Der Kuss

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Die Gefühle, als wir uns küssten, kann ich kaum beschreiben. Tausende Schmetterlinge flogen durch meinen Bauch, mein ganzer Körper kribbelte. Eddie legte eine Hand an meine Wange, wanderte mit seinen Fingerspitzen in meine Haare und vergrub seine Hand darin. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn näher an mich ran. Unsere Lippen bewegten sich gemeinsam, mir entfloh ein leises Stöhnen, als er mit seiner Zunge über meine Lippen Strich. Ich öffnete meinen Mund und unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher und intensiver. Ich legte alle Gefühle, die ich für ihn hatte in diesen Kuss. Seine andere Hand legte sich auf meine Hüfte und drückte sie leicht runter, da ich sie ihm entgegen gestreckt hatte. Sein Becken drückte sich zwischen meine Beine und ich öffnete meine Beine leicht. Er strich mit den Fingern über meinen Oberschenkel. Ein weiteres Stöhnen überkam mich. Ich drückte mein Becken gegen seines, wodurch auch ihm ein Stöhnen entwich. Seine Hand löste sich aus meinen Haaren, ging zu meinem Nacken an dem er mich nach oben zog. Eddie setzte sich hin und er zog mich auf ihn. Unser Kuss wurde immer wilder, meine Hände fuhren unter sein Tshirt und strichen seinen Oberkörper entlang. „Langsam Prinzessin." Eddie wurde langsamer in seinen Bewegungen, bis er sich aus dem leidenschaftlichen Kuss löste. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen letzten Kuss auf den Mund. Er strich mit seinen Fingern meine Haare aus meinem Gesicht. „Du hast kalte Hände." grinste er mich an.
„Wieso hörst du auf?" ich sah Eddie verwirrt an, meine Hände immer noch auf seinem Oberkörper. Seine Haut war so weich und warm.

„Wir sollten es nicht so schnell angehen. Du hast heute viel durchgemacht und bist verwirrt." ich hob eine Augenbraue. „Ich bin nicht verwirrt. Ich weiß was ich will. Und das bist du." er lächelte mich leicht an, nahm meine Hände in seine und zog sie von seinem warmen Körper. Verwirrt stand ich auf und klopfte mir den Dreck von den Klamotten. Ich richtete meine Haare und ging wieder zu dem Picknick Tisch. Ich setzte mich wieder auf den Tisch und zündete mir eine Zigarette an. Eddie lies sich seufzend neben mir fallen und zündete sich auch eine an. „Hier haben wir unsere erste Zigarette geraucht." er lächelte mich leicht an. Ich nickte. „Ich war 13 und du warst 14. Wir haben deinem Onkel 2 Zigaretten geklaut und sind hier hoch geradelt. Ich weiß noch wie schlimm ich den Berg zum radeln fand." ich verdrehe gespielt die Augen. Eddie lachte leicht. „Oh ja das weiß ich noch. Du hast geflucht als würde dein Leben davon abhängen. Ich fand den Berg auch schlimm" ich grinste ihn an. „Echt? Warum hast du nichts gesagt?" er zuckte mit den Schultern und grinste. „auch wollte nicht, dass du mich für einen Waschlappen hälst"

Schweigend saßen wir noch eine Weile da und rauchten. Irgendwann stand ich auf. „Es ist schon spät, morgen ist Schule." verwirrt sah er mich an. „Du willst morgen in die Schule?" ich nickte. „Klar, das an meinem Hals überschminke ich einfach. Robin und die Kids wissen nicht was passiert ist, sie denken ich bin gestolpert. Nur du, Steve und Billy wissen was passiert ist." ich sah ihn ernst an. „Das soll bitte auch so bleiben." er nickte schnell. „Klar, ich sag nichts. Aber wenn Billy dich nochmal anfasst, bringe ich ihn um." er knirscht mir den Zähnen und seine Hände ballten sich vor Wut zu Fäusten. „Soll ich dich mit heim nehmen? Mein Van steht da hinten in den Bäumen." fragte er mich als er sich beruhigt hatte. Ich nickte und lief ihm nach.

Als wir fuhren starrte ich durchs Fenster. „Ich hab Hawkins so sehr vermisst." Eddie lächelte mich an. „Wo genau warst du?" ich schaute ihn an. „in Italien, Venedig." ich schaute wieder aus dem Fenster. „War es schön da?" ich nickte. „Ja, aber zu groß. Zu viele Menschen. Ich hab Steve, Robin und die kleinen Scheißer vermisst." Als ich Steve erwähnte, versteifte Eddie sich und er griff fester um das Lenkrad. „Alles ok?" ich sah ihn verwirrt an, Eddie nickte und lockerte seinen Griff. „Du nennst die Kids kleine Scheißer?" ich lachte leicht. „Jaa, irgendwie kam das damals so. Obwohl sie nicht mehr klein sind. Sie sind ja nur 2 Jahre jünger. Als ich sie am Samstag gesehen habe, war ich völlig überwältigt. Ich habe sie so sehr vermisst. Lucas hat sogar eine Freundin, Max. Kennst du sie?" er sah mich an. „Max Mayfield? Die kleine Stiefschwester von..." er weigerte sich den Namen auszusprechen. Ich nickte. Er machte ein erstauntes Gesicht und pfiff kurz. „Nicht schlecht Lucas. Max ist süß. Du bist am Samstag schon zuhause gewesen?"

