Links, rechts und wieder links. Newt versuchte die Cranks durch ständige Richtungswechsel und abbiegen abzuhängen.
Alles, was er bis jetzt jedoch erreicht hatte, war, dass er beinahe wieder in ein Netz aus schwarzem Efeu gerannt wäre. Zudem kamen immer wieder neue dieser hässlichen Viecher aus den Seitentunneln gestolpert.
Andy lief neben ihm. Stumme Tränen rannen ihm über die Wangen und seine Augen waren weit vor Panik. Teresa und Rachel liefen direkt hinter ihnen. Sie hielten einander an der Hand als würde ihr Leben davon abhängen.
Vielleicht tut es das.
Das einzig Gute, das Newt im Moment an seiner Lage finden konnte, war, dass er nicht mehr kurz vor dem Erfrieren stand.
Erschrocken schlingerte er zur Seite und stieß gegen Andy, der seine Nägel aus Reflex in Newts Arm bohrte, als ein weiterer Crank mit einem animalischen Kreischen aus einem Seitentunnel gestürzt kam.
„Andy!", rief er und hoffte der Junge konnte ihn über die Schreie der Cranks verstehen. „Was ist der nächste Ausgang?!" Andy festigte seinen Griff um Newts Arm. Seine Augen flogen panisch um her. „Ich-ich weiß es nicht!", rief er.
„Denk nach!"
Als Andy daraufhin nichts antwortete stieg in Newt die Angst auf, kroch mit ihren Klauen aus den Tiefen seines Verstandes, krallte sich in sein Bewusstsein und vernebelte seine Gedanken mit der Furcht, dass sie hier unten festsaßen.
Dass sie hier unten von den Cranks zerfleischt werden würden.
Dass er seine Freunde doch nicht mehr wieder sehen würde.
Dass er Tommy nicht mehr wieder sehen würde.
Dass-
„Der-der U-Bahnausgang!"
Erleichterung durchströmte Newt und riss die Angst zurück in die Finsternis seines Unterbewusstseins. Sie hatten ein Ziel. Dann schob sich das Bild des mit Trümmern und Geröll verbarrikadierten U-Bahnausgangs, den sie auf dem Weg zur Schule gesehen hatten, vor seine Augen, und dämpfte seine Erleichterung.
Bitte lass Andy einen anderen Ausgang gemeint haben!
Andy hatte ein weiteres Mal die Führung übernommen und führte sie durch das unterirdische Duplikat seiner Heimat. Jetzt wo er wusste, wo er lang musste, erhöhte er sein Tempo. Die anderen taten es ihm trotz ihrer schmerzenden Glieder gleich. Die Angst vor den Cranks war größer als die Erschöpfung und das Adrenalin tat sein Übriges.
Ohne Adrenalin...
Ihre Atmung wurde immer kürzer und angestrengter, während der Abstand zwischen ihnen und der Meute immer größer wurde als Andy kurz über seine Schulter sah und sich sein Blick, mit dem von Newt traf. „Wir sind bald da! Nur noch ein paar-!" Weiter kam der Junge nicht als zwei Viecher, die eins menschlich gewesen waren, aus einem Seitentunnel stürzten.
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Boreas
Mystery / Thriller„No one ever told me that grief felt so like fear." - C.S. Lewis Nach dem Untergang der letzten Stadt, öffnet Newt wieder seine Augen. Und er nicht alleine. *** Ohne den Rückhalt seiner Freunde muss er zurück zu ihnen finden und auf seinem Weg neue...