Ewig dauerte es, bis es wieder hell wurde und schon schaltete sich das Navigationssystem ein, es begann eine Route zu berechnen, hatten sie endlich meine Opfer gefunden? Wurde ja auch Zeit.
„In 400 Metern, fahren Sie bitte Rechts." Befahl die Computerstimme, sie war sehr laut und hallte etwas, Judith zuckte zusammen und öffnete die Augen, sie stemmte sich leicht hoch und lehnte an dem Sitz und schaute auf mich. Abwechselnd sah ich sie an und wieder auf die Straße.
„Guten... Morgen?" Fragte ich überfordert, sie patschte ihre Hände zusammen und lachte laut, ich riss die Augen auf, das war ja leicht, sie zum lachen zu bringen! Doch dann wurde sie wieder unruhiger.
„Was hast du? Hunger oder Durst?" Ich wusste nicht wie man mit so kleinen Menschen sprechen sollte, geschweige denn was man machen muss. Also hielt ich an und kramte dann in einem Rucksack rum, sie verfolgte mich mit ihren Augen. Ich holte eine Flasche Wasser heraus, gierig griff sie mit ihren zarten rosa Fingern nach der Flasche, ich drehte sie auf und gab sie ihr. Sie versuchte sie anzuheben um daraus zu trinken, doch sie verschüttete die Hälfte auf sich und auf dem Sitz.
„Oh." Kam es prompt, ich lachte etwas über diesen Ausdruck und half ihr bei dem nächsten Schluck. Sie trank ein ganzes Stück bis sie die Flasche wegdrückte und einen Rülpser machte, danach lachte sie wieder süß, ich grinste etwas. Ja sie war echt süß...
Ich fuhr noch weiter und folgte den Anweisungen aus dem Navi, ich hatte ihr einen Schokoriegel gegeben, an dem sie nun rum lutschte, es machte ihr sichtlich spaß an dem klebrigen Zeug zu nuckeln. Immer weiter ins nichts, über holprige Straßen und durch verseuchtes Gebiet wurde ich geführt. Und Judith verspeiste meinen Süßigkeiten Vorrat.
„200 Meter. Sie haben ihr Ziel erreicht." Sagte die Stimme aus dem Navi, ich legte den Kopf schief und sah nach vorne, ein altes Fabrikgebäude ragte bei der nächsten Kurve aus dem Boden. Ich kniff die Augen zusammen als ich immer dichter fuhr.
„Na Kleine, was sagst du dazu? Ist mein Opfer da drin?" Fragte ich das Baby und schaute zu ihr, doch sie hatte nur Augen für ihren Riegel und verstand das sicher nicht. Ich zuckte mit den Schultern und fuhr dichter ran. Über den großen, vergitterten Fenstern stand Terminus, in Großbuchstaben. Es war doch Latein und bedeutet Endstation... das kann ja kein gutes Omen sein.
Weit vor dem Tor hielt ich an und blickte nochmal zu dem Kind. Es war noch eine Zeit lang beschäftigt, ich würde sie dort sicher nicht mit rein nehmen. Ace schlief hinten und surrte ab und zu, er schien zu Träumen, also ließ ich ihn auch hier.
„Bleibt beide hier und macht keinen Mist! Klar?" Fragte ich, als ob sie mir antworten würde... Ich stieg aus und verschloss das Auto wieder, ich wollte nicht dass der Kleinen etwas passiert. Klick, machte es und schon war es verschlossen. Langsam ging ich dichter, das Tor war nicht verriegelt nur eine Kette hing schlapp davor.
Misstrauisch ging ich rein, an einer weiteren Tür stand ein Zettel, für den ich keine Augen hatte. Ich ging einfach hinein, durch einen breiten Flur. Und noch weiter, eröffnete sich mir recht großer Platz, umzingelt von Backsteinhäusern. Tische und Stühle waren aufgestellt und ein Mann hockte an einem und raufte sich die Haare. Ich blieb auf Sicherheitsabstand und hielt meine Waffe fest umschlungen mit meinen Fingern, das Metall fühlte sich noch kälter an.
„Hallo?" Fragte ich zögernd, ruckartig drehte der Mann seinen Kopf zu mir und sprang auf, er schien völlig Gedanken versunken zu sein, als er auf mich zukam. Er hatte kurz braune Haare und war auch sehr gepflegt, er schüttelte ab und zu mit seinem Kopf, als er auf mich zukam. Aber er war nicht mein Opfer.
„Hallo! Entschuldige, kein Empfangs Komitee. Es gibt momentan etwas Ärgerliches in unserer Gruppe." Sagte er und begann schließlich zu lächeln, es schien sogar ein echtes lächeln zu sein.
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The Walking Dead - World's End
Fiksi PenggemarAls ob es nicht schon genug Probleme in dieser kranken Welt gäbe, werden Menschen künstlich erschaffen, um Krankheiten zu erforschen, Medikamente zu testen, oder aber auch um als Kopfgeldjäger zu fungieren. Geschaffen um zu töten oder um auf grausam...