𝖈𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗 𝖓𝖎𝖓𝖊𝖙𝖊𝖊𝖓

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Ein Klopfen an der dicken Tür ließ den Mann Ende fünfzig hochschrecken. „Herein!"

Die Tür öffnete sich langsam und kurz darauf entpuppte sich der unbekannte Klopfer als Allison. „Sie wollten mich sprechen?" „Ah, Allison, natürlich! Kommen Sie herein!"

Die 1,75m große Frau trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich, die sie klein wirken ließ. Das Gebäude war schon etwas älter, weshalb die Wände, sowie Türen höher waren, ganz zu Allisons Missgunst. Sie versuchte immer ihr bestes, größer und mutiger rüberzukommen, als sie es eigentlich war, weshalb sie solche Räume nicht wirklich mochte.

Als der Constable auf einem der beiden Stühle vor dem massiven Schreibtisch saß, begann der Commissioner zu fragen: „Mich würde der aktuelle Wissenstand in Harveys Fall interessieren, Miss Brooke. Gibt es etwas neues?"

Allison atmete hörbar aus und antwortete geknickt: „Nein Sir, tut mir leid. Er schweigt wie ein Stein."

Der Mann nickte, seine Haltung war jedoch deutlich angespannter. „Wissen Sie, diese ständigen Rückschläge machen einem schon zu schaffen. Wie soll man sich an seiner Arbeit erfreuen, wenn man niemandem helfen kann?"

„Aber hier werden jeden Tag dutzende Fälle gelöst! Ohne uns alle hier würde London im Chaos versinken!"

„Ich weiß doch, Allison. Aber dieser verdammte Serienmörder und der Hohn der Presse sind auch nicht gerade der Höhepunkt meiner Karriere!"

Der Commissioner griff in seine Schublade und nahm eine Zigarre heraus, bevor er sie mit dem alten Feuerzeug, dass auf dem Tisch lag, anzündete. Allison spürte, wie sich etwas in ihrer Brust verengte. Ihr Chef rauchte nie, nur, wenn er unter gehörigem Stress stand. Und das war beim besten Willen kein gutes Zeichen.

„Sir ... wir werden beide Akten schließen können, dass verspreche ich Ihnen!" „Das ist mir bewusst, aber wie viel Zeit bleibt uns noch, bis das alles in einem kompletten Desaster endet? Die Zeit läuft nicht rückwärts, Allison. Wenn wir nicht bald etwas Sinnvolles herausfinden, werden wir unseren Ruf und unzählige Frauen ihr Leben verlieren!"

Die junge Frau wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, also blieb sie still. Es stimmte, sie mussten den Verantwortlichen finden und zur Rechenschaft ziehen, aber sie konnten nicht zaubern. Oder?

„Sir, ich weiß, wer uns helfen könnte!"

„Wirklich? Wer denn?"

„Das mag jetzt vielleicht absurd klingen, aber Mister Harvey wäre perfekt. Er hat unglaubliche Kombinationsgaben, ist uns immer einen Schritt voraus und könnte wirklich ein Profiler sein. Wir brauchen ihn im Team!"

„Allison, in allen Ehren, aber der Mann redet bei seinem eigenen Motiv schon nicht, wie soll er dann bei sowas Antworten liefern?"

Die junge Frau lächelte leicht, bevor sie fortfuhr: „Er tut es schon die ganze Zeit. Er hat uns den Tag gesagt, an dem das letzte Opfer gestorben ist und ein stimmiges, glaubhaftes Profil des Täters erstellt. Ich selbst bin auch nicht der größte Fan von ihm, aber er ist unsere einzige Chance!"

„Allison, ich weiß nicht ..."

„Ich übernehme volle Verantwortung! Sollte alles schieflaufen, dürfen Sie mich zur Rechenschaft ziehen!"

Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen des Commissioners. „Sie scheinen sich Ihrer Sache sehr sicher zu sein. Also gut, schlagen Sie ihm einen Deal vor. Aber lassen Sie sich nicht auf alles sein! Der Kerl ist geschickter, als es mir lieb ist!"

~~
Was denkst du? Wird sich Grayson darauf einlassen? Wie würde die Zusammenarbeit aussehen? Würde Allison so auch mehr über Graysons Motive erfahren?

Vorschläge, Anregungen und konstruktive Kritik - ab damit in die Kommentare. (:

Alles Liebe,
Laura x
[528 Wörter]

The Whiterose Murderer | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt