Trennungen

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Die meiste Zeit der Nacht lehnte ich an der Ladefläche und hoffte der Kerl auf der Ladefläche bleibt noch eine Weile bewusstlos. Immer mal wieder schaute ich durch das hintere Fenster und beobachtet die schlafenden Kinder.

Ace war wieder da und schlief auf meinen Schultern, Rick ließ mich nicht aus den Augen und hockte weiter am Feuer. Abraham hingegen war im sitzen eingeschlafen, und schwankte hin und her. Mein Blick huschte zu den Leuten, die vor den Zelten lagen und sich in den dicken Decken einkuschelten.

Doch plötzlich wurde Ace unruhig auf meinen Schultern und fing an zu fauchen, ich seufzte und öffnete meinen Parker mit einem Schwung und zog mein Lieblings Waffe, die HK 4 heraus. Mit der anderen Hand ergriff ich den Schalldämpfer, schraubte ihn im selben Schwung drauf und zielte an den Zelten vorbei.

Doch keine Sekunde verging und da stand Rick neben mir und hielt mir seinen Revolver an meine Schläfe. Mich ließ es kalt, er würde jetzt nicht abdrücken, da war ich mir sicher.

"Ich will das nicht tun!" Seine Stimme zitterte und sein Revolver begann ebenso zu zittern. Doch ich grinste breit, er wusste nicht was ich sah. Übermutig wie ich war, sah ich ihn nicht an und zielte weiter neben die Zelte.

"Ich schon!" Knurrte ich und feuerte in die Nacht, doch die noch dunkleren Gestalten erkannte ich ohne Mühe. Fünf Schuss und fünf Treffer. Direkt vor der zierlichen schwarzen Frau, Sasha, platschte ein Beißer zu Boden, er hätte sie fast erreicht und keiner hätte es mitbekommen.

Als das letzte Stöhnen des Beißers aus seiner vertrockneten Kehle raunte, schreckte die junge Frau auf und hielt sich einen ersticken Schrei zurück. Ruckartig drehte sie sich zu uns rüber und stand auf, der Schlaf ist ihr wohl vergangen. Nun nahm ich meine Waffe runter und drehte mich zu Rick, der mich ungläubig anstarrte.

"Langsam seid ihr mir was schuldig." Sagte ich leise als Sasha bei uns ankam. Sie steckte ihre Hände in die Hosentaschen und nickte kurz und gesellte sich danach zu Abraham. Rick stand noch immer mit seiner Waffe in der Hand, neben mir. Doch langsam steckte er sie wieder weg, er seufzte und trat einen kleinen Stein mit seinen alten braunen Schuhen weg.

"Danke, ich bin... etwas abgelenkt gewesen." Er suchte nach einer Rechtfertigung, doch die brauchte er nicht, nicht für mich. Ich klopfte ihn kurz auf die Schulter und ging zu meinem Auto und rutschte an ihm hinunter. Nun saß ich auf dem Boden und hielt meine Knie umschlungen.

Eine Zeit lang wurde es wieder still, hier, und da strich ich Ace das Fell glatt und starrte in die grell weiße Glut. Sie blendete mich, doch es war zu schön, um nicht mehr hinzusehen.

"Ein Killer rettet mein Baby, rettet uns vor diesen Terminus Spinnern, gibt uns Essen und rettet uns erneut den Arsch... Warum?" Rick hockte sich vor mich, doch nicht in das Licht des Feuers.

"Ihr seid nicht mein Auftrag, warum sollte ich euch böses wollen. Und warum genau ich das mache..." sagte ich erst anfangs gelangweilt und dann begann ich zu flüstern, ich war mir sicher, er hörte es kaum.

"Das weiß ich doch selbst kaum, ich hoffe der Fehler wird bald behoben." Wisperte ich leise und hoffte endlich auf den Morgen. Rick setzte sich nun zu mir und begutachtete mich.

"Ich glaube du spielst hier nur ein Spiel." Stellte er knapp fest, verwirrt sah ich ihn an. Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. Er bemerkte es und versuchte sich zu erklären.

"Ich glaube dir diese Rolle nicht, ich meine du hast mal die Augen eines Kindes und reagierst so gelassen auf die Scheiße um uns. Und ich will wissen was das ist, bevor du gehst." Toll das er mich trotzdem los werden wollte, aber lieber so....

"Nach wem suchst du, was ist das Ding an deinem Hals? Ich habe so viele Fragen, aber ich kann dich nicht hier behalten." Er wirkte sehr nüchtern, wer gab ihm das Recht über mich zu entscheiden?

The Walking Dead - World's EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt