SARINA
Ein lautes Poltern ließ mich aus dem Schlaf schrecken. Nicht bei klarem Sinne, wollte ich mich aufrichten, nachschauen was vor sich ging. Doch durch etwas Schweres wurde ich an meinem Vorhaben gehindert.
Iváns tätowierter Arm schlag sich um meine Taille. Irgendetwas murmelnd zog er mich dicht an sich.
Wir beide lagen nah aneinander in der Mitte des Bettes, obwohl es genügend Platz gab.
Ich wurde wie ein Kuscheltier wegen Iváns besitzergreifender Umarmung zerquetscht. Deshalb versuchte ich mich, von ihm zu lösen, wodurch er stärker zudrückte.
Er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Sein gleichmäßiger, warmer Atem ließ meine Schulter und meinen Hals kitzeln. Zusätzlich wurden die Stellen, wie mein gesamter Körper durch die Nähe erwärmt.
Ich schloss meine Lider und setzte alles daran, nicht an Iván und unsere Nähe zu denken. Am besten schlief ich weiter.
Draußen ging die Sonne noch nicht auf. Erst bald. Wir mussten es um die 05:00 Uhr morgens haben. Der Himmel wurde gerade erst leicht hell.
Es verging keine Minute, da klopfte es mehrfach an der Tür. Wer auch immer etwas von Iván, mir oder uns beiden wollte, ich dankte dieser Person von ganzen Herzen. Zwar musste ich schon aufstehen, aber immerhin besser als in Iváns Armen im Bett liegen zu müssen.
Wieder klopfte es. Diesmal lauter. »Aufstehen!«, rief Sofia. Dem wollte ich nachgehen. Ich wollte aufstehen, zur Tür laufen, diese öffnen und herausfinden, was sie um die Uhrzeit wollte. Aber Iván kam mir zuvor.
»Verschwinde!«, befahl er in seiner verschlafenen Morgenstimme. Mein Hals kitzelte, weil er sprach. Nur schwer schaffte ich es, mir ein Kichern zurückzuhalten.
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen und dem Brustkorb aus.
»Das geht nicht, wir müssen Sina für die Hochzeit fertig machen.« Wir?
Iván schnaubte genervt. »Bis zur Hochzeit ist noch genug Zeit. Verschwinde.«
Sofia hörte nicht auf ihren Bruder. Stattdessen riss sie die Schlafzimmertür mit Schwung auf.
»Frühstücken, duschen, Haare, Make-up, anziehen. Alles muss gemacht werden und du willst mir sagen, wir haben genug Zeit, um erst später anzufangen?«, keifte sie.
Ich schaute zu ihr. In Leggings und Top gekleidet, worin sie mal wieder fabelhaft aussah, stand sie in der Mitte des Schlafzimmers. Ihre Arme waren vor der Brust verschränkt.
Mein Blick wanderte an der Schwarzhaarigen vorbei. Hinter ihr tauchten zwei Frauen auf, die einen Gepäckwagen in das Ankleidezimmer rollten.
Auf ihm befand sich das hängende Brautkleid, ein Schuhkarton, Schmuckschatullen, ein großer Schminkkoffer und ein Frisierkoffer.
Irgendetwas musste davon heruntergefallen sein. Das würde das Poltern erklären.
»Ausnahmsweise stimme ich ihm zu. Wir brauchen für alles sicher keine Stunden.« Ich war hundemüde. Ich wüsste gerne, warum sie nicht ansatzweise müde aussah. »Trotzdem sollte wir lieber auf Nummer sicher gehen«, fügte ich hinzu.
Es war besser sich durch alle Torturen zu quälen, als weiterhin neben Iván im Bett zu liegen.
»Ihr Frauen seid anstrengend.« Genervt ließ er mich frei und stand auf. Die schwarze Bettdecke fiel von seinem göttlichen Körper. Dadurch realisierte ich erst, dass er nichts weiter als Boxershorts trug. Meist stand er vor mir auf, wodurch ich ihn entweder untenrum bekleidet oder komplett angezogen sah. Nicht so.
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Señora Hernández - Der Anfang vom Ende
Romance»Wer will schon einen Prinzen, wenn man das Biest haben kann?« Als ich eines Abends mit meinen Freundinnen einen angesagten Nachtclub unsicher machte, wusste ich noch nicht, was in 26 Stunden auf mich zukommen würde. Erst wurde ich im Club von einem...