Gerade als ich den letzten Teller auf den Tisch stellte läutete es an der Tür. Hastig wischte ich meine dreckigen Hände an der Schürze ab und lief ich hin um die Gäste rein zu Bitten. Ich ließ die Tür aufschwingen und stand mit gesenktem Kopf daneben um zu verhindern, dass sie die Gäste in der Tür einklemmte. Das letzte Mal als Besuch kam und ich es wagte ihn mit einem scheuen Lächeln zu empfangen, musste ich einen Tag lang in der Putzkammer bleiben, eingezwängt wischen Putzutensilien und spitzen Regalen.
Gänsehaut schlich sich auf meine Arme bei der Erinnerung an die kalten Stunden in der Kammer. Nein, noch einmal will ich das nicht durchleben. So stand ich also reglos daneben mit gesenktem Kopf und wartete bis ich die Tür endlich wieder schließen konnte. Von meinem Blickwinkel aus zählte ich 6 Paar Schuhe die an mir vorbei gingen. Als ich längere Zeit keine neuen Schuhe mehr sah und bereit war die Tür zu schließen, zwängte sich noch ein 7 Paar rasch hindurch. Erschrocken hob ich den Kopf und blickte in ein abgemagertes, mit Sommersprossen übersätes Männergesicht. Angst breitete sich in mir aus als ich meinen gerade begonnen Fehler bemerkte und rasch senkte ich wieder den Blick. Meine Hände begannen zu zittern als ich den starrenden Blick des jungen Mannes auf mir spürte. Nervös schloss ich endlich die Tür und huschte so schnell ich konnte zurück in die Küche.
„Ah! Da seid ihr ja! Ich konnte es kaum erwarten euch endlich wieder zu sehen!", Hellens klare Stimmer schallte durch das ganze Untergeschoss und es erklangen danach viele Schmatz Geräusche. Gelächter und Getuschel breitete sich in der sonst so ruhigen Eingangshalle aus. Immer noch zitternd lehnte ich mich an die Spüle und ließ meinen angespannten Atem raus. Hat Hellen es gesehen? Muss ich heute wieder in der Kammer schlafen? Wie konnte ich nur so dumm sein und fast einen von Hellen's Gästen mit der Tür zerquetschen! hellen wird mich dafür hassen, sie wird Simon auf mich hetzen! oh Gott, Oh Gott, Oh Gott, oh ...
„ Alice? Sei doch so lieb und bediene unsere Gäste!", die klare Stimme von Hellen holte mich zurück in die Realität. So schnell ich konnte schnappte ich mir den bereits gerichteten Servierwagen und schob ihn langsam in den Essensraum. Mein Blick war wie immer gesenkt und ich steuerte zielsicher aus Hellen zu. Wie immer schenkte ich ihren Rotwein in ihr Glas und ging weiter zur nächsten Person.
„Für mich das selbe bitte", hauchte mir eine Männerstimme entgegen. Sein Atem stank und verriet, dass er schon zuvor reichlich Alkohol getrunken hatte, doch ich verzog keine Miene und schenkte das Gewünschte in sein Glas. Nach dem Herrn Ekelpaket ging es weiter zu einer Dame wie man leicht an dem Parfumduft erkennen kannte.
„Ach, Robert du solltest wirklich nicht so viel Trinken Liebster! Für mich Wasser, Liebes", ich musste mir ein Lächeln verkneifen bei der Art wie sie mit ihrem Mann redete.
„Jetzt sei doch mal leise Trude! Immer meckerst du!", darauf hatte die Frau anscheinend nichts mehr zu erwidern und es legte sich unangenehme Stille über den Tisch.
„Aber, Aber, Robert! Ohne deine liebe Trude lägst du doch schon längst im Grab!", daraufhin brach Gelächter aus und die Stimmung hebt sich wieder etwas. Währenddessen fuhr ich weiter und teilte Getränkte aus. Die ganze Zeit über Störte mich etwas, doch ich konnte nicht sagen was es war.
Verteilt brach Smalltalk aus und alles war ruhig, bis ich bei meiner letzten Person ankam und diese eine Frage auf den Tisch knallte die jeden inne halten ließ.
„Woher hast du nur dieses junge Ding, Hellen? Sieht kaum älter als 20 aus!", alle Blicke waren nun auf mich gerichtete und Hellen lachte amüsiert auf.
„Das kommt daher mein lieber Tim, dass sie erst 19 ist. Marius hat sie im Angebot gehabt. Ich hab sie selbst zusammen geflickt und zu meiner Hausmagd gemacht", mir wurde übel bei der ganzen Aufmerksamkeit und ich fuhr meinen kleinen Wagen wieder zurück in die Küche wo ich die Getränke mit den Suppenschüssel austauschte.
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Fassungslos starrte ich auf die 6 Schüsseln vor mir und dachte daran zurück wie ich die 6 Gäste in dem Raum neben an bediente. Es saßen 6 Menschen ohne Hellen mitgezählt im Esstisch, dabei waren 7 zuvor ins Haus gekommen. Wo war der 7. Gast?
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Schrei für mich, Vögelchen
HorrorEin Mädchen wird entführt. Sie weiß nicht wer sie ist oder wie sie dort hinkam. Ein Psycho mit Hakennase ist bei ihr. Ihre Körperteile bekommen eine Umgestaltung. Hoffnung scheint nicht zu existieren und doch entflieht sie ihm auf eine etwas andere...