Waffen

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Eddie's POV

Jason war seit ein paar Stunden weg, Julie war auf dem Boden eingeschlafen. Ich sah mich in dem Raum um, außer den zwei Stühlen, einem Tisch und einem Fernseher befand sich hier nichts, der Raum war Fensterlos. Auf dem Boden lagen Glasscherben. Ich überlegte, ob ich sie erreichen könnte, wenn ich mich mit dem Stuhl auf den Boden fallen lasse. Aber die Entfernung war zu weit und meine Füße waren an den Stuhlbeinen festgebunden. Ich hörte eine Treppe knarzen, dann flog die Tür auf.

Jason kam zurück in den Raum und sah Julie schlafen. Er stieg über sie drüber und setzte sich auf den Stuhl. „Was hast du mit uns vor?" fragte ich ihn. Jason ignorierte meine Frage. „Du kannst dich bestimmt noch daran erinnern, wie du Billy und Julie auf der Party letztes Wochenende auseinander gerissen hast. Willst du sehen wie Billy und Julie ganz friedlich miteinander geredet haben?" verwirrt sah ich ihn an. „Ich habe eine Kamera in Julie's Zimmer versteckt, als du mich nach dem Tag am See in Ihrem Zimmer erwischt hast. Komm, schauen wir es uns an."

Jason zeigte auf den kleinen Fernseher und drückte auf eine Fernbedienung. Ich sah wie Billy Julie in ihr Zimmer geschoben und sie an die Wand gedrückt hat, er hielt ihr den Mund zu. Julie schlug ihn, aber das interessierte ihn überhaupt nicht. Plötzlich hob Julie ihr Knie und rammte es Billy in den Schritt. Sie schubste ihn weg und rannte zur Tür. Billy rannte ihr nach, drehte Julie den Arm auf den Rücken und drückte sie an ihrem Nacken an die Tür. Ich musste Schlucken, als ich sah wie Billy sie anpackte. Man konnte das gesprochene nicht verstehen, dafür war es zu leise. Kurz darauf drehte Billy Julie um, drückte sie dennoch mit seinem Arm an die Wand, damit sie nicht fliehen konnte. Sie redeten viel, ich sah Tränen, aber bei beiden. Mal redete Billy viel, dann Julie. Plötzlich erschraken beide und er hielt ihr wieder den Mund zu. Kurz darauf kam ich ins Zimmer.

Jason schaltete den Fernseher aus, er sah mich an. „Du hast eine Kamera in ihrem Zimmer versteckt?" Jason nickte und mir wurde bei dem Gedanken, dass er uns beim Sex gesehen hat, übel. Jason lachte, als könnte er meine Gedanken lesen. „Ja, ich habe euch beim Sex gesehen. Ich habe gesehen, auf was ihr beide so steht." Ich musste schlucken, als Jason mir zuzwinkerte. „Warum hast du Billy und Julie's Vater umgebracht? Willst du uns auch umbringen?" Jason lachte. „Erzähl mir nicht, dass du und Steve nie den Wunsch hattet." Ich blickte ihm in die Augen.

„Hatten wir, aber wir kennen Julie fast unser ganzes Leben lang und sie ist meine Freundin, du kennst sie ein paar Tage. Du hattest kein Recht das zu tun." Jason starrte mich an. „Sie waren Menschen, die ein Recht auf ein Leben hatten, egal was sie getan haben. Du hast Julie das Gefühl gegeben, dass sie eine Teilschuld an den Morden hat. Außerdem hatte sie furchtbare Angst, dass Steve, den Kindern oder mir auch etwas passieren würde." Während ich sprach, merkte ich, wie sauer Jason wurde, aber ich musste das los werden.

Jason stand wütend auf und kramte in seiner Tasche herum. Er holte die Rolle mit Klebeband hervor, riss ein Stück ab und kam wieder zu mir. „Da kann jemand wohl die Wahrheit nicht vertragen." sagte ich noch, bevor Jason mir den Mund zuklebte. Egal was er mir antun würde, ich würde es einstecken. Doch anstatt zu mir zu kommen, ging er auf Julie zu. Ich versuchte was zu sagen, Jason drehte sich zu mir und legte eine Hand hinter sein Ohr. „Was hast du gesagt? Ich verstehe dich nicht."

Jason drehte sich wieder zu Julie, sie schlief immer noch. Sie lag auf der Seite, mit dem Rücken zu uns. Jason grinste nochmal zu mir rüber, dann trat er Julie in den Rücken. Ich schrie Jason unter dem Klebeband auf meinem Mund an und zerrte an den Seilen an meinen Händen. Julie wachte auf und drehte sich stöhnend auf den Rücken. Mit Tränen in den Augen starrte sie Jason an. „Guten Morgen Süße. Wunder dich nicht, dein Liebster hat mich etwas sauer gemacht."

Julie sah zu mir rüber, ich sah sie entschuldigend an. Wenn ich gewusst hätte, dass Jason seine Wut an Julie auslassen würde, hätte ich meine Klappe gehalten. Jason grinste uns beide an, dann drehte er sich zu dem Tisch und holte das Messer. Ich schrie ihn an und versuchte seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, aber Jason beachtete mich gar nicht, sondern ging wieder zu Julie. Als er ihr näher kam, schrie Julie panisch und versuchte von ihm wegzukrabbeln. Er kniete sich über sie und packte sie an ihren Haaren.

Von Feinden zu Liebenden ~ Eddie Munson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt