Der zweite Schultag

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„Julie, es ist 8 Uhr morgens, warum bist du nicht...in der Schule?" Ich schreckte auf als mein Dad in mein Zimmer gestürmt kam. Ich sah ihn an, er stand in der Tür und sah verwirrt zwischen mir und dem noch schlafenden Steve hin und her, der seinen Arm um mich gelegt hatte und mit seinem Kopf auf meiner Schulter lag. Mein Dad kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Ehm. Wie gesagt es ist 8 Uhr, bitte geht in die Schule." er drehte sich um und verlies mein Zimmer. Erschrocken richtete ich mich im Bett auf. „Steve, wach auf wir haben verschlafen." ich rüttelte meinen besten Freund wach und sprang aus dem Bett.

Ich rannte zu meinem Kleiderschrank, krallte mir irgendwelche Sachen, schmiss was nach Steve, der endlich wach wird und sprinte in das Bad. Ich putzte mir schnell die Zähne, kämmte meine Haare durch und sprang in meine Klamotten. Ich rannte wieder zurück in mein Zimmer, Steve war schon angezogen und wartete auf mich. „Im Schrank im Bad ist noch ne Zahnbürste." Steve nickte und rannte schnell ins Bad. Ich schmiss alle Sachen in meine Tasche und rannte aus dem Zimmer, Steve war fertig und traf mich an der Wohnungstür. Wir schnappten uns alles wichtigste und verliesen die Wohnung. Wir sprangen in sein Auto und fuhren los.

Ich seufzte genervt. Mein zweiter Schultag und ich kam zu spät, gestern habe ich den halben Tag gefehlt. Ich griff erschrocken an meinem Hals und merkte, dass ich ihn nicht abschminken konnte. „Steve, sind die blauen Flecke schlimm? Können meine Haare sie verstecken?" er sah zu mir rüber und schüttelte den Kopf. Ich fluchte und kramte in meiner Tasche nach Make-Up. Ich fand eine ältere Tube und versuchte an dem Autospiegel die Würgemale von Billy zu überdecken, was mir relativ gut gelang.

Mit quietschenden Reifen kamen wir an der Schule an, sprangen aus dem Wagen und rannten in die Schule. Wir hatten beide Mathe bei Mr. Smith. Steve und ich stürmten wie zwei verrückte durch die Gänge zum Klassenzimmer. Wir rissen die Tür auf und stolperten hinein. „Tut uns leid..." ich stoppte und holte kurz Luft. „Wir haben verschlafen." stammelte Steve hinter mir raus, während wir noch nach Luft schnappten. Mr. Smith nickte nur und deutete uns, Platz zu nehmen damit er mit dem Unterricht weiter machen kann.

Meine Augen suchten freie Plätze, bis sie an Eddie's braunen Augen stehen blieben. Ich wollte ihn anlächeln, aber er starrte mich voller Wut an. Ich sah ihn verwirrt mit einem fragenden Blick an, aber er drehte sich weg und sah nach vorne. „In der hinteren Reihe sind Plätze frei. Miss Davis, Mr Harrington, bitte setzen sie sich." die Stimme von meinem Lehrer riss mich aus meinen Gedanken, und ich ging mit Steve in die letzte Reihe. Ich sah Eddie an, bzw. seinen Rücken. An seiner Haltung merkte ich die Wut, die in ihm kochte. Ich sah auf seine linke Hand, sie war zu einer Faust geballt. Tränen stiegen in mir auf, es wäre als hätte ich den gestrigen Abend mit jemand anderem verbracht. Ich schüttelte die Tränen weg und versuchte, mich mit Mathe zu befassen.

Als die Schulglocke uns befreite, stand Eddie schnell auf, packte seine Sachen und rannte wütend aus dem Klassenraum. Traurig sah ich ihm nach. Steve und ich packten ebenfalls unsere Sachen ein. Wir verbrachten die nächsten 2 Stunden getrennt voneinander, da wir unterschiedlichen Unterricht hatten. Ich hatte eine Doppelstunde Geschichte mit Robin. Wir schrieben Zettelchen hin und her und brachten uns auf den neuesten Stand. „Wie gehts dir?" schieb sie mir einen kleinen Zettel rüber. Ich lächelte sie an und schrieb zurück „gut, es sah schlimmer aus als es im Endeffekt war." Robin las meine Antwort und lächelte erleichtert.

Zur Mittagspause trafen wir Steve und die Kids. Sie fielen mir in die Arme und fragten mich, wie es mir geht. Ich sah mich in der Cafeteria um und sah Eddie, wie er alleine an seinem Tisch sitzt und wütend zu mir rüber starrt. Ich sah die kleinen Scheißer an. „Wollte ihr euch nicht zu Eddie setzen?" Die Kinder sahen zu Eddie rüber und schüttelten mit dem Kopf. „Er sieht wütend, da gehen wir nicht rüber." ich nickte leicht und wir setzten uns. Max war etwas stiller als die anderen. Ich sah sie fragend an. „Max, gehts dir nicht gut?" Die rothaarige zuckte mit den Schultern. „Billy ist gestern nicht nachhause gekommen." ich zuckte bei dem Namen leicht zusammen. Steve merkte es und legte seine Hand auf mein Bein.

Von Feinden zu Liebenden ~ Eddie Munson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt