„No one ever told me that grief felt so like fear." - C.S. Lewis
Nach dem Untergang der letzten Stadt, öffnet Newt wieder seine Augen.
Und er ist nicht alleine.
***
Ohne den Rückhalt seiner Freunde muss er zurück zu ihnen finden und auf seinem Weg n...
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Danach sagte keiner mehr etwas. Andy hatte sich mit dem Gesicht zur Wand gedreht und zeigte so, dass er nicht mehr über seine Familie reden wollte. Rachel sah aus wie ein gescholtener und schuldbewusster Welpe, ihre braunen Augen aufs Doppelte geweitet.
Teresa schien es sich persönlich zur Aufgabe gemacht zu haben das Thema zu wechseln, wann immer es unangenehm wurde. „Was ist das hier eigentlich für eine Stadt, Andy?", fragte sie. Eine Weile regte sich der Junge nicht und Newt dachte schon der Junge würde nicht mehr antworten. Als Andy sich jedoch umdrehte und sah Teresa an. „Inuvik", antworte Andy.
Inuvik? Sagt mir nichts.
„Inuvik?", echote Teresa. „Wow, das ist weiter im Norden als ich erwartet hatte. WCKD hat sich aus Angst vor den Klimaschwankungen nie so hoch in den Norden getraut." „Wenn WCKD sich normalerweise nicht so hoch in den Norden traut, wieso jetzt?", fragte Newt. „Wahrscheinlich, weil die ganze letzte Stadt in Flammen aufgegangen ist", meinte Teresa und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Aber das ist acht Monate her!", sagte Andy.
Acht Monate?!
„Acht Monate?!", kam es entsetzt von den Dreien. Newt hatte das Gefühl als hätte ihm jemand in den Magen geboxt. Wie konnte es sein, dass er acht Monate bei WCKD gewesen war? Bewusstlos -tot- und in dieser Glasröhre eingesperrt. Wie konnte es sein, dass es acht Monate her war, dass die letzte Stadt untergegangen war, wo diese grauenhaften Bilder sich in seinen Geist eingebrannt hatten als wäre es erst Gestern passiert? Wie konnte es sein, dass alle seine Freunde ihn seit acht Monaten für tot hielten? Ihn seit acht Monaten betrauerten, wenn sie denn überhaupt die Chance zum Trauen gewährt bekommen hatten. Es fühlte sich alles so unwirklich an. Für ihn waren die Ereignisse in der letzten Stadt nicht mehr als fünf Tage her.
Was ist in dieser ganzen Zeit nur alles passiert?
Für Andy musste er ausgesehen haben als hätte man ihm gerade den Boden unter den Füßen weggerissen, denn als ihre Blicke sich trafen, sah er ihn entschuldigend und mitleidig an. „Ihr habt's nicht gewusst?", fragte er. Es war offensichtlich, dass er keine Antwort brauchte. Die entsetzten Gesichter waren Antwort genug. Andy räusperte sich unwohl. „Ähm- Vor 'nem halben Jahr kam eine Gruppe von Männern hier hoch. Sie haben laut verkündet, dass WCKD und ihre letzte Stadt gefallen sind. Sie haben davon erzählt, wie ein Typ -Lambert? Lance? Lawrence? Lawrence.- die Mauer und sich gleich mit hochgejagt hat. Sie haben von ihm gesprochen, wie von einem Nationalhelden. Nachdem sie ihre Nachricht verbreitet hatten, sind sie wieder weitergezogen."
Newt hatte sich am ganzen Körper verspannt als Andy Lawrence erwähnt hatte. Das halb verfallene Gesicht, die fehlende Nase und sein Gefasel würde er so schnell nicht wieder vergessen können.
Danach wurde es still und Andy drehte sich nach einer Weile wieder mit dem Gesicht zur Wand als keiner mehr etwas sagte. Teresa lag still mit dem Gesicht zur Wand. Ob sie schlief, konnte Newt nicht sagen aber eine schweigende Teresa machte ihn noch nervöser als eine redende Teresa. Wer weiß was in dem Kopf von dem Mädchen vorgeht, wenn sie sich erstmal von ihrer Umwelt abgekapselt hatte? Rachel schien zu versuchen sich vorzustellen, wie lange sie für ihre Freunde nun tot war. Erst sechs Monate von denen Newt ihr erzählt hatte und jetzt noch die acht Monate seit dem Untergang der letzten Stadt. Vierzehn Monate. Eine lange Zeit, gerade in dieser Welt. Und eine unvorstellbare Zeit für jemanden, der sich nur an ein paar Wochen aus seinem Leben erinnern kann.