Wir, zusammen, für immer

393 41 2
                                    


„Du hast dich kein bisschen verändert, 43." Sagte sie grollend, ich erstarrte, mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht mit ihr. Ich begann zu grinsen, sie tat es mir gleich und sprang neben mir runter.
„38! Du lebst!" Lachte ich und umarmte sie, zögernd erwiderte sie es.
„Schon komisch, das du so menschlich reagierst." Sagte sie leicht verachtend.
„Es ist viel passiert. Ich habe dazu gelernt." Erklärte ich ihr und nahm ihr Ace wieder ab.
„Du kannst froh sein, dass dein Stinker bei dir war. Sonst hätte ich dich einfach abgeknallt." Lachte sie plötzlich los, ich stieg mit ein.
„Du handelst immer noch, bevor du nachdenkst?" Lachte ich und erinnerte mich an ihre verpatzten Einsätze. Bis Maggie sich laut räusperte, ich drehte mich zu ihr und lächelte noch immer.
„Hab ich glatt vergessen! Maggie, das ist 38, wir hatten unsere Zellen nebeneinander und sind sozusagen Freunde, oder sowas!" Erzählte ich fei Schnauze. 38 Stieß mich an und zog eine spitze Schnute.
„Ich heiße jetzt Juna!" Sie klang Stolz auf ihren Namen, doch meiner war besser.
„Schöner Name, meiner ist Lucy!" Sagte ich noch Stolzer als sie, sie nickte mir zu und hinter ihr konnte man hören, wie sie Teile der Barrikade weg räumten, mein Blick wanderte dort hin.
„Kommt doch rein und bringt eure Freunde aus den Häusern mit." Sagte sie und zeigte auf eines der dichten Häuser.
„War klar, dass du sie längst gesehen hast." Ich drehte mich währenddessen zu dem Haus und winkte kurz.
„Lange können wir aber nicht bleiben." Sagte ich schließlich, sie kniff ihre Augen zusammen und musterte mich.
„Wir haben noch mehr Leute, sie warten auf uns." Sagte ich etwas betrübt.
„Kein Problem, wir haben hier Platz für alle! Solange sie keinen Nerven, passiert nichts." Sagte sie erfreut, doch ich musste schlucken.
„Sind sie denn alle Menschen?" Fragte sie leise nach, ich kniff die Augen zusammen und nickte, „oh. Na gut, das geht auch." Sie wollte gerade durch den Spalt in die Barrikade gehen, als ich sie am Arm aufhielt, denn mich beschlich ein ungutes Gefühl.
„Bei dir sind alles Killer?" Fragte ich leise nach, sodass Maggie es nicht hören konnte. Sie lächelte wieder ihr Killer lächeln und nickte. Ich riss die Augen auf und erinnerte mich an die Aufträge, die nicht ausgeführt wurden.
„Wir können nicht zu euch rein kommen. Entschuldige bitte. Wir suchen einen Weg durch die Stadt, nun ja, ihr blockiert alle Straßen hindurch." Sagte ich angestrengt und meine Stimme klang verändert. In ihrem Gesicht arbeitete es, sie entspannte sich und ihre Mimik erfror, sie versuchte mich zu lesen.
„Was ist los?" Hauchte sie, doch ich wollte ihr nichts davon erzählen, sie war kein Stück menschlich, sie würde nichts von dem verstehen, was ich fühlte, oder was für eine Beziehung ich zu ihnen hatte.
„Maggie, hole die Anderen und geht zurück. Ich bleibe noch ein bisschen, und keine Sorge, mir passiert nichts." Sagte ich gespielt freundlich, sie musterte uns erst, nickte und lief wieder zurück. Weiter hinten konnte ich sehen, wie unsere Scharfschützen ihr entgegen kamen.
Und ganz genau konnte ich Daryl sehen, er blieb mitten auf der Straße stehen und starrte mich an. Juna winkte mich hinein, schnaufend folgte ich ihr. Hinter der Barrikade konnte ich mehrere Erschaffene sehen, alle trugen dieses Halsband, einige kannte ich vom sehen. Aber zu keinem führte ich so eine enge Bindung wie mit Juna.
„Wieso bist du bitte mit Menschen unterwegs?" Fragte sie mich plötzlich arrogant. Ich drehte mich zu ihr, sie strich sich gerade eine Blonde Strähne aus ihrem Gesicht und streckte sich ein wenig, sodass ihre schon vollen Brüste noch mehr aus ihrem Dekolleté quollen. Ihre dunkel blaue Bluse drohte bald zu platzen.
„Das würdest du nie verstehen." Gab ich von mir und sah mich um. Aber es sah nicht anders aus als draußen. Doch hier lag mehr Müll rum, und es wirkte auf mich sehr unsauber, „ich habe mich geändert."
„Das haben wir alle, jeder kann tun und lassen was er will. Bis auf die niedrigen Zahlen, es sind einfache Maschinen." Klang sie herablassend.
„Glaube mir, auch sie haben Gefühle." Zischte ich verächtlich in ihre Richtung.
„Gefühle? Pah! Gefühle machen einen nur schwach! Wir sind dir zwar dankbar, dass du das Labor in New York zerstört hast, aber diese Gefühle... Nein, sie machen uns schwach!" Zischte sie laut, wir wurden von den Killern um uns still betrachtet. Sie trugen alle zerschlissene Kleidung und waren ungepflegt, auf ihren Sachen waren Wochen altes Blut und sie stanken furchtbar. Und dann, ja... sie waren alles niedere Zahlen, Männer sowie Frauen.
„Gibst du ihnen die Befehle? Du handelst allein und das sind deine Sklaven!" Fauchte ich und zeigte auf die Erschaffenen, die Regungslos um uns standen. Sie fing an zu lachen und hielt sich ihren Bauch fest.
„Du bist Krank!" Stellte ich fest, aber sie packte mich an den Schultern und sah mir eindringlich in meine Augen.
„Nein, wir sind Frei! Die Welt gehört uns! Wir können alles sein, wenn wir nur wollen!" Der pure Größenwahn sprach aus ihr. Ich holte weit aus und schlug ihr mitten ins Gesicht, sie fiel zur Seite und hielt sich ihre Wange fest, sie hatte Tränen in den Augen und starrte mich an.
„Spürst du den Schmerz? Das ist ein Gefühl und davon gibt es hunderte! Lerne zu Leben, nicht nur zu Überleben!" Schrie ich sie an und wendete mich den Erschaffenen zu, doch noch bevor ich etwas sagen konnte packte mich Juna von hinten und schleuderte mich auf den Boden. Schmerzen breiteten sich von meinem Rücken aus und ich schrie laut auf.
„Siehst du wie schwach du geworden bist? Du bist mehrere Zahlen über mir und hast nun keine Chance gegen mich!" Schrie sie mich an, ich starrte sie an. Sie wusste mehr...
„Ich bin nicht schwach!" Zischte ich, sprang auf und schlug ihr wieder ins Gesicht, sie blieb dieses Mal aber stehen und lachte laut, oder war ich es doch? Sonst flogen Menschen, sowie Erschaffene sofort zu Boden.
„Und wie schwach du geworden bist. Ich kann dir wieder helfen stark zu sein! Wir beide können gemeinsam überleben und deine Menschenfreund, werden bessere Sklaven werden, als die Killer!" Sie breitete ihr Arme aus, es war eine Einladung, doch ich schlug sie definitiv aus.
„Du lässt sie und mich in Ruhe. Räum die Barrikade weg und wir werden uns nie wieder sehen!" Schlug ich ihr sauer vor und hielt mich Kampfbereit.
„Pah! Sieh dich doch an, du hast Angst! Sowas kennt einer von uns nicht!" Sie wurde immer arroganter, so kannte ich sie nicht. Sie war nun eine ganz andere, und ich musste es hier und jetzt beenden.
„Du hast keine Ahnung!" Zischte ich und kramte meine Granate aus meinen Haare, fest umklammerte ich den Griff und zog den Stift raus.
„Ich wusste doch, dass du Waffen bei dir hast! Aber was bringt sie dir? Wenn du alles in die Luft sprengst, stirbst du ebenfalls." Sagte sie und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. Ich wusste genau, dass es 5 Sekunden dauert, bis sie explodiert, wenn ich den Griff los ließ.
„Für diese Gruppe wäre es Wert zu sterben!" Fluchte ich leise und ging auf sie zu, ließ meine Hand von der Granate, packte sie an ihrer Schulter und hielt sie fest.
1 Ich grinste sie an, ihre Augen weiteten sich.
2 Sie versuchte sich zu wehren, aber mein Metall Arm bohrte sich in ihr Fleisch.
3 Ihre Augen wurden feucht, sie begann zu flehen.
4 Doch ich wollte überleben und nicht jetzt sterben, ich stopfte ihr die Granate in ihren Busen, ließ los und rannte so schnell ich konnte weg. Sie explodierte, es krachte laut, und ich war nicht weit genug weg und wurde von der Druckwelle erwischt und knallte auf den Boden, Ace flog von meiner Schulter und rannte ängstlich weg, was wohl auch besser war. Ich schliff ein paar Meter und kleine Steinchen bohrten sich in meine Arme, die ich schützend vor mir hielt.
„Fünf." Säuselte ich und stemmte mich auf und wollte mein zerstörtes Werk ansehen.
„Denkst du wirklich, ich bin so schnell klein zu kriegen?" Fragte Juna sauer, ich riss die Augen auf, sie war staubig und dreckig, aber nicht zerfetzt. Sie musste die Granate im letzten Moment von sich geworfen haben. Ich stand wieder auf und sah sie abschätzend an, hinter ihr war eine dichte Aschewolke zu sehen und sie kam grinsend auf mich zu.
„Lass uns einfach durch und du kannst tun und lassen was du willst!" Forderte ich sie auf.
„Nein, so kommst du mir nicht davon." Sagte sie genervt und blieb stehen, wieder breitete sie ihre Arme aus, „weißt du wie lange ich nicht mehr mit jemanden geredet habe? Weißt du wie lange ich mit diesen Vollspasten umher fahren musste? Nur um einen sicheren Platz zu finden?" Fragte sie immer lauter werdend.
„Nein, Juna. Dass weiß ich nicht. Aber ich sehe du weißt was Gefühle sind, lass uns durch und ich kann dir helfen. Wir können wieder zusammen arbeiten!" Schlug ich nun freundlicher vor und dachte schon ich hätte mich in ihr geirrt. Doch dann lächelte sie wieder krank.
„Ja, wir werden wieder zusammen arbeiten. Nachdem du deine Gefühle abgestellt hast und du deine Menschfreunde getötet hast!" Sagte sie leise, „holt sie euch und haltet sie fest!" Schrie sie plötzlich, und aus der Aschewolke kamen dunkle Gestallten und rannten auf mich zu.

Daryl Pos.
Ich sah sie dort mit einer zierlichen Blonden Frau stehen, wir dachten, es wäre alles in Ordnung, als sie uns gewunken hatte. Doch Maggie kam angelaufen und sie sah entsetzt aus.
„Wir sollten schleunigst gehen!" Sagte sie im rennen, mir fiel jegliche Emotion aus meinem Gesicht.
„Wieso?" Nahm mir Glenn den Wind aus den Segeln und nahm sie darauf in den Arm.
„Diese blonde Frau, ist ebenfalls ein Killer wie Lucy." Hauchte sie leise, ich riss meine Augen auf und wollte sofort zu ihr gehen, doch Abraham hielt mich auf.
„Nicht! Schon vergessen dass du ein Auftrag von ihr bist? Woher willst du wissen, das die Blonde nicht auch diesen Auftrag bekommen hat?" Er hatte Recht und ich ergab mich. Wir gingen langsam wieder zurück, doch noch bevor wir den Lkw sehen konnten, hörten wir eine laute Explosion. Ohne es abzusprechen, rannten wir zurück und konnten schon vom weiten die Rauchwolke sehen.
„Ich denke, ihr passiert nichts?" Fuhr ich Maggie an, die mich aber ignorierte und Glenn eine Waffe abnahm. Wir kamen immer dichter zu den Barrikaden und konnten schon die Menschen sehen, sie standen auf ihr und erwarteten uns, so sah es jedenfalls aus.
Sofort hielten wir unsere Waffen ihnen entgegen, aber sie reagierten nicht und sahen uns noch nicht mal an. Doch dann fiel es mir auf, sie hatten alle diese Halsbänder und sie waren nicht gerade in der Besten Verfassung.
„He! Bringt uns Lucy raus!" Forderte ich wütend, doch sie regten sich nicht und ich probierte es anders, „Bringt 43 her!" Aber auch das brachte nichts das Gewünschte Ergebnis, sie schüttelten Einheitlich mit ihren Köpfen.
In der Müllbarrikade sah ich einen breiten Spalt, wir würden locker da durch passen, also deutete ich auf ihn und ging schon hindurch. Die Killer regten sich noch immer nicht, wenn sie genau so sind wie 15 war, dann hören sie auf Befehle.
„Mischt euch nicht ein und ignoriert alle Befehle für Fünf Stunden!" Befahl ich, aber sie reagierten noch immer nicht. Hoffentlich klappte es. Ich sah mich um und es war alles Verwüstet, hier und da brannte etwas und die Staubschicht die durch die Explosion aufgewirbelt wurde, legte sich nur langsam, denn es war kein Lüftchen zu spüren.
„Wir sollten leise sein." Stellte Glenn fest, wir gaben uns gegenseitig Rückendeckung, aber nirgends war Lucy, weder die Blondine zu sehen. Doch plötzlich sah ich Ace über den leeren Platz huschen, kurz pfiff ich, wie Lucy es immer tat. Sofort kam er zu mir gelaufen und stellte sich auf die Hinterpfoten.
„Irgendwas stimmt hier nicht." Flüsterte ich leise, aber noch so laut, dass die Anderen es hörten. Wir wollten weiter, ein Stück die Straße runter, doch dann...
„Aaahhh! Kommt ihr doch vorbei, wir warten drinnen schon auf euch!" Das Blondchen kam lächelnd auf uns zu. Ich richtete meine Armbrust auf sie, sie schaute Falsch, das konnte ich schon förmlich spüren!
„Wo ist Lucy?" Fauchte ich sie an, sie aber lächelte.
„Sie ist drinnen." Sagte sie salopp und deutete auf das Hochhaus hinter sich.
„Was ist hier passiert?" Wollte Maggie wissen und lud ihre Waffe durch.
„Die Granate in ihren Haaren ist los gegangen, sie konnte sie gerade noch weg werfen!" Erklärte sie lächelnd und zuckte unschuldig mit ihren Schultern.
„Und die da?" Fragte Abraham und zeigte auf die Killer, auf der Barrikade.
„Sicher werden die Untoten kommen, es war ja nicht zu überhören. Sie schießen auf alles was Untot ist." Erklärte sie weiter zu freundlich. Sie erinnerte mich zu stark an Stella.
„Kommt rein, ich bringe euch zu Lucy!" Lächelte sie weiter und ging in das Hochhaus, die Glastür quietschte leise, als sie sie öffnete.
„Seid vorsichtig, es könnte eine Falle sein." Stellte Abraham fest, ich nickte.
„Es ist definitiv eine Falle." Fügte ich hinzu und ging mir gespannter Armbrust hinein. Es war recht dunkel, nur etwas Licht drang durch die Verschmutzten Fenster und auch hier drinnen, war es einfach nur dreckig und muchtig.
Das Blondchen ging Arschwackelnd immer geradeaus durch die schmale Lobby, ab und an schaute sie über ihre Schulter und sie war erfreut, dass wir ihr folgten.
„Schnappt sie euch!" Sagte sie ignorant und machten einen kleinen Wink mit ihrer Hand, noch bevor einer von uns reagieren konnte, waren wir von diesen Seelenlosen Killern umzingelt. Sie rissen uns die Waffen aus der Hand und drückten uns in Null Komma nichts auf den Boden.
„Verfluchte Scheiße! Ich wusste es!" Schrie ich, meine Wange wurde auf den Boden gedrückt und meine Hände wurden merkbar grob gefesselt. Ich wusste nich wie viele auf mir saßen, aber sie waren schwer und ich hatte keine Chance mich zu bewegen!

The Walking Dead - World's EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt