Meine Hoffnung

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Aufgeregt beobachtete ich Hellen dabei wie sie meine dicken Lederriemen löste. Als sie endlich alle weg waren setzte ich mich vorsichtig auf, was ich sofort bereute denn mein linker Unterarm schickte ununterbrochen neue Schmerzwellen durch meinen Körper.

Ich zuckte zusammen und blinzelte die Tränen weg die sich in meinen Augen gebildet haben. Hellen sah mein schmerverzehrtes Gesicht und eilte sofort an meine Seite. Sie stütze meinen Unterarm und half mir auf. Mit unsicheren Beinen Stand ich nun neben ihr und sah zurück auf den Stuhl in dem ich gerade noch gesessen habe. Er war voller Blut und sah alles andere als einladend aus. Schnell wand ich mich dem Mädchen neben mir zu um ein Würgen zu unterdrücken.

„Komm ich bring dich in mein Arztzimmer. Dort werde ich deine Wunden behandeln damit sie auch richtig heilen können", langsam und vorsichtig ging sie mit mir zur Tür.

Ich musterte die alte Holztür skeptisch doch trat hastig hindurch als Hellen sie für mich aufmachte. Vor uns erstreckte sich ein langer schmaler, lichtdurchfluteter Gang. Ich erschauderte bei dem Gedanken daran, dass dieser unschuldig aussehende Hausteil genauso gut in ein Kinderzimmer führen konnte anstatt in ein Folterzimmer.

Wir gingen ein paar Schritte bis wir an eine ident aussehende Holztür auf der rechten Seite kamen. Die zierliche Frau neben mir holte rasch einen Schlüssel aus ihrer Kleidertasche und sperrte uns auf. Sie führte mich langsam in den noch Desinfektionsmittel stinkenden Raum.

Der Raum war hell und erinnerte mich an ein typisches Arztzimmer. An der Wand entlang stand ein Krankenbett, gegenüber davon ein Schreibtisch und dahinter viele Schränke mit verschiedenen Medikamenten darin.

Hellen führte mich zum Bett und wartete geduldig bis ich mich darauf gesetzt habe. „Könntest du bitte kurz mit deiner rechten Hand deinen linken Arm stützen? Ich muss schnell ein paar Sachen holen damit wir anfangen können deine Wunden zu verarzten"

Ich nickte und tat was sie wollte ,,Wie lang bist du schon Ärztin?"

„Relativ lange würde ich sagen", ihre Worte waren schwer zu verstehen durch dem Lärm den sie machte als sie verschiedenste Schubladen aufriss und in Regalen stöberte.

Ich runzelte nachdenklich meine Stirn und drehte meinen Kopf um aus dem Fenster zusehen. Schwere Eisengitter die von außen an den Fenstern angebracht waren, vermittelten einen gefährlichen Ausdruck, hinderten jedoch nicht das Licht daran in den kleinen Raum zu scheinen.

Angesträngt versuchte ich Anhaltspunkte meines Aufenthaltsortes durch das Fenster zu erkennen. Doch die Stäbe waren zu dicht beieinander und machten es schwer sich zu orientieren.

Wo war ich nur?

Schrei für mich, VögelchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt