The Whiterose Murderer | ✓

𝖋𝖎𝖋𝖙𝖞𝖊𝖎𝖌𝖍𝖙 - 𝖙𝖍𝖊 𝖊𝖓𝖉

Ende.

Dieses Wort konnte gut oder schlecht behangen sein. Es war vielfach einsetzbar, konnte sich den Gegebenheiten anpassen. Manchen Geschichten verlieh es so einen erleichterten Touch, anderen einen deprimierenden.

In diesem Fall hatte es etwas von beidem. Es betitelte den Abschluss eines Falles, der so viele Nerven und Mühen gekostet hatte, jedoch auch viele neue Erkenntnisse und Überraschungen mit sich brachte. Ende sprach von der Erlösung der erdrückenden Gefühle, dem Anfang des Wiederaufbaus von Beziehungen. Es ließ der Wahrheit freien Lauf, während es auf keinen Fall versuchte, das Böse abzudecken. Ende sprach von der Befreiung aus einem monatelangen Martyrium, sowie vom Anfang eines neuen Kapitels. Die Seite konnte umgeblättert werden, schuf Raum für neue Geschichten. Es wurde nicht vergessen, blieb aber auch nicht penetrant im Vordergrund. Ende gab den Weg frei für persönliches Wachstum, die Bildung eines stärkeren Ichs. In diesem Fall war Ende nicht grausam, auch wenn es so scheinen mochte.

Allison drückte die Klinke zu ihrem Büro hinunter, betrat es mit langsamen Schritten. Sie sah sich um, war deutlich erschöpft von den vielen Interviews, die von ihr gefordert wurden. Ihre Hände umklammerten den Bilderrahmen, den sie in der Hand hielt, sie schritt zu ihrem Schreibtisch und sah ihn sich an. Es war ungewohnt, ihn so sauber zu sehen, doch so sah es aus, wenn man zwangsweise Urlaub nahm. Liam hätte sie zuhause festgekettet, hätte sie keinen Urlaub genommen, weshalb Allison die zwei Wochen an freien Tagen annahm.

Wenn sie ehrlich war, freute sie sich schon darauf. Sie konnte entspannen und sich sammeln, aber was noch wichtiger war; sie konnte die bröckelnde Beziehung zu ihrer Mutter wiederherstellen. Sie waren durch so viele Höhen und Tiefen gemeinsam gegangen, es war schwer, zu wissen, was Allison genau denken sollte, doch dafür hatte sie sich Hilfe geholt. Ihr Psychologe, Dr. Kenneth, stand ihr mit Rat und Tat zur Seite, half ihr, die Vergangenheit aufzurollen, sowie mit ihrem Leben im Einklang zu sein. Allison spürte schon leichte Besserungen, war überglücklich, sich dafür entschieden zu haben. Was ihr vor fünf Jahren das Leben rettete, würde es nun verbessern.

Die Frau griff nach ihrer Schublade und öffnete sie, wobei ihr der gebrochene Rahmen des vorherigen Bildes und das Foto von ihr und David entgegensprang. Hieran hingen so viele Emotionen und doch fühlte es sich falsch an, es hier zu haben.

Allison nahm das Foto aus der Schublade, betrachtete es mit einem traurigen Lächeln, bevor sie es in ihrer Tasche verschwinden ließ und das neue Bild auf den Platz seines Vorgängers stellte. Darauf war sie mit Grayson zu erkennen, beide strahlten in die Kamera. Nicht nur für sie war diese Zeit gut, nein, auch Grayson machte das Beste daraus. Evans Forderungen beim obersten Gericht wurden angehört und es gab einen Erfolg zu vermarkten. Grayson durfte in ein anderes Gefängnis verlegt werden, der Beschluss für die Bewährung stand noch aus. Seine Mutter und er hatten sich ebenfalls ausgesprochen. Die Beziehung war noch nicht wiederhergestellt, aber es war ein Anfang. Allison war unglaublich glücklich, wie sich alles bis jetzt entwickelt hatte. Es schien nur noch bergauf zu gehen und daran hatte sie gar nichts auszusetzen.

Lächelnd fuhr die Frau mit ihrem Finger über das Bild, konnte es noch immer nicht ganz glauben. Sie hatte einen populären Fall gelöst, während Grayson ihr Leben gerettet und bewiesen hatte, dass er nicht so kaltherzig war, wie er es behauptete. Allison glaubte, dass es sein Schutzmechanismus war, doch sie war sich nicht ganz sicher. Wobei sie sich jedoch sicher war, war, dass hiermit eine neue Era begann.

Und sie konnte kaum erwarten, herauszufinden, was diese mit sich bringen würde.

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Wow, wow, wow, ich habe wahrlichen einen Hang zur Dramatik. Das wars. Ende, ausvorbei. Naja, nicht ganz. Ein paar weise (naja) Worte habe ich noch in ein Nachwort gekritzelt ... du kannst sie gerne lesen (:

Alles Liebe,
Laura x
[597 Wörter]