Der Mann mit der Hakennase

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Eiskaltes Wasser weckte mich.

Es kam so überraschend das mein Herz einen Moment aussetzte. Ich schlug meine Augen auf und mein Mund schnappte nach Luft. Meine Kleidung klebte pitschnass und eiskalt wie eine zweite Haut an mir. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen und ich begann zu zittern. Der Raum der zuvor von Dunkelheit umgeben war, wurde jetzt von strahlenden Licht durchflutet.

Es blendete mich.

Als ich meine Hände heben wollte bewegten sie sich kein Stück. Verwirrt blickte ich an mir herab und fand mich an einen Stuhl angekettet wieder. War ich da schon die ganze Zeit drinnen? Der Stuhl sah so aus wie der bei den Zahnärzten nur hatte er an den Arm- und Fußlehnen Lederriemen in denen meine Gelenke steckten. Angst und Verwirrung flammten in mir auf.

Warum bin ich angekettet?

Ein schrilles Lachen schallte durch den Raum. ,, Wie sehr ich eure verwirrten Blicke doch liebe! Ihr alle schaut gleich aus wenn ihr endlich bemerkt das ihr hier bei mir seid''

Mein Blick suchte den Raum nach dem Sprecher ab doch ich fand keinen. ,,Wo bist du? Zeig dich!'', ich versuchte mein Zähneklappern so gut es ging  zu unterdrücken und stattdessen Platz für falschen Mut zu machen.

,,Tzzz, Keinen Respekt? Aber das ist schon in Ordnung dann bring ich dir eben bei wie man richtig mit mir spricht'', und da trat ein Mann aus dem Schatten. Er trug eine schwarze zum bodenreichenden Robe doch ich erkannte ihn an seiner Hakennase und musste unwillkürlich schlucken und zitterte noch mehr.

Das war der Typ der mich schon einmal zum Bluten gebracht hat, doch so schnell gab ich mich nicht geschlagen. Stolz reckte ich ihm mein Kinn entgegen ,,Respekt muss man sich erst verdienen''

Er kicherte,, Anfangs sind sie immer mutig. Ja, ja das sind sie wirklich'', er drehte sich zu mir und legte den Kopf leicht schräg ,,Sag mir, kleiner Vogel, wie lange wirst du mutig sein?''

Blitzschnell war er bei mir und drückte mir den kalten Hals zu. Ich riss die Augen auf und schnappte so gut es ging nach Luft. Hilflos rüttelte ich an den Lederriemen doch sie blieben standhaft. So will ich nicht sterben! Nicht durch die Hand eines Verrückten mit einer Hakennase!

Genauso plötzlich wie er angefangen hat mich zu würgen, hörte er auch wieder auf. Erleichtert saugte ich so viel Luft in meine Lungen wie ich nur konnte. Wo bin ich hier nur gelandet?

Ganz langsam hob er die Hand mit der er mich gewürgt hatte zu seinem Mund. Mit seiner schwarzen Zunge begann er sie abzulecken. Bei diesem Anblick wurde mir schlecht. Wieso tut er das?

Als hätte er sich verbrannt ließ er die Hand wieder fallen ,,Ja, jetzt verstehe ich. Wir zwei, Vögelchen, werden noch viel Spaß haben'', er lächelte verträumt drehte sich ruckartig um und verschwand durch eine Tür in der Dunkelheit.

Mein Herzschlag beruhigte sich langsam wieder und meine Atmung regulierte sich einigermaßen.

Auch wenn ich nicht weiß wo ich bin, oder wie ich hierhergekommen bin, eines weiß ich.

Dieser Mann wird mich früher oder später umbringen.


Sooo was haltet ihr von der Geschichte bisher? Schreibt mir euer Feedback in die Kommentare *.*

Schrei für mich, VögelchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt