Quitt

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Daryl Pov.
Als sie plötzlich anhielt und die Tür aufriss, stieg die Panik in mir ans Limit. Sie konnte doch jetzt nicht einfach die Tür aufmachen! Ich sah sie auf den Boden fliegen und hörte sie laut husten, schnell reichte ich Judith nach hinten. Der komische Kerl nahm sie mit weit ausgestreckten Armen an sich.
So schnell ich konnte stieg ich aus, schlug die Tür zu und erledigte einen Beißer der sich auf 43 zu bewegte. Er fiel platschend zu Boden und regte sich nicht mehr. Nun sah ich sie, sie krümmte sich vor Schmerzen und windete sich heftig. Ich kniete mich neben sie, um sie in das Auto zu ziehen, doch bevor ich das machen konnte, wurde es plötzlich ganz Still und alles verstummte.
Ein greller Punkt erhellte die entfernten Wolkenkratzer und ich wusste sofort, dass es nichts gutes heißen kann! Und schon fühlte ich die Spannung in der Luft und sie wurde fühlbar schwerer. Schnell packte ich 43 und warf sie unbeholfen in das Auto und stieg selber ein und gab Vollgas.
In den Seitenspiegeln sah ich das Feuer durch die Stadt rasen, es verbrannte alles was ihm im Weg war. Kein Stein blieb auf den Anderen, schon erreichte uns eine starke Druckwelle und gab dem Auto einen kräftigen Schubs, ich hatte Probleme das Gefährt gerade zu halten, doch es funktionierte einigermaßen.
Sie windete sich auf dem Sitz und atmete kratzend und schnell, wir mussten irgendwo anhalten. Ich konnte sie hier nicht sterben lassen! Sie war die Einzige die ich jetzt noch hatte, auch wenn sie mich umbringen wollte! Ein Dixon bleibt nie jemanden etwas schuldig!
In einem kleinen Ort mit wenigen Häusern, die weit Auseinader standen, hielt ich an und stieg panisch aus. Von der Ladefläche holte ich schnell eine Schüssel mit Wasser, das ich aus dem einen Kanister dort holte. Ich schnellte nach vorne und riss die Tür auf, und gab ihr in leichten Schlücken das Wasser, was sie nur widerwillig annahm.
Ich hielt ihren Kopf mit einer Hand hoch und führte mit der Anderen die Schüssel an den Mund, ihr Husten wurde ruhiger, doch sie war ständig bewusstlos.
„Du! Hilf mir, geh in das Haus und pass auf das niemand drinnen ist!" Rief ich den großen Kerl rüber. Sofort stieg er aus, setzte Judith zurück und stürmte in ein Haus. Kurz darauf kam er wieder raus gestürmt und winkte mich rüber. Holte selbst aber Judith und Ace aus dem Wagen und verschloss alle Türen.
Ich nahm sie auf meine Arme und rannte hinein, ich legte sie auf das Sofa, der Kerl kam nun auch hinein und stellte sich neben mich, er achtete darauf dass er Judith nicht zu fest hielt. Ich legte eine Hand auf ihre Stirn, sie war kochend heiß, schnell eilte ich wieder hinaus, riss mir das Halstuch vom Hals und hielt es an den Kanister und machte es nass, und füllte die Schale erneut mit Wasser und lief wieder hinein.
Stellte die Schüssel neben das Sofa auf den Boden und tupfte ihre Stirn ab, auch reichte ich ihr immer etwas Wasser. Was sind das nur für Irre, die Säuregas in die Städte spritzen und es auch noch anzünden. Sie hat ihr Leben wieder für uns riskiert!
„Mach nicht schlapp!" Schrie ich sie an und hielt ihren Kopf höher, denn sie spuckte schon wieder Blut, als sie hustete. Sie schwitzte immer mehr und wand sich weg von mir. Ihr keuchen und würgen machte mich wahnsinnig!
Bis sie auf einmal anfing zu zittern und danach zu zucken, sie warf ihre Glieder hin und her und knurrte wild. Und dann lag sie nur noch schlapp dar, sie rührte sich nicht mehr, doch atmete noch leicht. Ich musste auf Nummer sicher gehen.
Ich schob das Sofa mit ihr an die Rippen Heizung, zerrte meinen Gürtel auf und band ihn fest um ihr Handgelenk und dann an die Rippen der Heizung. Seufzend legte ich ihr wieder das feuchte Tuch auf ihre Stirn und wand mich dem großen Kerl zu, ich nahm ihm Judith ab und lehnte mich an die Gegenüberliegenden Wand und ließ mich runter gleiten.
Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte, wie ich ihr helfen könnte. Wollte ich ihr überhaupt helfen? Es kam immer eins auf einander, ich hatte gar keine Wahl, es passierte im Affekt. Immer wieder schaute ich zu ihr rüber, sie schwitzte immer stärker und atmete laut. War sie infiziert? Oder verwandelt sie sich gerade?
Behutsam setzte ich Judith neben mir auf den Boden, sie merkte das was schlimmes passiert war und blieb daher ruhig. Sie merkte sowas schon immer schnell. Ich stand auf und zog der Killerin den Parker aus, jetzt sah ich auch dass sich ihre Muskeln ständig verkrampften, sie hatte schmerzen.
15, wie sie ihn nannte, stand einfach nur regungslos da, ich konnte diesen Kerl nicht verstehen, hatte er denn kein Hirn? Was er einsetzten könnte? Meine Fresse, gibt es denn noch krankere Menschen? Ich legte ihren Parker weit weg von ihr, damit sie nicht ran kommt, falls sie sich doch kurz vor der Verwandlung steht und noch einen Panik anfall bekommt, denn um sich schießt.
„Neu... Start." Sagte 15 Plötzlich, ich drehte mich zu ihm rum, er schaute auf uns runter und blickte zwischen uns hin und her. Ich kniff die Augen zusammen und musterte ihn, reagierte er wirklich so langsam?
„Neu... Neustart!" Sagte er nun lauter und hockte sich plötzlich und unerwartet neben ihren Kopf und legte ihr komisches Halsband frei. Er drückte mit seinem Zeigefinger auf es ein und es öffnete sich eine kleine Lucke, nun drückte er nochmals und 43 atmete nicht mehr. Und doch begann sie tief einzuatmen, immer wieder, bis sie sich beruhigte und still liegen blieb.
„Neustart!" Sagte 15 erneut und setzte sich nun hin und beobachtete sie aufmerksam. Ich nahm mir wieder die Nervensäge und setzte mich auf ein Sofa, erst jetzt konnte ich mich etwas umsehen. Es war ein altes, Ur altes Wohnzimmer, mit dieser schrecklichen Blümchentapete und der Rustikalen dunklen Anbauwand.
Seufzend fuhr ich mir durch mein Haar und dachte wieder an Rick und meinen Bruder, einer dieser Momente die man endlich vergessen möchte, sie kommen nie wieder.

The Walking Dead - World's EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt