Capitolo diciannove

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Isabella

Ich stecke mitten in einem Albtraum, als ich abrupt aus dem Schlafen gerissen werde.

Jemand presst mir eine Hand über meine Augen! Ich muss Kämpfen.
Ich Stöße meinen Ellenbogen zurück. Aber wer auch immer mich festhält, ist zu stark.

,, Bella, ich bin es."

Meine Augen fliegen auf.
In diesem Moment rieche ich den vertrauten Geruch von würzigem, holzigem Parfüm.

,, Nico?"

Die Hände lassen mich los.
Ich drehe mich zu ihm und kann kaum glauben, dass er auf meinem Bett sitzt.

,, Warte. Was machst du hier?"

,, Ich musste dich sehen."

Ich bin hin- und hergerissen zwischen Überraschung, Erleichterung und Freude, wieder in seinem Armen zu liegen.

,, Ich brauche dich, Isabella."

Ich ziehe mich zurück und erinnere mich an Nicos Reaktion als Tony Cracker endlich mein Geheimnis gelüftet hat.

Das Geheimnis, dass mein Fratelli Matteo derjenige war, der seinen Padre getötet hat.
Das Geheimnis, das ich ihm vorenthalten habe.

,, Nico, hast du mir verziehen?"

,, Es gibt nichts zu verzeihen, Bella. Ich verstehe, warum du es getan hast. Du wolltest dein Fratelli beschützen. Ich hätte dasselbe getan."

Nico lehnt seine Stirn an meine.
Seine Kehle schwillt an.
Er nimmt einen tiefen Atemzug.

,, Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe. Kannst du mir verzeihen?"

,, Ja natürlich."

Er wickelt eine meiner Locken um seinen Finger.
Sein Gesichtsausdruck ist rau und verletzlich wie eine offene Wunde.

,, Was ist los, Nico?"

Er atmet scharf ein, als ob er zu überwältigt wäre, um zu sprechen.
Ich rücke vorsichtig näher an ihn heran und lege meine Wange an seine Brust.

,, Sprich mit mir, Nico."

,, Bist du dir sicher, dass du hören willst, was mir gerade durch den Kopf geht?"

,, Immer"

Nico holt noch einmal zittrige Luft.
Ich höre, wie sein Herz in seiner Brust pocht.

,, An dem Tag, an dem mein Padre starb, gingen wir ins Prezzo zum Mittagessen. Ich hatte keine Ahnung, dass es der letzte Tag sein würde, den wir zusammen verbringen würden."

Seine Stimme ist voller Rührung und seine Augen quellen über mit jahrelang zurückgehaltenen Tränen.
Ich habe seine Finger fest umklammert.

,, Es tut mir leid, was mache ich nur? Ich kann... ich muss nicht darüber reden,... wenn du nicht willst."

Mein Herz blutet für ihn.
Er sieht so niedergeschlagen aus und einzelne Tränen rollen über seine Wange.

,, Wenn du so weit bis dann kannst du mir es erzählen. Tu dir keinen Zwang an."

,, O Gott! Es tut mir leid, Isabella."

,, Nein, es muss dir nicht leidtun. Ich will nur nicht, dass du dich zwingst etwas zu tun wozu du gar nicht bereit bist."

Nico seufzt und schüttelt den Kopf.

,, Isabella. Seit er gestorben ist, lebte ich nur noch für Rache."

Er vergräbt seine Lippen in meine Haare.

,, Bis ich dich traf."

Ich schaue auf und begegne seine Blicke.
Die Zärtlichkeit in seinem Auge raubt mir den Atem.

BellaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt