Goldene Sprenkel

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Angestrengt wischte ich mir mit meinem Ärmel den Schweiß von meiner Stirn und stütze schwer atmend meine Hände an den Knien ab. Simon war wirklich schwerer als er aussah. Mühsam zog ich den Leichnam in den Keller was mich 20 Minuten kostete. Normalerweise brauchte ich von der Stelle des Ganges aus nur halb solange bis in den modrigen Keller, doch wie gesagt Simon war schwer und blieb so gut wie an jeder Ecke mit einem Körperteil stecken.

Es kostete mich all meine Überwindungskraft nicht hier und jetzt zusammen zu brechen und alles voll zu kotzen. Schnell verdrängte ich das Gefühl der Übelkeit und kramte eine alte Autoplane hervor. Mit dieser Plane über deckte ich Simons Köper so gut ich konnte, hielt jedoch kurz Inne bevor ich sein Gesicht abdeckte.

Traurig musterte ich das bleiche Gesicht des Mannes den ich doch so sehr hasste. Nun war mein Hass verflogen und Enttäuschung hatte den Platz eingenommen. Es hätte anders sein können zwischen uns. Wir hätten zusammen stark sein können und vielleicht sogar von diesem Ort fliehen können. Hätte er mich doch nur besser behandelt, dann wäre mir sein Tod jetzt nicht so egal. Doch er hat nichts davon getan.

Langsam ließ ich die Plane auf sein Gesicht gleiten und ging zurück zur Treppe. Kurz bevor ich die Tür erreicht hatte, drehte ich mich noch ein letztes Mal zu dem Dunklen Schatten am Boden um.

Auf Nimmer Wiedersehen, Pisser.

Damit drehte ich mich am Absatz um und knallte die Tür zu.

Schnell holte ich einen Eimer Wasser und einen Putzlappen um die Blutspur zu beseitigen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich den Boden schrubbte, doch es war gewiss das erste Male das ich beobachtete wie sich das Wasser in meinem Eimer rot färbte.

Auch dieses Mal, verdrängte ich die Übelkeit und wischte mit geübten Handbewegungen den Boden sauber. Zwischen durch musste ich das Wasser im Eimer tauschen, da es schon zu dunkel wurde und auf meinen Lappen überging. Gerade als ich dabei war meinen letzten Eimer weg zu schütten und meinen Lappen endgültig rein von Blut zu waschen, legte sich eine kräftige Männerhand um meinen Mund.

Geschockt riss ich die Augen auf und fing an in die Hand zu schreien, als mich der andere Arm herum riss und ich in das Gesicht des Mannes blickte. Vor mir stand der junge Mann mit den vielen Sommersprossen und starrte mir eindringlich in die Augen.

„Hör zu, wenn du Still bist, dann lasse ich dich Leben. Aber schreist du oder rennst weg, dreh ich dir den Kopf um und du endest wie dein nerviger Freund"

Mein Herzschlag hämmerte in meiner Brust und Adrenalin pumpte durch meine Adern. Er hielt mich so nahe an sich, das ich goldene Sprenkel in seinen grünen Augen erkennen konnte und mir wurde plötzlich ganz flau im Magen.

„Hast du das Verstanden, Missy?", als ich ihm nicht sofort antwortete drückte er mir die Hand härter auf den Mund und kniff seine Augen bedrohlich. Langsam und behutsam begann ich zu nicken, ich hatte genug Krimisendungen gesehen um zu wissen wie so etwas ablief.

„Gut! Denn ich habe ein kleines Angebot für dich", ein hinterhältiges Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und mir stockte der Atmen. Wate was? Warum bleibt mir der Atem weg? Der Typ könnte mich jeder Zeit umbringen und ich starre ihn an wie den ersten Menschen auf der Welt.

„Wie ich sehe bist du interessiert an meinem Deal, Missy. Okay, dann sperr mal deiner Lauscher auf und hör zu denn ich mag es nicht mich zu wiederholen. Die Sache ist die, ich wurde geschickt um Hellen und ihre Gäste zu beseitigen. Dich und den kleinen Idioten habe ich aber nicht mit einberechnet, also gibt es jetzt zwei Optionen. Option A) Ich töte dich", meine Augen weiten sich in Angst und ich sah erschrocken umher, „ brauchst mich gar nicht so anzusehen Missy du wärst nicht die erste Frau die ich töten würde. Option B) Du hilfst mir dabei.

Also für was entscheidest du dich?"

Schrei für mich, VögelchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt