Captiolo diciotto

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Isabella

,, Isabella. Sag mir, dass es nicht wahr ist. Sag mir, dass dein Fratelli nicht derjenige ist, der meinen Vater umgebracht hat."

Ich senke beschämt den Kopf.
Tränen treten mir in die Augen.

,, Isabella!"

,, Nico, bitte."

Endlich wage ich es, ihn anzuschauen.
Er kann die Wahrheit, die mir ins Gesicht geschrieben steht, sehen.
Er schüttelt langsam den Kopf, während Verzweiflung, Wut und Trauer um die Kontrolle ringen.

,, Ich bin fertig."

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verlässt er das Haus.
Ich entgehe Tony Crackers hämischem Grinsen und renne Nico hinterher.

,, Bitte, Nico. Bitte, lass es mich erklären."

Ich folge Nico raus zum Auto.
Er sitzt bereits auf dem Fahrersitz, als ich einsteige.
Er sieht mich nicht an.
Er spricht nicht mit mir.
Er nimmt meine Anwesenheit nicht einmal zur Kenntnis.

,,... Nico?"

Er steckt einfach den Schlüssel ins Zündschloss und fährt mit quietschenden Reifen los.

,, Hasst du mich?"

Ich sehe, wie die Muskeln in seinem Kiefer zucken.
Er richtet seinen Blick auf die Straße und ignoriert mich völlig.

,, Nico, bitte. Sag etwas."

Er bleibt stumm.
Und irgendwie ist sein Schweigen so viel schlimmer als ein Wutausbruch.

Nach der Fahrt, was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, kommen wir beide bei meiner Wohnung an.

,, Nico, hörst du mir bitte zu?"

Er starrt lange Zeit nur aus dem Fenster.
Schließlich spricht er endlich.

,, Geh! Jetzt!"

Es sind die ersten Worte, die er seit Stunden zu mir spricht, und sie treffen mich wie ein Schlag in den Magen.
Ich kann das nicht so stehen lassen.
Das kann ich einfach nicht.

,, Du musst es mich erklären lassen."

,, Was erklären? Warum du mich belogen hast? Dann erkläre es mir."

Nicos Gesichtsausdruck ist unleserlich, aber er ist immer noch da.
Ich spüre einen Hoffnungsschimmer.

,, Ich wollte es dir sagen, Nico. Ich schwöre, dass ich es wollte. Aber wenn ich es dir gesagt hätte, hättest du Matteo dann am Leben gelassen?"

Nico schweigt, aber wir beide kennen die Antwort.

,, Mein Fratelli ist nicht mein Padre. Und Matteo wollte deinen Padre gar nicht umbringen! Es war ein Unfall. Ich kann nicht noch einen Bruder verlieren."

Nicos Kiefer verkrampft sich.

,, Ein Unfall? Nein, Bella. Es war Mord."

Ich schüttel flehend den Kopf.

,, Es war kein Mord. Ich verspreche dir, es war kein Mord. Er hat deinen Padre aus Notwehr getötet. Nachdem du versucht hast, mich vor meinem Padre zu schützen, hat er versucht dir wehzutun. Das wissen wir beide. Nun, was danach passiert, war, dass den Padre meinen fast umgebracht hat.. Und dann ist Matteo dazwischen gegangen."

,, Das glaube ich dir nicht."

Ich schaue Nico in die Augen.
Ich kann die Niederlage, die Verwirrung und die Wut in seinem Blick sehen.

,, Für Matteo war es Selbstverteidigung. Wenn du jemandem die Schuld daran geben willst, gib meinen Padre die Schuld. Nicht mein Fratelli."

,, Und nicht dir?"

BellaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt