Böse Badewannen

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Mit geschlossenen Augen ließ ich entspannt meinen Kopf kreisen. Wie herrlich doch ein warmes Bad sein kann! Ruhig lehnte ich mich zurück und ließ meine Gedanken schweifen. Wie es wohl Jenny ging? Ob dieses verrückte viel zu aufgedrehte Mädchen wohl suchte? Suchte mich überhaupt irgendwer?

Wahrscheinlich nicht.

Ich bin nur eines vieler Mädchen das auf die falsche Bahn geraten war. Nichts besonders. Meine Gedanken beschäftigten mich so sehr das ich die sich immer näher kommende Gefahr nicht wahrnahm. Bis sie sich so nahe ran gepirscht hat das ich endlich irritiert meine Augen öffnete.

Doch es war zu spät.

Die Hand war zu schnell und ich zu verwirrt um mich zu wehren. Mit purer Gewalt wurde mein Kopf ins Wasser gedrückt und ließ mir keine Zeit die Luft anzuhalten. Pure Panik durchströmte mich und ließ mein Herz schneller schlagen. Meine Lungen schnappten statt Luft, Wasser und mein Körper versuchte sich gegen den ungewohnten Eindringling zu wehren.

Mit weit aufgerissenen Augen wandte ich mich im Griff der Hand und versuchte frei zu kommen, doch mein Gegner hatte deutlich die Überhand. Ich kämpfte und versuchte das Wasser aus meinen Lungen zu bekommen, jedoch drang dadurch nur noch mehr in meinen Körper. Mein Herz begann sich stetig zu verlangsamen und auch meine Bewegungen wurden mit der Zeit langsamer. Mir war klar, dass ich den Kampf verloren hatte und wenn ich nicht bald aus dem Wasser gelangen würde, Ohnmächtig werden würde wenn nicht gar sterbe.

Das wusste mein Angreifer anscheinend auch, denn kurz bevor mich die Dunkelheit übermannte, wurde mein Kopf nach Oben gezogen und ich konnte endlich wieder Luft statt Wasser schnappen. Hustend und schwer atmend krallte ich mich am Beckenrand fest und versuchte das Badewasser aus meinen Körper zu bekommen. Als sich ich meine Atmung endlich wieder unter Kontrolle gebracht habe, wandte ich mich geschockt der Person zu die gerade versucht hat mich umzubringen.

„Wieso? Wieso gerade du?", das Gefühl von Verrat stich mir schmerzend in die Brust und ließ meine Stimme zittrig klingen.

„Was denn? Dachtest du echt ich wäre hier um dich zu retten? Würde deine Hand halten und mit dir kichernd über Jungs lästern? Nein, Schätzchen, ich bin hier um dich zu kaufen. Du bist ab heute mein eigenes kleines Spielzeug, ist das nicht toll?", mit einem falschen Lächeln wandte sich Hellen von mir ab und ging ohne ein weiteres Wort aus der Tür.

Schrei für mich, VögelchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt