Kapitel 18

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Mit verschränkten Armen und einem nostalgischen Lächeln stand Thomas auf einem der Hügel und beobachtete wie die Sonne über dem Sicheren Hafen aufging und alles, von den Hütten und Hängematten bis zu den Resten der Lagerfeuer und den Gedenkstein, ...

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Mit verschränkten Armen und einem nostalgischen Lächeln stand Thomas auf einem der Hügel und beobachtete wie die Sonne über dem Sicheren Hafen aufging und alles, von den Hütten und Hängematten bis zu den Resten der Lagerfeuer und den Gedenkstein, in oranges Licht tauchte.

Dieser Anblick erinnerte ihn immer wieder an den Morgen an dem er mit Alby bei seiner Tour auf dem Aussichtsturm auf der Lichtung gestanden hatte. Wie die Sonne die Lichtung in warmes Licht tauchte und ihr ein Stück ihrer Bedrohlichkeit und ihm damit ein Stückchen seiner Angst nahm.

Es fühlt sich als wäre seitdem eine Ewigkeit vergangen.

Und nun stand er jeden Morgen hier und wartete auf Minho, um mit ihm laufen zu gehen und wie jeden Morgen fing er an in Gedanken jeden Namen aufzuzählen, der zu einer Person gehörte, von der er sich wünschte, dass sie hier neben ihn stehen und den Anblick mit ihm genießen könnte.

Es sind zu viele Namen.

Jeder im Sicheren Hafen hatte jemanden verloren und jeder hatte seinen eigenen Weg damit klarzukommen.

Zum einen war da der Stein, auf dem jeder einzelne Name eines jeden stand, den sie verloren hatten.

Manche hatten Kreuze oder Grabsteine für ihre Verstorbenen aufgestellt und besuchten diese Gräber, um zu trauern.

Einer der Immunen, die schon seit längeren im Sicheren Hafen waren, hatte ihm einmal gesagt, dass er sich vorstellte, dass seine verstorbene Familie ihn als Geister begleitete und ihm im Jenseits für seine Tollpatschigkeit auslachte.

Thomas konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Chuck ihn auslacht, weil er sich den kleinen Zeh gestoßen hatte.

Oder wie Alby ihn ausschimpft, weil er wieder eine seiner Dummheiten gemacht hatte.

Oder wie Teresa tadelte, weil er nicht aufgepasst hatte.

Oder wie Newt belustigt mit dem Kopf schüttelte, weil er wieder etwas Dummes gesagt hatte, ohne es zu merken.

Newt...

Es war acht Monate her, aber es war immer noch nicht leichter geworden an seinen verstorbenen Freund zu denken. Thomas hatte jedes Mal das Gefühl, wie damals als Gally ihm die Beine weggezogen hatte, wenn jemand Newt nur erwähnte.

Als würde die ganze Luft aus seinen Lungengepresst werden und ihm den für ihn lebenswichtigen Sauerstoff rauben.

Schmerzhaft, als würde die Luft ein Vakuum hinterlassen, das für das Zusammenbrechen seines Brustkorbes verantwortlich wäre.

„Was kuckst du so? Hat dir jemand etwa das erste Mal in deinem Leben ein Spiegel vors Gesicht gehalten?"

Grinsend kam Minho vor ihm den Hügel hoch gejoggt und lief, ohne auf ihn zu warten die andere Seite in Richtung des Waldes wieder hinunter. „Wer als erstes auf der anderen Seite des Waldes ist, darf aussuchen, was der andere heute Abend essen muss!", rief er und erhöhte sein Tempo.

BoreasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt