde Art und Weise. Seine Haare, die mich am Hals kitzelten waren unglaublich weich. Ich konnte der Versuchung nicht wiederstehen und strich ihm leicht durch die Haare.

"Wir sind da, möchten sie hier aussteigen oder soll ich sie zum Hinterausgang fahren?" fragte der Taxifahrer auf einmal.

Vor Schreck riss ich meine Hand von Louis Haaren und zuckte heftig zusammen.

Louis, welcher davon aufwachte, richtete sich leicht verwirrt auf und fuhr sich über die Augen.

"Was ist denn los?" murmelte er ganz verschlafen.

"Wir sind da" sagte ich knapp, da ich gerade realisierte das ich ihn die ganze Fahrt über angestarrt hatte.

"Oh okay" sagte er und machte Anstalten das Taxi zahlen zu wollen.

"Lass gut sein, ich lad dich ein" sagte ich augenzwinkernd und reichte dem Fahrer den Betrag mit einer ordentlichen Portion Trinkgeld.

Nachdem wir ausgestiegen und ins Foyer des Hotels gegangen waren, standen wir uns nun gegenüber, nicht ganz sicher was wir nun tun sollten, oder wie wir uns verabschieden sollten.

"Äm... ja... also... danke für das Taxi" sagte Louis und machte einen Schritt auf mich zu.





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