Das Treffen

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Julie's POV

Als ich durch meine Wohnungstüre ging, blieb ich erstmal in der Wohnung stehen und lauschte. Mein Dad schläft wohl noch. Ich schlich mich ins Badezimmer, zog mich aus und sprang in die Dusche. Ich schrubbte mich von oben bis unten ab, überall da wo Billy mich angepackt hatte. Bein Haare waschen war ich vorsichtig, da Steve meinte ich würde bluten. Ich machte meine Haare nass und wusch mir das Blut aus ihnen. Als alles sauber war, fühlte ich nach der Wunde. Es war nur ein kleiner Cut am Hinterkopf, der würde schnell wieder verheilen. Auch als ich überall sauber war, blieb ich weiterhin in der Dusche stehen und schrubbte immer weiter. Ich war zwar sauber, aber ich fühle mich so ekelhaft und schmutzig. Ich stand einfach nur da und lies ihn machen. Billy hätte mich umbringen können, wenn ... Eddie nicht gewesen wäre. Er war so schnell weg, ich konnte mich nicht bedanken. Irgendwie absurd, ich wollte mich bei Eddie bedanken. Bei Eddie Munson. Der Kerl, wegen dem ich aus Hawkins quasi geflohen bin, hat mich gerettet. Na wenn das mal keine Ironie ist.

Nach ungefähr einer halben Stunde, stieg ich endlich aus der Dusche aus. Ich befreite den Spiegel vom Wasserdampf und sah mich an. Meine Augen waren rot und geschwollen. Mein Hals zeigte schon leicht blaue Flecken. Ich strich über meinen Hals und aufeinmal bekam ich Flashbacks, wie er mich packte und mich gegen die Wand knallte. Wie ich keine Luft bekam und unter seiner Hand versuchte zu schreien. Ich fasste zu meinem Hinterkopf an die Wunde und spürte wieder das klingeln in meinen Ohren und den fürchterlichen Kopfschmerz. Ich setzte mich auf den kalten Boden von unserem Badezimmer, versank mein Gesicht erneut in meinen Händen und versuchte mein Schluchzen zu unterdrücken, damit mein Dad mich nicht hören würde.

Nach bestimmt wieder einer halben Stunde, stand ich endlich auf zog mir einen Hoddie und eine Jogginghose an. Ich legte mich auf mein Bett und machte die Augen zu, versuchte den Tag heute aus meinem Kopf zu bekommen, versuchte Eddie und Billy aus meinem Kopf zu bekommen.

Ich wachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen auf. Ich setzte mich auf und sah, dass es draußen bereits dunkel ist. Ich stand auf sah auf die Uhr. Es ist 20 Uhr Abends, mein Dad ist schon längst in der Arbeit. Ich seufzte. Ich hätte ihn so gerne gesehen.
Ich sah mich in meinem Zimmer um und fühlte mich gerade nicht wohl hier.  Ich musste hier raus, musste meinen Kopf frei bekommen. Ich schnappte mir meine Tasche, schmiss alles wichtige rein und verlies das Haus. Es war schon dunkel, die Stadt dürfte also ziemlich leer sein.

Ich zündete mir eine Zigarette an und lief einfach los. Ich weiß nicht wohin mich meine Beine trugen, ich lief bestimmt eine Stunde lang in Hawkins rum, bis ich merkte wohin ich laufe. Ich lief zu unserem alten Platz.

Es führte ein kleiner Berg zu unserem Platz, wo Eddie und ich uns früher immer getroffen haben. Dort angekommen, atmete ich tief ein und aus. Die Luft hier oben war ganz anders als in ganz Hawkins. Ich merkte wie mir die Tränen kamen. Ich habe diesen Platz so sehr vermisst. Ich habe in Italien gesucht, aber nie so einen schönen Platz gefunden.

Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch, von Blättern die zertreten werden. „Hallo?" rief ich, bekam aber keine Antwort. „Wer ist da?" Ich bekam Panik und machte mich bereit davon zu laufen.
„Hab keine Angst, Ich bin es. Eddie." unsicher, aber auch erleichtert atmete ich aus. Ich ging einen Schritt zurück, als die Geräusche näher kamen. „Bitte lauf nicht weg." er trat aus den Büschen und ich konnte ihn im Licht der Laterne sehen, die relativ gutes Licht abgab. „Was machst du hier?" Er grinste etwas. „Das gleiche könnte ich dich auch fragen, Prinzessin. Uns hat es heute wohl beide hier her gezogen."
Jetzt sah ich ihn mir genauer an. Er hatte sich fast nicht verändert. Seine braunen Locken waren etwas länger geworden, sie gehen etwas bis kurz nach der Schulter. Sein Pony lag nass auf seiner Stirn. Er trug immer noch seine Lederjacke und eine Jeans Wester drüber, von der die Ärmel abgeschnitten waren. Ich lachte etwas.

Von Feinden zu Liebenden ~ Eddie Munson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt