Paramour - Sub Urban, AURORA
"Namjoon, wir haben definitiv ein Problem."
17.
"Das wird jetzt weh tun."
Yoongi hatte gerade mal genug Zeit leicht zu nicken, da hielt Seokjin ihm bereits eine kleine Lampe geradewegs ins Gesicht gerichtet, hielt sein Auge mit zwei Fingern offen. Der Arzt summte leise, als er sich genaustens die blutroten Augen des Vampirs ansah, das Licht von einem tränenden Augen zum nächsten schwenkte. Der kleine Weißschopf krallte sich derweilen zitternd an den Teppich, welcher um ihn geschlungen war, versuchte sein bestes nicht einfach laut zu schluchzen.
Seokjin hatte den Vampiren ganz am Anfang bereits vorgewarnt, dass die erste Untersuchung von ihm wahrscheinlich die schlimmste war, da Jin sich die Grenzen des Blutlings ansehen wollte. Wie laut konnte Yoongi Musik durch Kopfhörer hören, bevor er durchdrehte? Wie fest konnte er an seinen Krallen ziehen? Wenn er Yoongis zu lange Zähne drückte, wie schlimm pochte sein geschwollenes Zahnfleisch?
Yoongi fühlte sich ausgelaugt und überfordert. Anfangs hatte er noch geschriehen und gemault und Seokjin mit allen erdenklichen, sehr kreativen Schimpfwörtern benannt - Yoongi glaubte sich zu erinnern ihn etwas wie 'Fischmaul' getauft zu haben, war sich allerdings nicht mehr sicher - doch mittlerweile hatte jeglicher Kampfgeist ihn verlassen. Seine Aggressionen waren langsam aber sicher abgelöst worden von ekelhaften Gefühlen der Scham und Angst. Warum half Namjoon ihm nicht? Man tat Yoongi weh. Warum ließ Namjoon es einfach zu dass man ihm weh tat?
Yoongi er wusste, dass er nicht wirklich eine bessere Wahl hatte. Seokjin schien wie ein aufrichtiger, hilfsbereiter Mann. All diese unglaublich schmerzhaften Prozeduren hatten das Ziel herauszufinden, was Yoongis harte Grenzen waren, wann er für andere gefährlich wurde, was man ihm noch kaufen musste - bisher hatte Namjoon sich schon einiges aufgeschrieben, wie schalldichte Kopfhörer, Spielzeuge zum Kauen und sehr dunkle Sonnenbrillen. Doch desto länger dieser Arzttermin andauerte, desto schwerer wurde es sich daran zu erinnern, dass das hier alles um Yoongis wohlergehen ging. Plötzlich war der Vampir einfach ängstlich und verwirrt, die Gedanken viel zu ungreifbar und weit entfernt, als dass er noch wisse würde, warum man ihm gerade weh tat.
Nach einigen weiteren Momenten wurde es Yoongi offiziell zu viel und er wandte sich laut fauchend aus dem starken Griff um sein Kinn, weit weg von Seokjin. Zischend presste sich der Weißschopf beide Hände gegen die brennenden Augen, verschmierte die nassen Tränen, welche bereits dabei waren über seine blassen Wangen zu kullern. Sein Kopf dröhnte, sein gesamter Körper erzitterte immer wieder und alles schmerzte. Er wollte nicht mehr.
"Harte Grenze?", die weiche Stimme von Seokjin ließ den Blutling bloß leise wimmern. Yoongi konnte praktisch spüren, wie er immer mehr von seiner Menschlichkeit verlor, wenn man ihn - oder viel mehr seine Sinne - so überforderte. Zitternd wandte sich der Vampir von Seokjin ab, die Hände immer noch gegen seine Augen gepresst. Ein leises, schmerzhaftes Wimmern vibrierte konstant in seiner Kehle, ließ Bongo besorgt seinen Ellbogen lecken.
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Cold Blooded ᴺᵃᵐᵍᶤ
Fanfiction!Abgeschlossen! "Jetzt beiß zu, Puppy." Min Yoongi ist sich ziemlich sicher, er hatte vor einem Tag noch braune Augen. Doch die deutlich roten Augen seines Spiegelbilds scheinen da anderer Meinung. Und woher kam überhaupt dieser merkwürdige Hunger...