„Ich kam Freitag Nacht an. Ich habe allen gesagt ich komme eine Woche später an, weil ich sie überraschen wollte. Ich bin einfach zu Robin und Steve in den Laden gestiefelt, sie dachte sie haben Halluzinationen." ich dachte an den Tag zurück und musste Lächeln. Eddie nickte und starrte nach vorne auf die Straße. Die restliche Fahrt verbrachten wir schweigend. Ich navigierte Eddie zu mir nachhause, dort angekommen lächelte er mich unsicher an. „Soll ich dich morgen früh mit in die Schule nehmen?" ich lächelte Eddie dankend zu. „Danke für das Angebot, aber Steve nimmt mich mit." er nickte kurz und wandte seinen Blick von mir ab. Ich war etwas verwirrt. „Danke für den... Abend und fürs nachhause bringen." ich stieg aus dem Van, schloss die Tür hinter mir und schon fuhr Eddie weg. Ich setzte mich auf die Treppen vor meinem Wohnhaus und zündete mir eine Zigarette an.

„Wo warst du?" erschrocken fuhr ich herum und schaute um mich. Im Dunkeln stapfte Steve auf mich zu. Ich seufzte und legte eine Hand auf meine Brust, um meinen Herzschlag zu beruhigen. „Harrington." atmete ich erleichtert aus. „Was machst du hier?" er lies sich neben mir auf die Treppen fallen. „Ich hab mir Sorgen gemacht und bin hier hergekommen." er stahl sich eine Kippe aus meiner Schachtel. „Wo warst du?" Er zündete sich die Zigarette an. „Ich war spazieren, musste den Kopf frei bekommen. Ich hab es so vermisst in Hawkins rumzulaufen." ich spürte wie er mich anstarrte. Ich beschloss ihm nichts von meinem Treffen mit Eddie zu erzählen. Steve würde nur fragen was da zu bedeuten hat und ich wusste es ja selber nicht.

Wir saßen eine Weile auf der Treppe, bis ich aufstand. „Magst du hier schlafen? Es ist schon zu spät um wieder nachhause zu fahren." Steve nickte, stand auch auf und gemeinsam betraten wir meine Wohnung. Ich machte Licht an und sah auf die Wanduhr. 23 Uhr. Ich war echt zu lange weg gewesen? So hat es sich absolut nicht angefühlt. „Hast du Hunger?" fragte ich Steve als ich zum Kühlschrank ging. „jaa etwas. Du hast bestimmt auch Hunger." ich nickte vor mich hin und machte den Kühlschrank auf. Ich seufzte. Viel war nicht drinnen. Aber ich fand Eier und Käse. „Hast du Lust auf Käse Omelette?" ich drehte mich zu Steve um, seine Augen begannen zu glitzern. Eifrig nickte er. „Ich hab deine Omelettes so vermisst." ich lachte leise und fing mit dem Kochen an. Nach dem Essen spülten wir ab und gingen in mein Zimmer. Ich schnappte mir eine kurze Hose und ein T-Shirt und kramte dann in meinem Schrank rum. Ich fand ein T-Shirt von Steve und warf es ihm zu. „Ich geh mich schnell umziehen und mich frisch machen." er nickte und zog sich seinen Pullover über.

Ich Verlies mein Zimmer und ging ins Badezimmer, wo ich mich umzog. Ich starrte ihn den Spiegel und meine Finger glitten über meinen Hals. Als ich die blauen Flecke berührte, zog ich scharf die Luft ein und musste mir vor Schmerzen die Tränen verkneifen. Ich wusch mein Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Ich atmete mehrmals tief ein und aus, bis ich mich einigermaßen gefasst hatte.
Ich verlies das Bad und ging zu Steve zurück ins Zimmer. Dort stand er einfach nur und sah sich meine Wände an. „Wo sind unsere ganzen Bilder?" ich ging zu meinem Schreibtisch, auf dem ein Umschlag lag. Ich gab ihm den Umschlag und er öffnete ihn. Er holte verwirrt die Bilder raus, die wir im Laufe der Jahre gemacht haben. „Dachtest du wirklich, ich geh ein Jahr weg und nehme euch nicht mit? Ich hatte noch keine Zeit die Bilder wieder aufzuhängen." er starrte mich mit großen Augen an und schaute sich die Bilder an. „Du hattest sie mit in Italien?" ich nickte, was Steve nicht sehen konnte weil er ein Bild in der Hand hielt und es anstarrte. Ich trat näher an ihn an und sah, dass es ein Bild von Eddie und mir war, ich glaube wir waren damals 10 und 11. Eddie hatte kurze Haare, aber lang genug dass man seine Locken leicht sehen konnte.

Ich nahm Steve das Bild ab und lies mich auf mein Bett fallen. Ich seufzte als ich mir das Bild ansah. „Wieso hast du das Bild noch?" Steve lies sich neben mich fallen. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich schätze ich vermisse den kleinen Jungen von damals." ich strich mit meinem Daumen über das Bild. Heute Abend sah ich den Jungen wieder, mit dem ich damals jeden einzelnen Tag verbracht habe. Ich sah ihn in Eddie's Augen als wir auf dem Boden lagen und ich seinen Ring ansah. Aber das konnte ich Steve nicht sagen. Ich nahm Steve den Umschlag ab, steckte das Bild von Eddie und mir wieder rein, legte ihn auf den Schreibtisch und schmiss mich in mein Bett. Steve wollte aufstehen und das Zimmer verlassen. „Harrington, wo willst du hin?" er zeigte auf meine Tür. „Aufs Sofa?" ich lachte und klopfte auf den freien Platz neben mir. „Jetzt tu bitte nicht so, als hätten wir noch nie in einem Bett geschlafen. Komm her." Grinsend kommt er zu mir und legte sich neben mich ins Bett. Er machte die Nachttischlampe aus und zog mich in seine Arme. Steve streichelt mir über die Haare und nuschelte ein Gute Nacht, aber da war ich schon in meinen Träumen.

Von Feinden zu Liebenden ~ Eddie Munson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt