Simon der Pisser

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„Du dumme Schlampe!"

Schlag

„Du unnötiges Stück Scheiße!"

Tritt

„Was kannst du überhaupt?!"

Kinnhacken

Hustend und Blut spuckend krümmte ich mich noch mehr zusammen als zuvor und rang nach Atem. Schmerz breitete sich in meinem Körper aus und ich wusste jetzt schon, dass ich heute Abend bereits die nächsten Blutergüsse entdecken werde. Die dünne Hand des Täters schoss vor, packte mein Kinn fest in seinen Griff und hob es mit einer groben raschen Bewegung hoch, so dass ich gezwungen war in sein Gesicht zu schauen.

„Gott, wie gern ich dich doch in deinem Putzeimer ersaufen würde", Hass sprühte aus Simons Augen und seine Lippen verzogen sich verächtlich nach jeden seiner Worte.

„Wir wissen beide was passiert wenn du das tust. Dann wird Hellen nämlich DICH in dem Putzeimer ersaufen", das kleines Triumphierende Lächeln das auf meine Worte folgte schien ihm wohl den Rest zu geben denn er ließ abrupt mein Kinn los und Boxte mir in den Magen.

Die Luft entwich meiner Lunge und ließ mich auf keuchen. Tränen schossen mir in die Augen die ich aber sofort wegblinzelte. Nein. Ich werde ihm ganz sicher nicht den Gefallen tun und vor ihm weinen. Diesen Sieg gönne ich ihm nicht.

Simon schlug solange auf mich ein bis ihm Schweiß auf der Stirn stand und sein Atem vor Anstrengung stoßweise ging. „Sei nicht zu eingebildet, das könnte dir eines Tages zum Verhängnis werden. UND JETZT PUTZ ENDLICH WEITER!"

Ich blieb solange reglos liegen bis ich seine Schritte nicht mehr hörte und sicher war das ich alleine war. Zitternd stemmte ich mich hoch und atmete tief durch. Vorsichtig zog ich meinen Eimer zu mir und sah mir mein Spiegelbild an. Blut tropfte aus der Wunde an meinem Kinn und färbte das Putzwasser rot. Erschrocken drückte ich mir meinen Ärmel auf die Wunde um zu verhindern, dass noch mehr Blut in das Putzwasser geriet. Das letzte Mal als sich mein Blut mit dem Wasser vermischte und Simon es bemerkte, bekam ich für 3 Tage kein Essen.

Simon war Hellens kleiner Gehilfe und für mich verantwortlich wenn Hellen nicht da war. Natürlich nutzte dieser Pisser jede freie Minute von dieser Zeit um mich zu verprügeln und sicher zu gehen, dass ich auch brav meine Arbeit mache. Anscheinend hatte Hellen mich nicht gekauft um mir meine Organe zu entfernen und diese zu verticken, nein sie hat mich gekauft damit ich ihr Mädchen für alles bin. Ich mache die Wäsche, schrubbe die Böden, richte die Betten, kochen das Essen und hin und wieder diene ich auch als Boxsack. Mein Leben hier war hart aber immer noch besser als bei Marius.

Mein Kinn hatte aufgehört zu Bluten und ich begann schnell weiter den Boden zu putzen, bevor Simon zurückkam. Meine Muskeln schmerzten bei jeder meiner Bewegungen, doch ich biss die Zähne zusammen und schrubbte weiter. Gerade als ich fertig geworden bin mit dem Boden ertönte hinter mir ein lautes Klatschen und erschreckte mich zu Tode. Bevor ich jedoch einen Mucks von mir geben konnte biss ich mir auf die Zunge. Für solche Reaktionen würde ich mir nur noch mehr Prügel von Simon einhandeln und das wollte ich auf jedenfall vermeiden.

„Los steh auf! Fang an das Essen zu kochen, wir bekommen bald Besuch und ich will ihnen das beste Essen bieten das sie je gehabt haben!", bei der hellen klaren Stimme hinter mir stellten sich meine Nackenhaare auf und Abscheu breitete sich in mir aus.

Hellen war zurück.

Schrei für mich, VögelchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt